Ich bin iM EINsatz: Ein Zahnrad im Getriebe der Sicherheit
Ich bin iM EINsatz: Ein Zahnrad im Getriebe der Sicherheit
- Datum:
- Ort:
- Tillia
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Moin, ich bin Oberleutnant zur See Björn J., 36 Jahre alt und Vater von fünf Kindern. Wohnhaft bin ich mit meiner Lebensgefährtin im schönen Ostfriesland. Nach meinem 9-monatigen Grundwehrdienst 2006 arbeitete ich zunächst als Bankkaufmann, 2015 bin ich dann als Offizieranwärter wieder in die Bundeswehr eingestiegen. Für mich ist der Einsatz in der Wüste Afrikas nach dem Dienst auf dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ im Mittelmeer 2016 bereits der zweite Einsatz.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
In Tillia, in Westafrika, bin ich dafür zuständig, dass die Informationssicherheit unserer ITInformationstechnik-Landschaft eingehalten wird. Ich berate den Kommandeur in Fragen rund um diesen Themenbereich und überprüfe die Einhaltung der vorgegebenen Maßnahmen. Dabei werte ich täglich die Sicherheitswarnungen aus Deutschland aus und setze diese gemeinsam mit unseren Administratoren um. Im Fokus steht dabei immer, das System vor Gefahren zu schützen, um den operativen Auftrag der Joint Special Operations Task Force (JSOTFJoint Special Operations Task Force) Gazelle durchführen zu können. Dabei simulieren wir Hackerangriffe gegen uns selbst, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren.
Durch die kameradschaftliche und zielorientierte Zusammenarbeit im Team der Fernmeldezentrale meistern wir alle Herausforderungen. Zusätzlich bin ich dafür verantwortlich, dass alle ankommenden Soldatinnen und Soldaten über die Besonderheiten der Thematik Informationssicherheit am Standort Tillia belehrt werden.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Ich habe mich freiwillig für diesen Einsatz gemeldet, um meinen Horizont zu erweitern. Ein landgestützter, teilstreitkräfteübergreifender Einsatz in der Wüste ist eine ganz andere Facette als der Einsatz auf einer seegehenden Einheit. Diese Unterschiede wollte ich am eigenen Leib erfahren. Es ist toll zu erleben, wie alle an einem Strang ziehen und getreu dem Motto „Zusammen – Voran“ ihre Kräfte für das Missionsziel bündeln.
Mich hat jedoch am meisten überrascht, dass ich hier im Einsatz drei Kameraden getroffen habe, die ich in der Heimat seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Besonders über einen Kameraden habe ich mich sehr gefreut, da wir unsere Offiziersausbildung und auch den ersten Einsatz gemeinsam bestritten haben. So einen Weggefährten hier zu treffen, hätte ich mir vorher nicht ausmalen können.
Das vermisse ich hier am meisten
Meine Kinder, meine Freundin und meine Familie vermisse ich natürlich am meisten. Dank der guten Internetanbindung und der fleißigen Kameradinnen und Kameraden der Feldpost ist dies jedoch auszuhalten, denn jedes Videotelefonat in die und jedes Päckchen aus der Heimat spendet einem Kraft, seinen Auftrag weiter zu verfolgen. Außerdem fehlt es mir, mein Hobby Fußball auszuüben.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Für die Zeit nach dem Einsatz habe ich noch nicht viel geplant. Wichtig ist erstmal, Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen. Zum Schluss möchte ich meine Kameradinnen und Kameraden in Wilhelmshaven, meine Jungs und Schützlinge vom Fußball, meine Eltern, Schwestern, Kinder und ganz besonders meine Freundin grüßen.