Ich bin im EINsatz: Intensivpfleger an Bord der fliegenden Rettungsstelle

Ich bin im EINsatz: Intensivpfleger an Bord der fliegenden Rettungsstelle

Datum:
Ort:
Niamey
Lesedauer:
2 MIN

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Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht vor einem Flugzeug vom Typ Transall C-160

Oberstabsfeldwebel Andreas G. ist auf dem taktischer Verwundetenlufttransport, der Transall C-160, für die Intensivbetreuung verantwortlich

Bundeswehr / Daniel Richter

Ich bin Oberstabsfeldwebel Andreas G., 47 Jahre alt. In Deutschland bin ich im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm auf der Anästhesie-Intensivstation eingesetzt. Dies ist bereits mein 17. Auslandseinsatz, wobei ich seit April das zweite Mal in Niamey bin.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat kontrolliert Medikamente

Oberstabsfeldwebel Andreas G. prüft an Bord des taktischer Verwundetenlufttransport Transall C-160 die Medikamente

Bundeswehr / Daniel Richter

Als Intensivpfleger bin ich auf dem Tactical Aeromedical Evacuation, kurz TacAirMedEvacTactical Aeromedical Evacuation , an Bord der Transall C-160 am Lufttransportstützpunkt in Niamey, eingesetzt. Hier bin ich für die schwerstverletzten Patienten, die intensiv betreut werden müssen, verantwortlich. Das bedeutet: Ich schließe Geräte wie zum Beispiel das Beatmungsgerät an, überwache deren Vitalfunktionen, lege Zugänge und verabreiche Medikamente. Von hier aus fliegen wir nach Gao, Bamako und Timbuktu und holen die Patienten nach Niamey. Anschließend übergeben wir den Patienten direkt an den strategischen Verwundetenlufttransport, eine fliegende Intensivstation. Für die Zeit der Aufnahme des Patienten bis zur Übergabe bin ich für die Intensivbetreuung verantwortlich. Der als strategischer Verwundetenlufttransport eingesetzte Airbus A 310 oder Airbus A400M fliegt den Patienten dann nach Deutschland aus, wo er im weiteren Verlauf in einem Bundeswehrkrankenhaus behandelt werden kann.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat und eine Soldatin prüfen ein Beatmungsgerät

Oberstabsfeldwebel Andres G prüft mit Hauptfeldwebel Judith B. das neue Beatmungsgerät

Bundeswehr / Daniel Richter

Für mich ist der Einsatz mittlerweile Routine. Hier habe ich die Möglichkeit, meine 20-jährige Berufserfahrung auf der Intensivstation einzubringen. Da ich zufällig auch gerne fliege, kann ich Intensivbetreuung und Fliegen kombinieren. Dies ist bereits mein 5. Einsatz auf einem TacAirMedEvacTactical Aeromedical Evacuation C-160. Falls mal ein strategischer Verwundetenlufttransport, aus welchen Gründen auch immer, nicht nach Deutschland fliegen kann, betreue ich den Patienten bis zum Abflug in der Casualty Staging Unit, unsere Patientenüberwachungsstation im Camp.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat steht im Flugzeug an einer Krankentrage

Oberstabsfeldwebel Andreas G. zeigt seinem Arbeitsplatz an Bord der Transall C-160

Bundeswehr / Daniel Richter

Im Jahr 2017 war ich auch schon hier, wobei wir damals noch in Zelten wohnten. Heute leben wir in klimatisierten Containern. Es ist interessant, wie sich im Laufe der Zeit einiges ändert. Meinen Vorgänger Mario S., habe ich rechtzeitig abgelöst, sodass er seine Frau Peggy in Deutschland heiraten konnte. Wir sind halt alle eine Familie. Am meisten vermisse ich meine Frau, meine Kinder und meine Eltern. Da meine Oma während meines Einsatzes ihren 91. Geburtstag feierte, wünsche ich ihr nochmals alles Gute nachträglich!

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich wünsche allen Soldatinnen und Soldaten, die sich im Auslandeinsatz befinden, eine gesunde Rückkehr. Ich selbst habe anschließend eine Irland Rundreise mit meiner Familie und Freunden geplant, worauf ich mich sehr freue. Ich grüße ganz herzlich meine Frau. Außerdem wünsche ich Mario und Peggy alles Gute zur Hochzeit.


von Andreas G.

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