Ich bin iM EINsatz: Als Kommandant des Schützenpanzers

Ich bin iM EINsatz: Als Kommandant des Schützenpanzers

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Zwei Soldaten knien nahe einem Fluss. Einer von beiden sieht durch das Visier der Waffe

Oberfeldwebel Marcel T. weist einem Soldaten seiner Marderbesatzung seinen Beobachtungsbereich zu

Bundeswehr/Sven Fischer

Ich bin Oberfeldwebel Marcel T., 29 Jahre alt und seit mittlerweile sieben Jahren bei der Bundeswehr. Als Panzergrenadierfeldwebel und Panzerkommandant eines Schützenpanzers Marder kann ich sagen, dass es mir riesigen Spaß macht und mich die Tätigkeit mit großer Zufriedenheit erfüllt. Glücklicherweise habe ich dafür viel Gutes von meinen Eltern mit auf den Weg bekommen. Ich gehe offen und neugierig auf Menschen zu und bin technisch interessiert. Oft bin ich fröhlich und unbeschwert. Auf der anderen Seite sind mir Disziplin und Leistungswille nicht fremd. All das sind Eigenschaften, die ich in meiner Funktion als Vorgesetzter und Ausbilder meiner mir unterstellten Soldaten gut gebrauchen kann.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein mit Ästen getarnter Schützenpanzer steht an einer Wegegabelung. Der Kommandant des Fahrzeuges schaut aus seiner Luke

Marcel T. überwacht die Übergangsstelle mit seinem Schützenpanzer Marder

Bundeswehr/Sven Fischer

Sobald wir ins Gelände fahren, sitzen meine Besatzung und ich im ersten Fahrzeug des Zuges „A1“. Der Zug besteht aus vier Schützenpanzern Marder. Oft sind wir damit auch die Ersten der gesamten Panzergrenadierkompanie. Alle Entscheidungen wirken sich unmittelbar auf die gesamte Kompanie aus. Das verlangt auf Übungen und Ausbildungen in Litauen immer volle Konzentration und höchste Aufmerksamkeit. Ich achte daher immer auf die Kleinigkeiten in den Abläufen bei meinen Soldaten, damit wir das Höchstmaß an Wirksamkeit für unseren Zug und unsere Panzergrenadierkompanie erzielen. Die Verantwortung für meine Soldaten und den Schützenpanzer zu übernehmen macht mir jeden Tag aufs Neue viel Spaß. Jeder Einzelne meines Teams muss seine Aufgabe beherrschen, damit der Schützenpanzer seine Leistung voll entfalten kann.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Schützenpanzer fährt auf sandigem Untergrund in schneller Fahrt um eine Kurve an einer Waldkante vorbei

Der Schützenpanzer Marder in schneller Fahrt in seine nächste Stellung

Bundeswehr/Sven Fischer

Vertrauen ist die Grundlage des Erfolgs. Wenn Abläufe innerhalb der Besatzung so perfektioniert sind, dass ein „blindes Verständnis“ entsteht, ist das Ziel der Ausbildung erreicht. Das macht mich immer wieder stolz. Um dieses Niveau zu halten, geben wir alles. Daher sind die vielen Übungen und Ausbildungen in Litauen, die ich mit den Soldatinnen und Soldaten durchlaufe, genau das, was es braucht.

Als Kraftfahrfeldwebel weise ich außerdem die Soldatinnen und Soldaten auf sämtlichen Fahrzeugen meiner Kompanie ein. Für mich ist das eine schöne Abwechslung von meiner eigentlichen Aufgabe.

Das vermisse ich hier am meisten.

Mir fehlen meine Freunde und meine Familie am meisten. Ich würde außerdem gerne wieder etwas Zeit damit verbringen,  an „Trabis“ herumzuschrauben. Die Originalteile sind zum Teil nur sehr schwierig zu besorgen. Die Pflege und Wartung sowie das Schrauben an diesen Fahrzeugen ist mein großes Hobby. Damit kann ich mich stundenlang beschäftigen. Den größten Spaß habe ich aber dabei, wenn mir meine Freunde zur Hand gehen.

Im Kampf gegen das Coronavirus mussten wir Maßnahmen ergreifen, die unsere persönliche Freiheit ein wenig einschränken. Das macht es schwerer, sich im Einsatz ein bisschen abzulenken.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Nach dem Einsatz in Litauen werde ich einen weiteren wichtigen Schritt als Panzergrenadierfeldwebel machen. Ich darf meine Erfahrung als Feldwebel und Kommandant an den Unteroffiziernachwuchs weitergeben. Bald schaue ich in fragende und erwartungsvolle Gesichter des Unteroffiziernachwuchses. Mein Wissen zu vermitteln halte ich für eine wichtige Aufgabe, der ich mich zuversichtlich und voller Tatendrang stelle.

Zum Schluss möchte ich ganz herzlich meine Eltern sowie Alex, Norman und Richard grüßen. Ich freue mich riesig, euch alle bald wiederzusehen!

von Marcel T.

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