Streng Geheim

Ich bin iM EINsatz als Kryptoverwalter in Al-Asrak

Ich bin iM EINsatz als Kryptoverwalter in Al-Asrak

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Porträt eines lächelnden Soldaten, links von ihm ein Sicherheitszaun, rechts die Straße und weitere Soldaten.

Bereits sieben Einsätze in unterschiedlichen Ländern hat der Berufssoldat absolviert

Bundeswehr/Lara Weyland

Ich bin Stabsfeldwebel Christoph S. und im Heimatland Bearbeiter für verlegefähige Access-Netzwerke der Bundeswehr. Sperriger Begriff, aber eigentlich einfache Erklärung: Verlegefähige Access-Netzwerke sind Zugangsnetze zu technischen Geräten wie Telefon und Computer. Ich betreue diese Geräte von der Einführung bis zur Entsorgung und bin auch für Ersatzprodukte zuständig. Bei dieser Arbeit sind es die unvorhersehbare Vielfalt und Abwechslung, die mich reizen.

Seit 2004 diene ich und habe schon einige Verwendungen durchlaufen. Angefangen vom Gruppenführer in der Grundausbildung bis zum Schreibfunker und ITInformationstechnik-Sicherheitsgehilfen führte mich eine Vielzahl an unterschiedlichen Tätigkeiten zum jetzigen Dienstposten. 
Seit 2011 habe ich sieben Einsätze in Afghanistan, Mali und schließlich Jordanien absolviert. Auch hier habe ich selten zweimal den gleichen Dienstposten besetzt. Die Vielzahl an Menschen, die man kennenlernen, sowie die Vielzahl der Eindrücke, die man sammeln kann, gehören für mich persönlich zu den schönsten Dingen im Einsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Ein Soldat arbeitet an einem Kryptiergerät, an der Wand ein Schild.

Stabsfeldwebel Christoph S. sitzt an seinem Arbeitsplatz im Gefechtsstand und kryptiert

Bundeswehr/Lara Weyland

Meine Aufgabe in Jordanien könnte man vereinfacht so formulieren: Ich bin Buchhalter der Schlüsselmittel, der sogenannte Kryptoverwalter. Um über Systeme eingestufte Nachrichten zu versenden, braucht man eine Verschlüsselung. Diese bekommen die Soldatinnen und Soldaten bei mir. Ohne das wäre keine sichere Kommunikation möglich. Organisation, Routine und die Fähigkeit, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, das sind wichtige Attribute im „Kryptowesen“. Hektik würde zu Fehlern führen, die in kritischen Situationen Zeit kosten könnten. Deswegen ist eine Kontrolle der eigenen Arbeit enorm wichtig.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Ein Mann in Sportklamotten führt in einer Turnhalle eine Sportübung aus.

„Das Band der Kameradschaft, das bei gemeinsamen Workouts entsteht, ist einfach unbeschreiblich“, berichtet Stabsfeldwebel Christoph S.

Privat

Neben der Tätigkeit als Kryptoverwalter, bei der es doch eher ruhig und sachlich zugeht, habe ich hier im Einsatz meine Erfahrungen als Personal Trainer eingebracht. Bei den wöchentlichen Sportsessions kann ich mich auspowern und den ein oder anderen Soldaten lautstark motivieren, Sport zu treiben. Wenn die Zeit es zulässt, trifft sich unter meiner Anleitung eine kleine Gruppe, mit der ich gemeinsam Körper und Geist trainiere. 

Bei fetziger Musik wird jede und jeder mit Geräte-Übungen oder dem eigenen Körpergewicht animiert, sich körperlich zu betätigen. Inspiriert wurde ich zu dieser Form des Trainings in meinem zweiten Einsatz in Kundus , Afghanistan. Dort haben wir mit den niederländischen Kameraden beim Workout geschwitzt – untermalt von lautstarker und verrückter Musik. Dieses Band der Kameradschaft, das bei solchen Workouts entsteht, ist einfach unbeschreiblich.

Das vermisse ich hier am meisten

Natürlich vermisse ich meine Familie und Freunde am allermeisten. Aber auch meine Vierbeiner, meine funktionelle Fitness-Gruppe sowie mein Arbeitsreferat im Inland. Bis zum 7. Juni bin ich noch hier in Al-Asrak eingesetzt, dann heißt es erstmal Erholung im Urlaub.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ich wünsche uns allen hier in Jordanien weiterhin einen tollen Einsatz und dass sich die Entbehrungen, die wir hier in Kauf nehmen, lohnen. 
Persönlich freue ich mich jetzt schon auf meine Familie zu Hause und auf meine verrückten Vierbeiner!

von Christoph S.

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