Ich bin iM EINsatz: Zuständig für die Ausgaben des Kontingentes

Ich bin iM EINsatz: Zuständig für die Ausgaben des Kontingentes

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
4 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat sitzt auf einer Couch. Im Hintergrund hängt eine Flagge an der Wand.

Kapitänleutnant Jan Hauke v. L. befindet sich zum zweiten Mal in Erbil und zum neunten Mal im Einsatz

Bundeswehr/PAO CBI

Ich bin Kapitänleutnant Jan Hauke v. L., 30 Jahre alt und seit 2011 als Beamter in der Bundeswehrverwaltung, also dem zivilen Teil der Bundeswehr, beschäftigt. In Deutschland ist mein Dienstposten organisatorisch im BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in Bonn aufgehängt, mein Dienstort befindet sich aber in Wilhelmshaven.

Da ich auf einem sogenannten Einsatz-Kontingent-Dienstposten sitze, besteht meine Hauptaufgabe darin, in den verschiedenen Einsätzen, einsatzgleichen Verpflichtungen oder zum Beispiel der NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force die Verwaltungsaufgaben am Ort des Geschehens wahrzunehmen. So habe ich bereits an einigen Auslandsverwendungen teilgenommen und somit einen guten Gesamtüberblick. Derzeit befinde ich mich in meinem neunten Auslandseinsatz und zum zweiten Mal in Erbil.
Anders als zu Hause trage ich während meines Einsatzes als Reservedienstleistender die Uniform.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat steht vor einer Geldzählmaschine und überprüft die Bestände

Prüfung der Geldbestände: Als Teamleiter sind die Aufgaben von Kapitänleutnant Jan Hauke v. L. sehr vielfältig

Bundeswehr/PAO CBI

Als Leiter Standortservice bin ich für die gesamten Verwaltungsaufgaben der im Irak eingesetzten Bundeswehrkräfte zuständig.
Mein Aufgabenspektrum reicht von der Liegenschaftsverwaltung über die Durchführung von Einkäufen auf dem lokalen Markt bis hin zu allen Geldangelegenheiten. Dabei kümmere ich mich auch um die Abrechnungen mit anderen Nationen und – nicht zu vergessen – um die Bargeldversorgung der Soldatinnen und Soldaten hier im Einsatz. Die Arbeit selbst muss ich jedoch keineswegs alleine leisten. Mein Team besteht aus sechs Soldatinnen und Soldaten, die mich in den jeweiligen Fachbereichen unterstützen. Außerdem sind vier irakische Ortskräfte als Sprachmittler bei mir beschäftigt.

Der Standortservice ist fast ein kleines Bundeswehr-Dienstleistungszentrum inklusive der Abteilungen Facility Management, Finanzen und Personal. In diesen Bereichen nehmen mein Team und ich alle Aufgaben für den Irak wahr. Zum Team gehören neben mir, dem Leiter und gleichzeitig Beauftragten für den Haushalt, folgende Personen: der Bearbeiter Haushalt, der Zahlstellenverwalter und Rechnungsführer, der Qualitätsmanager als Schnittstelle zum zivilen Betreiber unseres Camps, der dezentrale Beschaffer und multinationale Abrechner sowie temporär der Bautechniker und ein Offizier vom Sprachendienst.
Mein Team funktioniert sehr gut und ich kann mich auf jeden Einzelnen verlassen. Das nimmt mir eine große Last von den Schultern, vor allem, weil meine Frauen und Männer Spezialistinnen und Spezialisten auf ihrem jeweiligen Gebiet sind.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat steht vor einem Arbeitsplatz und unterzeichnet ein Papier

Kapitänleutnant Jan Hauke v. L. ist in Erbil Beauftragter für den Haushalt, für jegliche Ausgaben bedarf es seiner Zustimmung

Bundeswehr/PAO CBI

Das Besondere an Auslandseinsätzen wie Capacity Building Iraq ist für mich immer wieder die Vielfalt meiner Arbeit sowie die Nähe zum Einsatzkontingent. Täglich kommen Kameradinnen und Kameraden mit neuen Fragestellungen auf mich zu. Bei der Lösungsfindung habe ich immer wieder engen Kontakt zu den anderen Stabsabteilungen des Einsatzkontingents und kann dadurch Blicke über den Tellerrand erhaschen. So lerne ich auch die Arbeit meiner Kameradinnen und Kameraden besser kennen. Als ich erfahren habe, dass ich meinen neunten Auslandseinsatz wieder in Erbil verbringen darf – ich war 2019 schon einmal hier – habe ich mich direkt auf den Einsatz gefreut. Wie beim letzten Mal ist das kameradschaftliche Klima auch im 11. Einsatzkontingent ausgezeichnet.

Das vermisse ich hier am meisten.

In erster Linie vermisse ich es natürlich, zu Hause Zeit mit meiner Freundin, meiner Familie und meinen Freunden verbringen zu können. Sie alle kommen bei meinem Job oftmals zu kurz, das muss ich mir leider eingestehen. Mit etwa zwei Auslandseinsätzen pro Jahr ist meine Einsatzbelastung überdurchschnittlich hoch und wenn ich nach einem Einsatz zurück nach Deutschland komme, beginnt in aller Regel sofort die Vorbereitung auf meinen nächsten anstehenden Einsatz.

Glücklicherweise ist die Internetverbindung hier im Camp in Erbil relativ stabil, sodass der Kontakt zur Heimat stets möglich ist. Dank der verschiedenen Betreuungseinrichtungen und Social Events mangelt es uns hier an nichts – lediglich mein kleines Heimkino im Wohnzimmer und das Segeln vermisse ich vielleicht von Zeit zu Zeit, aber das ist wirklich ein Jammern auf hohem Niveau.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

     

Für meine restliche Zeit im Irak wünsche ich mir vor allem, dass wir alle gesund bleiben und wieder gut zu Hause ankommen. Ich freue mich auf die kommenden Tage im Kreise der Kameradinnen und Kameraden.
Nach meinem Einsatzende steht dann tatsächlich zunächst einmal ein Kurzurlaub mit meiner Freundin auf meiner Agenda, bevor es, wie könnte es anders sein, in den nächsten Auslandseinsatz geht. An dieser Stelle möchte ich meine Freundin, meine Familie und meine Freunde in Deutschland, aber auch in den Auslandseinsätzen, grüßen.


von Jan Hauke  v.L.

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