Wir sind iM EINsatz: Das Kommunikationstrio in Mali

Wir sind iM EINsatz: Das Kommunikationstrio in Mali

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Drei Soldaten stehen vor einem Container

Dieses Trio aus dem rheinland-pfälzischen Kastellaun sorgt für die Kommunikation in Koulikoro sowie nach Deutschland

Bundeswehr/Helmmar Schmidt

Ich bin Oberfeldwebel Ewald F., 25 Jahre alt und dies ist mein zweiter Auslandseinsatz. Zu Hause in Deutschland bin ich als Netzwerkadministratorfeldwebel für Satellitenkommunikation in Kastellaun eingesetzt. Ich bin seit 2015 bei der Bundeswehr. Seitdem habe ich die notwendigen Laufbahn- und Systemlehrgänge absolviert und an zahlreichen Übungen teilgenommen. Mein erster Einsatz war ebenfalls in Mali, aber bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Gao.

Ich bin Oberfeldwebel Yannik W., 28 Jahre alt und dies ist ebenfalls mein zweiter Auslandseinsatz. Zu Hause in Deutschland bin ich als Administrator für Dezentrale Serversegmente Einsatz in Kastellaun tätig. Ich bin seit 2014 bei der Bundeswehr und habe wie Oberfeldwebel Ewald F. alle Laufbahn- und Systemlehrgänge erfolgreich abgeschlossen. Diverse Übungen gehören dann natürlich auch dazu. Mein erster Einsatz war in Afghanistan bei der Mission Resolute Support.

Ich bin Oberfeldwebel Bilel Z., 25 Jahre alt und befinde mich derzeit in meinem ersten Auslandseinsatz. In Deutschland bin ich als Netzwerkadministratorfeldwebel für Lokale Verlegefähige Netzwerke Bundeswehr in – wie könnte es anders sein – Kastellaun eingesetzt. Bei der Bundeswehr bin ich seit 2015. In Deutschland habe ich zunächst alle Laufbahn- beziehungsweise Systemlehrgänge besucht, damit ich hier im Einsatz das nötige Fachwissen besitze.

Das ist unsere Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat steht mit einem Laptop vor mehreren grünen Boxen mit Abluftschläuchen

Täglich müssen die Netzwerksysteme überprüft werden, denn ein Ausfall betrifft das gesamte Kontingent

Bundeswehr/Helmmar Schmidt

Die Kommunikation sicherzustellen ist unsere Aufgabe. Dabei hat jeder von uns seinen eigenen Verantwortungsbereich. Jedes eingesetzte System trägt dazu bei, die Arbeitsbereitschaft im Kontingent sicherzustellen. Der Tag startet mit einer vollständigen Systemüberprüfung, dabei werden alle Dienste auf Funktion geprüft. Anschließend aktualisieren wir regelmäßig unsere Systeme und erstellen Dokumentationen sowie Netzwerkpläne.

Die Netzwerk- und Serveradministratoren arbeiten wie im Heimatland eng zusammen. Dank der unterschiedlichen Schwerpunkte der Ausbildungen können sich die drei Administratoren insbesondere bei Fehlerbehebungen gegenseitig zielführend ergänzen. Zusätzlich werden wir in unterschiedlichste Ausbildungsvorhaben des Kontingentes einbezogen.

Auf diese Weise können wir wichtige Tipps an unsere Kameradinnen und Kameraden weitergeben, um ihnen so ein Gefühl für die Zusammenhänge der ITInformationstechnik-Systeme zu vermitteln. Das hilft dann auch, wenn es mal Probleme gibt.

Das macht unsere Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat kniet vor einem Serverschrank

Wenn es Probleme gibt, können die Spezialisten vor Ort meistens sofort für eine Lösung sorgen

Bundeswehr/Helmmar Schmidt

Die Funktion der ITInformationstechnik-Systeme im Verbund ist essenziell. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten muss jedem Administrator bekannt sein. Bei der Fehlerbehebung ist das Hintergrundwissen der Spezialisten der anderen ITInformationstechnik-Systeme wichtig. Nur durch Fehlereingrenzung und Teamarbeit ist es uns möglich, den Fehler schnellstmöglich zu beheben. Wenn wir die Verfügbarkeit der ITInformationstechnik-Systeme nicht mehr gewährleisten können, würde es massive Einschränkungen im regulären Dienstbetrieb und beim Sicherstellen der Führungsfähigkeit geben: Von unseren Systemen hängen nicht nur das Telefonieren und die Internetnutzung ab, sondern auch die gesicherten Verbindungen in das Einsatzführungskommando nach Deutschland. Um das Risiko von Ausfällen zu minimieren, werden alle Systeme regelmäßig gewartet und täglich überprüft.

Das vermissen wir hier am meisten.

Eine Soldatin sitzt vor einem Laptop. Mehrere Soldaten stehen daneben und erklären etwas

Um Verständnis bei den Kontingentangehörigen zu schaffen, erklärt das Team gern seine Arbeit

Bundeswehr/Helmmar Schmidt

Durch den Einsatz weiß man viele Dinge mehr zu schätzen. Da sind an erster Stelle unsere Familien und Freunde. Tägliche Telefonate oder Videoanrufe funktionieren – natürlich auch dank unserer Arbeit – trotz der Entfernung sehr gut, aber sie ersetzen nicht den persönlichen Kontakt.
Es sind aber auch die kleinen Dinge, beispielsweise die Post. Zu Hause steht das Paket am nächsten oder übernächsten Tag vor der Tür, hier können auch mal Wochen vergehen. Ein weiterer Punkt ist die Auswahl im Supermarkt. In Deutschland ist diese fast grenzenlos, hier natürlich nur sehr begrenzt – es muss ja alles erst ins Land gebracht werden.

Das sind unsere Pläne, unsere Wünsche und Grüße.

Unser Plan ist es, die restliche Zeit des Einsatzes weiterhin erfolgreich zu absolvieren. Zurück in Kastellaun werden wir die vielen gewonnenen Erfahrungen an unsere Kameradinnen und Kameraden weitergeben. Uns liegt viel daran, den Kontakt nach dem Einsatz weiterhin zu halten, denn das Team hier in Koulikoro arbeitet wirklich toll zusammen.

von Ewald F. , Yannik W. , Bilel Z. 

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