Ich bin iM EINsatz: Das Organisationstalent in Mali

Ich bin iM EINsatz: Das Organisationstalent in Mali

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht vor einem Schild mit der Aufschrift „Stab Deutsches Einsatzkontingent MINUSMA“

Stabsfeldwebel Peter K. leistet seinen Dienst derzeit beim Deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Mein Name ist Peter K., ich bin 41 Jahre alt und Vater zweier Kinder. Meine militärische Heimat befindet sich in Füssen beim Gebirgsversorgungsbataillon 8. Ich bin seit über 20 Jahren bei der Bundeswehr und habe schon viel von Deutschland gesehen. Nachdem ich im Norden Deutschlands war, ergriff ich 2010 die Chance, eine neue Aufgabe als Kompanietruppführer ganz im Süden der Republik, in Füssen, zu übernehmen. Ich befinde mich nun zum vierten Mal im Auslandseinsatz. Die ersten beiden Auslandseinsätze waren in Afghanistan, danach war ich im Kosovo stationiert und nun bin ich bei der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Mali im Einsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Stabsfeldwebel K. sitzt an seinem Schreibtisch und arbeitet am Computer

Stabsfeldwebel Peter K. an seinem Arbeitsplatz: Hier koordiniert er die täglichen Aufgaben

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Meine Hauptaufgabe ist es, in den Bereichen Einsatz, Übung, Ausbildung, Planung und Organisation alles zu koordinieren. Dort bin ich der erste Berater meines Vorgesetzten. Ich führe die Termin- und Vorhabenübersicht, werte diese aus und trage alle eingehenden Informationen vor. Zusätzlich berate ich die verantwortlichen Kameradinnen und Kameraden in Einsatz-, Übungs- und Ausbildungsangelegenheiten.

Damit stelle ich sicher, dass das professionelle Training aller Soldatinnen und Soldaten im Einsatz nahtlos fortgeführt wird. So müssen wir beispielsweise unsere Schießfertigkeit auch im Einsatzland erhalten. Auch das Vorbereiten von Besprechungen sowie das Verteilen von Meldungen zu den verschiedenen Abteilungen im Camp sind Teil meines ausgefüllten Arbeitstages.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat kniet in seinem Büro neben einem weihnachtlich gedeckten Tisch

Geschenk aus der Heimat: Ein Weihnachtstisch hat seinen Platz im Büro bereits gefunden

Bundeswehr/ Frank Wiedemann

Der Umgang mit den verschiedensten Nationen macht meinen Dienst spannend und herausfordernd zugleich. Zweimal wöchentlich finden Besprechungen mit den anderen Einheiten des Camps statt, hier werden die Vorhaben der aktuellen Woche und der Folgewoche abgesprochen. Es ist spannend zu sehen, wie die anderen Nationen arbeiten, man kann hier viel voneinander lernen.  

Mein besonderes Highlight in diesem Einsatz war, als ich das Weihnachtspaket meiner beiden Töchter und ihrer Mama öffnete. Darin eine zehnseitige Aufstellanleitung mit Zubehör für einen Weihnachtstisch. In der Anleitung wurde genau beschrieben, wo ich was unter den mitgelieferten kleinen Baum stellen soll. Dies wurde noch untermalt mit Bildern, damit „Papa das nicht falsch macht“. Durch das wunderschöne weihnachtliche Paket aus der Heimat kommt etwas Weihnachtsstimmung bei 35 Grad auf und ich freue mich wie ein „Schneekönig“ in der Wüste.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat kniet an einem Stein vor der Deutschland- und der VN-Flagge, im Hintergrund ein grüner Stofffrosch von seiner Tochter

Stabsfeldwebel Peter K. freut sich bereits jetzt auf seine Kinder und das Allgäu

Bundeswehr/Frank Wiedemann


In erster Linie vermisse ich hier meine Kinder, das schöne Allgäu mit den Bergen daheim und zu dieser Jahreszeit vermisse ich natürlich auch den Schnee. Ebenso fehlen mir meine Wohnung, mein eigenes Bett sowie der heimische Freundeskreis – einfach die kleinen Dinge im Leben. Außerdem vermisse ich meine Privatsphäre, denn davon hat man in einem Einsatz wenig. Obwohl wir uns auf der Stube super arrangiert haben, um dies so angenehm wie möglich zu gestalten, fehlt ein kleiner privater Rückzugsort, der zu Hause so selbstverständlich ist.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Porträt eines Soldaten, im Hintergrund eine staubige Straße in der Wüste

Für Stabsfeldwebel Peter K. geht es nach seinem Einsatz in Mali nach Sonthofen in Bayern

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Für die restliche Zeit meines Auslandseinsatzes ist es mir besonders wichtig, meine Arbeit bestmöglich zu Ende zu bringen und gesund an Körper und Geist nach Hause zurückzukehren. Für die Zeit nach meinem Auslandseinsatz wünsche ich mir einen guten Start in der neuen Dienststelle in Sonthofen, mit einer solch guten und gelebten Kameradschaft wie hier in Gao und in Füssen gleichermaßen.
Mein Gruß richtet sich an meine Kinder, ihre Mama sowie an die Familie als auch an meinen Freundeskreis. Zu guter Letzt gehen meine Grüße an die Kameradinnen und Kameraden in Füssen, die den Dienst ohne uns in diesen besonderen Zeiten mit Bravour meistern.

von Peter K.

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