Ich bin iM EINsatz: Ohne Kraftstoff läuft hier nichts
Ich bin iM EINsatz: Ohne Kraftstoff läuft hier nichts
- Datum:
- Ort:
- Rukla
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist André W., ich bin 38 Jahre alt und verheiratet. Meine militärische Heimat befindet sich in Donaueschingen bei der 1. Kompanie des Jägerbataillons 292. Seit April 2017 bin ich beim Betriebsstofftrupp als Kraftfahrer eingesetzt. Zusätzlich bewirtschafte ich dort die Tankstelle – ich bin also der Tankstellenwart. Während meiner Bundeswehrzeit von 2002 bis 2006 war ich bereits dreimal im Auslandseinsatz.
Nach meiner aktiven Zeit als Soldat meldete ich mich als Reservist. Im Jahr 2007 war ich als Reservistendienstleistender Angehöriger des 16. Deutschen Einsatzkontingentes im Kosovo. Vor vier Jahren kam ich zurück in den aktiven Dienst der Bundewehr. 2018 war ich mit meiner Stammeinheit bereits Teil der 3. Rotation der Enhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen. Jetzt bin ich erneut hier und gehöre zur 9. Rotation. Ich kann somit auf sechs Auslandseinsätze zurückblicken und habe viele Erfahrungen gesammelt.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Ich bin hier in Litauen im Betriebsstofftrupp der Versorgungs- und Unterstützungskompanie eingesetzt. Die vier Soldaten unseres Trupps arbeiten mit zwei MAN 15t MULTIMechanisierte Umschlag-Lagerung-Transport-Integration mit je einem Tankcontainer von 9 Kubikmetern. Ich kümmere mich um die Wartung und Pflege der Fahrzeuge und Gerätschaften, die bei den extrem niedrigen Temperaturen im litauischen Winter sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Insbesondere die Tankcontainer sind sehr empfindlich.
Meine aktuelle Tätigkeit bei Enhanced Forward Presence bringt mir viel Freude und Erfüllung, weil ich einen Kameraden weiterbilden darf. Er konnte im Vorfeld keine großen Erfahrungen mit dem Tankcontainer sammeln. Ich habe in den kommenden Monaten die Möglichkeit, ihm Stück für Stück den richtigen Umgang zu zeigen. Es macht mir unglaublich viel Spaß, wenn ich jemandem etwas beibringen kann und sehe, dass auch er Freude und Interesse an dieser Arbeit hat.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Die Einsatzbereitschaft unseres Betriebsstofftrupps ist für die Soldatinnen und Soldaten der Battlegroup von entscheidender Bedeutung. Deshalb sind wir jederzeit auf allen Übungen und im Einsatz mit dabei. Nur so ist die Durchhaltefähigkeit der gesamten Truppe gewährleistet.
Gleichzeitig habe ich hier die Möglichkeit, mich ständig fortzubilden und in meiner Verwendung beim Betriebsstofftrupp spezialisieren zu können. Schließlich lernt man nie aus. Gerne würde ich in den kommenden Jahren wiederkommen, um die Veränderungen in Rukla und Pabrade mitzuerleben.
Dass unsere Tätigkeit für Außenstehende und die Kampftruppe wichtig ist und anerkannt wird, macht mich stolz.
Das vermisse ich hier am meisten.
Am meisten vermisse ich meine Frau und meinen Hund Rambo. Wir gehen oft gemeinsam in den Bergen wandern. Das ist hier im Einsatz unter anderem aufgrund der Covid-19-Beschränkungen leider nicht möglich.
Mir fehlen aber auch meine Kameradinnen und Kameraden des Betriebsstofftrupps zu Hause in der 1. Kompanie des Jägerbataillons 292 Donaueschingen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Auch zukünftig könnte ich mir vorstellen, mich weiterhin an Auslandseinsätzen zu beteiligen. Deshalb würde ich mir wünschen, dass man auch als Mannschaftssoldat Berufssoldat werden könnte. Ansonsten wünsche ich mir, gesund nach Hause zu kommen.
Ich grüße besonders die Kameradinnen und Kameraden der 1. Kompanie des Jägerbataillons 292, den Kompaniechef, den Spieß und den Materialbewirtschaftungstrupp. Besten Dank vor allem an Oberstabsgefreiten Alex B. und Stabsgefreiten Matthias K., die für mich zu Hause alles geregelt haben.