Ich bin iM EINsatz: Als Kompaniefeldwebel in Erbil
Ich bin iM EINsatz: Als Kompaniefeldwebel in Erbil
- Datum:
- Ort:
- Erbil
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Birger K., ich bin Oberstabsfeldwebel und 47 Jahre alt. Derzeit bin ich der Kontingentfeldwebel, also der Spieß des deutschen Anteils Capacity Building Irak in Erbil. Nach meiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker auf der Volkswerft in Stralsund bin ich 1996 als Wehrpflichtiger zur Bundeswehr eingezogen worden. Da mich das Soldatentum überzeugt hat, wollte ich länger bei der Truppe bleiben und wurde dann zum Unteroffizier ausgebildet.
In den zurückliegenden 26 Dienstjahren führten mich meine militärischen Stationen durch die Fallschirmjägerverbände in Wildeshausen über Lebach zu meiner jetzigen Dienststelle ins Fallschirmjägerregiment 31 nach Seedorf. In meiner bisherigen Dienstzeit führten mich meine Einsätze nach Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Kosovo und Afghanistan.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Als Spieß benötige ich immer einen klaren Kopf, daher beginne ich meinen Tag regelmäßig mit Sport. Das Frühstück nutze ich, um mit meinen Kameradinnen und Kameraden zu sprechen, ob ihnen gegebenenfalls irgendwo der Schuh drückt und was man an der einen oder anderen Stelle besser machen könnte. Bevor es in die tägliche Morgenlage mit dem Kontingentführer und seinem Stab geht, verschaffe ich mir in meinem Büro ein erstes Lagebild, um in Erfahrung zu bringen, ob es für die Besprechung wichtige Punkte gibt.
Mein Tagesablauf danach ist mit vielen kleinen Gesprächen gefüllt: Planung und Organisation von personellen Zu- und Abgängen, Vergabe von Tagesdienstaufträgen sowie die Überwachung und Umsetzung der Aufträge der Kontingentführung. Darüber hinaus überwache ich das geordnete Zusammenleben innerhalb des Camps, wozu auch Ordnung und Sauberkeit gehören. Aber auch unsere multinationalen Partner hier im Camp können sich bei allen Belangen rund um das deutsche Einsatzkontingent hier in Erbil an mich wenden. Kameradschaft wird bei uns großgeschrieben. Zu meinen Aufgaben gehört es daher auch, diese positive Stimmung mit regelmäßigen Betreuungsabenden auch nach Dienst aufrechtzuerhalten.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Das Zusammenführen unterschiedlicher Charaktere aus allen Teilstreitkräften und militärischen Organisationsbereichen der Bundeswehr macht meine Aufgabe als Spieß zu etwas Besonderem. Jeder Tag bringt etwas Neues mit sich. Herausforderungen und Probleme gilt es zu lösen, gleichzeitig muss ich immer ein offenes Ohr für meine Kameradinnen und Kameraden haben. Als Spieß in Seedorf eingesetzt zu sein, ist eine besondere Aufgabe, hier in Erbil ist es zusätzlich ein besonderes Privileg.
Das vermisse ich hier am meisten
Meine beiden Kinder vermisse ich natürlich am meisten. Nicht zu vergessen ist außerdem mein alter Weggefährte und Diensthund a. D.außer Dienst, Worf.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Am meisten wünsche ich mir, dass alle meine Kameradinnen und Kameraden wieder heil und gesund nach Hause kommen. Viele Grüße sende ich in die Heimat, an meine gesamte Familie und meine Kameradinnen und Kameraden.