Logistikmanager in Wüstentarnuniform
Logistikmanager in Wüstentarnuniform
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name lautet Sascha H. und ich bin Leutnant bei der Luftwaffe. Ich bin 42 Jahre alt, verheiratet und habe drei Kinder. Im Inland bin ich am Standort Diepholz als Nachschuboffizier eingesetzt und bin für die materielle Versorgung der dort stationierten Einheiten zuständig. Seit nunmehr 22 Jahren bin ich Angehöriger der Bundeswehr und durchlief in dieser Zeit alle Dienstgradgruppen.
Eingestellt wurde ich als Hauptgefreiter in der Mannschaftslaufbahn im Jahr 2001. Im Anschluss wechselte ich das erste Mal die Laufbahn. Nach Absolvierung der erforderlichen Lehrgänge im Jahr 2005 wurde ich zum Unteroffizier ernannt und 2007 zum Feldwebel befördert. Einige Jahre später folgte ein weiterer förderlicher Wechsel der Laufbahn und nach einer vierjährigen Aufstiegsausbildung gehöre ich seit 2021 dem Offizierkorps an. Nach meinem ersten Einsatz 2010 in Usbekistan und Afghanistan war ich letztes Jahr Teil des Air Policing Baltikum in Estland an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Hier, in meinem dritten Auslandseinsatz in Jordanien, bin ich als Nachschuboffizier und Zugführer des Nachschub- und Transportzuges eingesetzt. Meine Hauptaufgabe ist es, neben der Personalverantwortung für mein Team von insgesamt 16 Soldatinnen und Soldaten, die reibungslosen logistischen Abläufe und damit die Versorgung des Kontingents mit Materialien aller Art zu garantieren. Neben der Passagier- und Frachtabfertigung sowie der Betankung der Flugzeuge gehört auch die Bewirtschaftung der notwendigen Munition hier im Einsatz zu meinen Aufgaben. Als Zugführer und verantwortlicher Vorgesetzter gilt es stets, die geltenden Vorschriften und Gesetze im Auge zu behalten und somit einen sicheren Arbeitsablauf zu gewährleisten.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Es ist immer etwas ganz Besonderes, seinen Dienst im Ausland leisten zu dürfen. Extreme klimatische Bedingungen mit Temperaturen von bis zu 45 Grad im Schatten und ein Speiseplan, der sich oft vom heimischen Essenstisch unterscheidet. Oder die großen und kleinen kulturellen Unterschiede der befreundeten Nationen, mit denen man hier zusammenarbeiten darf – das sind nur einige Punkte, die einen Auslandseinsatz deutlich von der Arbeit im Inland unterscheiden.
Schon im Dienstalltag in Deutschland sind Kameradschaft und Teamwork unerlässlich, um die täglichen Herausforderungen zu meistern. Umso wichtiger ist der innere Zusammenhalt fern der Heimat. Kameradinnen und Kameraden, die mit anpacken, wenn man Hilfe braucht, die Rücksicht nehmen in so manch schwieriger Situation oder einfach nur zuhören, wenn man ein offenes Ohr braucht. All das macht die ganz besondere Kameradschaft im Einsatz aus.
Das vermisse ich hier am meisten
Mehr als vier Monate über 4.000 Kilometer von zu Hause entfernt zu sein, klingt für viele außergewöhnlich – und das ist es auch. Natürlich vermisse ich meine Familie, für die zu Hause der Alltag weitergeht und mit der ich schon die Tage rückwärts zähle, bis ich sie wieder in die Arme schließen kann. Aber auch all die lieben Freunde in den Vereinen und natürlich die Kameradinnen und Kameraden sowie Arbeitskollegen in Deutschland werden eine lange Zeit auf mich warten müssen, bis ich wieder aus dem Auslandseinsatz zurück bin.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Allen Kameradinnen und Kameraden, die derzeit irgendwo auf dem Globus ihren Beitrag für eine sicherere Welt leisten, wünsche ich, dass sie gesund an Leib und Seele nach Hause zurückkehren. Ich hoffe, sie können sich noch lange an die schönen Erlebnisse während „ihres Einsatzes“ für Deutschland erinnern.