Ich bin iM EINsatz: Als „Signäler“ auf der „Brandenburg“
Ich bin iM EINsatz: Als „Signäler“ auf der „Brandenburg“
- Datum:
- Ort:
- in See
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Abdullah F. und ich bin 22 Jahre alt. Anfang 2020 habe ich mich für zwei Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet. Zur Marine bin ich gegangen, um die Seefahrt und die weite Welt kennenzulernen. Deshalb bin ich froh, jetzt auf der Fregatte „Brandenburg“ als Teil der Crew eingesetzt zu sein. Gemeinsam haben wir dieses Jahr schon viel erlebt. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Unterstützung in der Ägäis ist mein erster Einsatz.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Auf der Fregatte „Brandenburg“ bin ich als Signalbetriebsgast eingesetzt. Ich arbeite also in vielen Bereichen. Ich setze unterschiedliche Signalflaggen, um mit den anderen Schiffen zu kommunizieren. Ich zeige ihnen zum Beispiel an, wenn wir einen Tauchereinsatz haben oder uns in einem Übungsschießen befinden. Das ist notwendig, weil es zur allgemeinen Sicherheit im Seegebiet beiträgt. Was wir auch üben, ist das Lichtmorsen mit einer Lampe. Die Technik ist zwar etwas älter, hat sich in der Vergangenheit aber stets bewährt. Wenn alle anderen Kommunikationsmittel ausfallen sollten, können wir trotzdem bei Nacht mit anderen Einheiten kommunizieren.
Wenn gerade etwas weniger zu tun ist, unterstütze ich meine Kameradinnen und Kameraden auf der Brücke als Ausguck. Gemeinsam halten wir Ausschau nach anderen Schiffen, melden diese an die Brücke und unterstützen somit bei der sicheren Teilnahme am Seeverkehr. Insbesondere kleine Fischerboote sind oft nicht leicht zu erkennen.
Im Gefecht befinde ich mich auf der Brücke. Ich übermittle taktische Signale mit einem Funkgerät an die anderen Einheiten in unserem Verband. Die Signale sind so aufgebaut, dass ich alle notwendigen Informationen schnell übermitteln kann. Besonders wenn die Fregatte „Brandenburg“ einen Verband leitet, ist das eine fordernde und verantwortungsvolle Aufgabe.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Neben meiner Tätigkeit als Signäler bin ich zusätzlich in unterschiedlichen Bereichen tätig. So lerne ich auch die vielen verschiedenen Facetten dieses Schiffes kennen. Da dies mein erster Einsatz ist, sind noch viele Dinge neu – und gleichzeitig spannend. Es ist schon eine besondere Herausforderung, mit so vielen Menschen auf engstem Raum für ein halbes Jahr zu leben, aber ich gewöhne mich mit der Zeit daran.
Hier an Bord gibt es viele schöne Momente. Nur mitten auf dem Meer ist der Himmel so klar, dass ich mehr Sterne sehen kann als an Land. Egal wie stressig der Tag war, wenn ich am Ende des Tages auf der Brücke stehe und dem Klang des Meeres lausche, verschwinden die Sorgen von allein. Ich sehe die Welt von hier mit ganz anderen Augen.
Das vermisse ich hier am meisten.
Obwohl ich hier auch immer Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden halten kann, vermisse ich sie doch schon sehr. Und natürlich fehlt mir auch meine wunderschöne Hansestadt Hamburg. In diesem Sinne grüße ich alle in der Heimat und wünsche schon jetzt allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich bin zur Marine gegangen, um etwas von der Welt zu sehen. Ich wünsche mir für den Rest des Einsatzes, dass ich noch viele tolle Erfahrungen sammeln kann. Ich freue mich aber auch wieder auf zu Hause. Nach dem Einsatz gibt es noch ein paar weitere aufregende Seefahrten mit der Fregatte „Brandenburg“, bis es dann in die Werft geht. Danach werde ich mir überlegen, wie es für mich persönlich weitergeht.