Ich bin iM EINsatz: Teamleiterin der Transportgruppe

Ich bin iM EINsatz: Teamleiterin der Transportgruppe

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Eine Soldatin läuft einen Lkw ab

Die „Alleskönner“ im Einsatz: Die Fahrzeuge werden vor und nach jeder Tour technisch geprüft

Bundeswehr/Johann Flaum

Ich bin Hauptfeldwebel Julia B. und bin in meinem ersten Einsatz als Transportgruppenführerin der Unterstützungskompanie im Deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali eingesetzt. Ich bin 32 Jahre jung und nunmehr im zehnten Dienstjahr. Meine militärische Heimat habe ich in der 2. Kompanie des Versorgungsbataillons 131 in Bad Salzungen.

Nach meinem Einsatz werde ich zeitnah ins Aufklärungsbataillon 13 nach Gotha versetzt. Das ist für mich eine heimatnahe Verwendung, die es mir gleichzeitig ermöglicht, weiterhin neue Erfahrungen zu sammeln sowie das im Einsatz Erlernte gewinnbringend einzusetzen.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Zwei Einsatzfahrzeuge nebeneinander in der Wüste

Julia B. und ihr Team haben alle Hände voll zu tun, sei es der Personentransport oder die Nachversorgung bei Operationen

Bundeswehr/PAO MINUMSA

Als Transportgruppenführerin im Camp Castor habe ich ein Tätigkeitsfeld, das sehr vielseitig ist, aber auch sehr fordernd. Angefangen beim Personentransport zum Flugfeld oder ins Camp Castor, was auch die Flugabfertigung einschließt, über die Versorgung mit Lebensmitteln bis hin zu Nachversorgungen bei Operationen. Sogar als ein Teil der Recovery Task Force sind wir dauerhaft in Bereitschaft, um ausgefallene Fahrzeuge der Instandsetzung zu übergeben. Es gibt deshalb keinen Tag, an dem unsere Fahrzeuge stillstehen. Natürlich besteht die Transportgruppe nicht nur aus mir, sondern aus zwölf weiteren Soldatinnen und Soldaten, von denen jeder Einzelne mit seinen Fähigkeiten zum Gesamterfolg beiträgt.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Eine Soldatin und zwei Soldaten laufen in der Wüste um ein verladenes Fahrzeug

Verladeübung: Nur was bis ins Mark verinnerlicht ist, kann auch in Stresssituationen fehlerfrei durchgeführt werden

Bundeswehr/Thomas Bierbaum

In der Vorbereitung auf den Einsatz wurde mir nach und nach klar, was für einen wichtigen und anspruchsvollen Job ich im Einsatz haben werde und wie wichtig das Zahnrad der Transportgruppe für den Gesamterfolg der Mission ist.

Wir sind hier häufig die Macher im Hintergrund. Wenn der Tag noch nicht begonnen hat und die Sonne noch auf sich warten lässt, rollen bereits die ersten Transporte durchs Camp. Das Koordinieren der Fahrzeuge, des Personals und vor allem das kurzfristige Reagieren auf Lageänderungen machen den Job hier besonders. Ich kann mich bisher an keinen Tag hier im Einsatzland erinnern, an dem alles genau so gelaufen ist, wie wir es einen Tag vorher geplant hatten.

Aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse kann es kurzfristig passieren, dass zum Beispiel Fahrzeuge ausfallen, Flugzeiten verschoben oder Flüge ganz abgesagt werden. Alles zusammen kommt glücklicherweise nicht allzu häufig vor. Bislang haben wir am Ende des Tages alles erfolgreich umsetzen können. Ich kann mit Stolz sagen, dass die mir unterstellten Soldatinnen und Soldaten hier einen absolut super Job gemacht haben. Ich danke euch dafür!

Das vermisse ich hier am meisten.

Am meisten vermisse ich wohl Deutschland selbst. Die Wälder, die Bäume und das Vogelgezwitscher, die bunte Vielfalt und die Freizeitgestaltung. Man lernt hier, wie besonders und wichtig die kleinen Dinge im Leben sind.

Ich vermisse auch meine Mutti, meine beste Freundin und ihren Sohn, die mir den ganzen Einsatz über den Rücken gestärkt haben und für mich da waren: Hab euch lieb! Ich habe hier außerdem einen besonderen Menschen kennengelernt. Leider ist er schon vor mir nach Hause geflogen, er fehlt mir hier aktuell am meisten. Aber wir werden uns wiedersehen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Zwei Soldatinnen stehen sich gegenüber und lächeln, im Hintergrund weitere Soldaten

Tradition: Bei der Medal Parade erhält auch Julia B. ihre Medaille für die Teilnahme an der Mission

Bundeswehr/Johann Flaum

Für mich und auch für mein Team geht es nun bald nach Hause. Für den restlichen Einsatz hoffe ich, dass alles so weiterläuft wie bisher und dass wir uns gut auf zu Hause vorbereiten können. Da ich den gesamten Lockdown in Deutschland nur durch die Medien verfolgt habe, wird das eine deutliche Umstellung. Aber auch das werden wir meistern.

Ich habe geplant, nach meinem Einsatz den Gleitschirmschein zu machen. Hierauf freue ich mich sehr und das wird definitiv mein Highlight nach dem Einsatz. Was bleibt am Ende zu sagen? Ich grüße alle meine Kameradinnen und Kameraden in Deutschland und wünsche jedem viel Gesundheit. Und denkt dran – wir sehen uns bald wieder!

von Julia B.

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