Ich bin iM EINsatz: Als Teil der Rettungskette

Ich bin iM EINsatz: Als Teil der Rettungskette

Datum:
Ort:
Niamey
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat sitzt an einem Schreibtisch und arbeitet am Computer

Die Arbeit am Computer gehört dazu: Ennis M. ist für vier Monate in Niamey als Sanitätsunteroffizier eingesetzt

Bundeswehr/Patricia Franke

Ich heiße Ennis M., bin 23 Jahre alt und dies ist mein erster Einsatz. Hier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Niamey bin ich eingesetzt als Sanitätsunteroffizier und Einsatzsanitäter. Der Einsatzzeitraum beträgt vier Monate. In Deutschland bin ich im Sanitätsregiment 3 im baden-württembergischen Dornstadt stationiert. Seit 2014 bin ich nun schon Soldat. Zur Bundeswehr zu gehen wurde mir in die Wiege gelegt, da ich aus einer Militärfamilie komme. Für mich gab es auch nie eine andere Option. Mein Opa war beim Militär, mein Vater diente bei der U.S. Army und meine Schwester ist ebenfalls bei der Bundeswehr.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat besprüht einen Soldaten im gelben Schutzanzug mit Desinfektionsmittel, im Hintergrund Container mit rotem Kreuz

Zusammen mit seinen Kameradinnen und Kameraden übt Stabsunteroffizier Ennis M. regelmäßig verschiedene Szenarien

Bundeswehr/Patricia Franke

Hier im Einsatz bin ich in meiner Wunschverwendung eingesetzt. Es macht mir Freude, wenn ich Menschen helfen und mich zeitgleich weiterentwickeln und etwas lernen kann. Zu meinen Aufgaben gehört das Aufrechterhalten der Verkehrs- und Betriebssicherheit des Beweglichen Arzttrupps. In anderen Worten: Ich sorge dafür, dass das Fahrzeug einsatzbereit ist, wenn es gebraucht wird. Zudem bin ich der Fahrer und befördere verletzte oder verwundete Soldatinnen und Soldaten zum Flugzeug, damit sie nach Deutschland ausgeflogen werden können. Zusammen mit dem Arzt bin ich somit ein Teil der Rettungskette.

Morgens beginnt mein Tag mit der Technischen Überprüfung am Fahrzeug sowie dem Gerätecheck der notfallmedizinischen Geräte auf dem Fahrzeug. Wann immer es mir möglich ist, mache ich Sport. Ich gehe für mein Leben gern laufen und trainiere mit verschiedenen Kraftsportgeräten. Abends telefoniere ich mit meiner Frau und sitze mit den Kameradinnen und Kameraden zusammen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat in blauen Sportsachen steht in einem Zelt und schaut in die Kamera

Topfit: Stabsunteroffizier Ennis M. möchte in Zukunft die militärische Fitness für seine Kameradinnen und Kameraden ausbilden

Bundeswehr/Patricia Franke

Mein Beruf ist meine Motivation. Ich bin gern Soldat und deswegen ist es für mich selbstverständlich, meinen Dienst auch im Ausland zu leisten. Für mich ist das hier definitiv nicht der letzte Einsatz. Ich möchte dabei meine Arbeit so gut wie möglich machen. Besonders gefällt mir hier die internationale Zusammenarbeit, unter anderem mit Italienern, Belgiern, Amerikanern und Franzosen. Einige Partnernationen kommen regelmäßig bei uns vorbei und besichtigen unsere Sanitätseinrichtung oder lassen sich unsere fliegende Intensivstation zeigen.

Wir üben unsere Abläufe regelmäßig, damit alles sitzt, wenn wir gebraucht werden, um die Patienten schnellstmöglich und sicher zum Flugzeug zu bringen. Durch meine Lehrgänge vor dem Einsatz fühle ich mich sehr gut vorbereitet und es gab bisher keine Situation, in der ich nicht genau wusste, was zu tun ist. Dennoch ist das regelmäßige Üben verschiedener Situationen wichtig.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat macht einen Klimmzug an einer Stange

Fit an der Klimmzugstange: Stabsunteroffizier Ennis M. treibt in jeder freien Minute Sport

Bundeswehr/Patricia Franke

Ich vermisse besonders meine Frau und ihre überragenden Kochkünste. Nein, sie hat mich nicht gezwungen, das zu schreiben! Sie ist wirklich eine tolle Köchin und kocht nur leckere Gerichte. Am liebsten mag ich Schnitzel mit Pommes und ihre selbst gemachte Lasagne. Wir treiben gemeinsam auch viel Sport. Wenn ich zurück bin, wollen wir den Dachboden ausbauen, damit wir dort trainieren können. Ich vermisse aber auch meine kleine Schwester, meine Freunde und besonders meine Großeltern. Im Sommer verbringen wir viel Zeit bei gemeinsamen Grillabenden im Garten.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Sanitätsfahrzeug steht auf einer Sandstraße neben einer grünen Wiese

Stabsunteroffizier Ennis M. ist der Fahrer des Beweglichen Arzttrupps

Bundeswehr/Kristina Lorenz

Für die Dauer des Einsatzes ist es mein Ziel, meine Aufgaben und Aufträge gut zu erfüllen. Auch abseits meiner eigentlichen Tätigkeit unterstütze ich gern im Lager oder bei der Inventur in unserer Apotheke im Camp. Darüber hinaus will ich, wenn ich wieder in Deutschland bin, den Sportübungsleiter machen und Instruktor für Military Fitness werden. Auf lange Sicht ist es mein Ziel, Berufssoldat zu werden. Ich finde, ich habe den weltbesten Beruf und den besten Arbeitgeber, den ich mir vorstellen kann.

von Ennis M.

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