Ich bin iM EINsatz: Als Adjutant der Kontingentführung
Ich bin iM EINsatz: Als Adjutant der Kontingentführung
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Als Adjutant in den Einsatz nach Jordanien? Eigentlich sollte ich bald meinen Dienstposten als Offizier für Planung und Operationen bei der Flugabwehrraketengruppe 26 antreten. Auch wenn ich immer betont hatte, möglichst früh Einsatzerfahrung sammeln zu wollen, kam dieses Angebot erst einmal überraschend. Ich musste allerdings nicht lange überlegen und schon nach einem kurzen Telefonat mit meiner Freundin konnte ich zustimmen. Der erste Schritt war getan.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
In Al-Asrak angekommen stellte ich fest, dass man doch das ein oder andere Gesicht kennt. Dank einer guten Einarbeitung durch meine Vorgängerin sind mir die Aufgaben als rechte Hand der Kontingentführung sehr schnell gelungen. Hier im Kontingent ist es üblich, dass jeder Soldat und jede Soldatin ungefähr eine Woche Zeit für die Übergabe mit seinem Nachfolger bekommt. Das führte dazu, dass ich bereits nach wenigen Tagen eine grobe Idee davon hatte, worauf es bei einem „fliegenden Einsatz“ ankommt. Ab dann hieß es: Termine und die Zuarbeit der einzelnen Fachabteilungen für Entscheidungen des Kommodore koordinieren.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Durch die Anreise mit dem Airbus A400M hatte ich meinen ersten Berührungspunkt mit genau jenem Militärgerät, das unseren Auftrag bei Counter Daesh ausmacht. Der Airbus dient Flugzeugen anderer Nationen als Tankstelle in der Luft. Zunächst stellten mich die Organisationsstruktur, der genaue Ablauf unserer Missionen und die detailliert vorgetragene Lage vor viele spannende Herausforderungen. An diese neuen Eindrücke eines Auslandseinsatzes habe ich mich aber schnell gewöhnt.
Das vermisse ich hier am meisten.
Schade ist, dass wir aufgrund der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Regelungen die anderen unterstellten Kontingentangehörigen in Katar, Kuwait und dem Irak nicht persönlich sprechen können. Die Kommunikation findet deshalb ausschließlich über Telefon und E-Mail statt. All dies wird durch den Gefechtstand der Schaltzentrale unserer Mission ermöglicht. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Nationen ist auf ein Minimum reduziert und findet nur unter strengen hygienischen Auflagen statt. Gerade das multinationale Arbeiten macht allerdings einen großen Reiz solcher Auslandseinsätze aus. Wichtig ist, dass alle wieder gesund zu ihren Familien zurückkommen. Natürlich hoffe ich auch, dass meine Angehörigen und alle Menschen in Deutschland die Pandemie gut überstehen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen konnte ich in den ersten Wochen viel Neues lernen und der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus hat sich bereits gelohnt. Ich konnte feststellen, dass auch hier der besondere Teamspirit vorhanden ist, den ich aus meinem militärischen Verband in Deutschland kenne. Wann immer irgendwo der Schuh drückt, packt ein jeder mit an, egal zu welcher Uhrzeit. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl in einem Einsatzkontingent ist für mich eine sehr schöne Erfahrung und ich bin mir sicher, dass noch viele weitere dazukommen werden.