Ich bin iM EINsatz: Gegen die unsichtbare Gefahr
Ich bin iM EINsatz: Gegen die unsichtbare Gefahr
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich heiße Nadia S., bin 27 Jahre alt und in Deutschland im ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkommando der Bundeswehr in Bruchsal stationiert. In der Abteilung Grundlagen und Weiterentwicklung koordiniere ich Projekte für die Streitkräftebasis im Bereich der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr. Auf diesen ersten Einsatz habe ich mich besonders gefreut. Ich wurde viele Jahre ausgebildet und kann nun meine Fähigkeiten und Qualifikationen einbringen. Das erfüllt mich mit Stolz. Ich erhoffe mir von meinem Einsatz in Al-Asrak bei Counter Daesh/Capacity Building, mich sowohl persönlich als auch beruflich weiterzuentwickeln.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Ich bin im Kontingent als fachliche Beraterin für alle Fragen der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr im Einsatz. ABCAtomar, Biologisch, Chemisch steht für atomare, biologische und chemische Kampf- und Gefahrstoffe. Diese sind meist unsichtbar. Daher muss ich allen Kontingentangehörigen vermitteln, wie wichtig die präventiven ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Maßnahmen sind und welche Rolle jeder Einzelne dabei einnimmt. Gemeinsam mit meinem Feldwebel Marc H. bilden wir ein Team, um Gefahrenlagen abwehren zu können. Es ist unsere Aufgabe, die atomare, biologische und chemische Abwehr sicherzustellen, damit Auswirkungen minimiert oder gar verhindert werden können. Jedes kleinste Detail müssen wir beachten.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Die Gefahr ist unsichtbar und ich bin präventiv tätig. Deshalb ist es umso wichtiger, am Ball zu bleiben und sich der möglichen Gefährdung stets bewusst zu sein. In Übungsszenarien bringen wir dies den Soldatinnen und Soldaten näher. Sehr spannend ist für mich die multinationale Zusammenarbeit, etwa mit amerikanischen und belgischen Kameradinnen und Kameraden. Wir tauschen uns gegenseitig über die unterschiedlichen Verfahren und Grundsätze aus und versuchen, unsere Fähigkeiten in Übungen aufeinander abzustimmen. Ein besonders schönes Erlebnis war es, für amerikanische Soldatinnen und Soldaten die Prüfung für das deutsche Leistungsabzeichen zu organisieren. Die Tätigkeit ist eben wirklich vielseitig.
Das vermisse ich hier am meisten.
Was mir wirklich fehlt, ist die grüne Landschaft. Ich mag Grünpflanzen sehr und ich hoffe wirklich, dass alle meine Pflanzen zu Hause auch ohne meine Hilfe überleben. Glücklicherweise habe ich sie in verantwortungsvolle Hände gegeben. Am meisten aber fehlt mir die gemeinsame Zeit mit meiner Familie. Das Telefonieren miteinander ist zwar super, kann aber die echte Nähe zueinander nicht ersetzen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich wünsche mir, die Vorweihnachtszeit besinnlich in Gedanken bei meiner Familie zu feiern. Mein „Bergfest“ im Einsatz naht und ich hoffe, dass die Tage weiterhin so schnelllebig und ereignisreich vergehen wie bisher, um dann endlich wieder bei meiner Familie zu sein. Besonders grüße ich alle Kameradinnen und Kameraden in den Einsätzen weltweit. Ich wünsche allen eine besinnliche Adventszeit und einen guten Start ins Jahr 2021. In Deutschland grüße ich meine Familie und meinen Freund – ich freue mich sehr auf euch! Bleibt gesund, gerade in Anbetracht der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie. In diesem Sinne der Schlachtruf der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Truppe: „Nebel Ahoi!“