Ich bin im Einsatz: Von der Küste in die Wüste

Ich bin im Einsatz: Von der Küste in die Wüste

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN

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Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.


Ein Soldatin schmunzelt in die Kamera

Rebecca T. in ihrem zweiten Einsatz bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Bundeswehr / Patrik Bransmöller

Mein Name ist Rebecca T., ich bin 25 Jahre alt und wohne als gebürtige Rheinländerin in Norddeutschland. Ich bin seit 2011 bei der Bundeswehr und derzeit als Flugabwehrraketenoffizier in Todendorf bei Kiel stationiert. Hier in Mali ist es bereits mein zweiter Einsatz mit dem Waffensystem MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System.




Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Rebecca T. hält ein Messgerät in den Händen und wertet die angezeigten Daten aus

Oberleutnant Rebecca T. bei dem Einmessen der neu aufgestellten Sensoreinheit von dem Waffensystem MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System

Bundeswehr / Patrik Bransmöller

Im Camp Castor gehöre ich dem Foxtrott-Zug der Objektschutzkompanie an. Dort bin ich als Kampfführungsoffizier eingesetzt. Wir leisten unseren Beitrag zur Sicherheit der Kameradinnen und Kameraden im Feldlager, indem wir den Luftraum überwachen und vor Angriffen frühzeitig durch Alarmierung warnen. In meiner Funktion als Kampfführungsoffizier bin ich in der Bedien- und Feuerleitzentrale (BFZBedien- und Feuerleitzentrale) eingesetzt und für die Konfiguration und Aktualisierung der Waffensystemeinstellungen verantwortlich. Zusätzlich gehört es zu meinen Aufgaben, den Zugführer in allen Fragen bezüglich des Waffensystems zu beraten. Da wir im Schichtdienst rund um die Uhr eingesetzt sind, stehe ich als Ansprechpartnerin für die einzelnen Gruppen zur Verfügung. Ich treffe dabei Absprachen mit der Zugführung, der Instandsetzung sowie unserem ITInformationstechnik-Administrator.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Rebecca sitzt vor großen Monitoren an einem Schreibtisch

Oberleutnant Rebecca T. sitzt in der Bedien- und Feuerleitzentrale und überwacht den Luftraum

Bundeswehr / Patrik Bransmöller

Vor allem der Schichtdienst ist anstrengend, denn den bin ich vom normalen Dienstalltag in Deutschland nicht gewöhnt. Aufzustehen wenn alle anderen ins Bett gehen, ist jedes Mal eine gewisse Umgewöhnung für den Körper. Im Team mit einem Offizier und einem Feldwebel ist der Schichtdienst durch ständigen Austausch kurzweiliger und abwechslungsreicher. Während meiner Schicht stehe ich zusätzlich immer in Verbindung mit dem Gefechtsstand. Der Informationsaustausch über das aktuelle Lagebild, Wetterveränderungen oder die tägliche Flugplanung sind für die Arbeit in der BFZBedien- und Feuerleitzentrale sehr wichtig. Im Falle eines Angriffs übermitteln wir die notwendigen Daten wie Koordinaten und Entfernungen, damit der Gefechtsstand reagieren kann und gemäß festgelegter Verfahren im ganzen Feldlager gehandelt wird.

Das vermisse ich hier am meisten.

Rebecca sitzt auf einem Felsen. Ihre Beine sind zu sehen. Im Hintergrund erstreckt sich ein norwegischer Fjord.

Oberleutnant Rebecca T. genießt die Aussicht auf einen Fjord in Norwegen

Privat

Mir fehlt definitiv nicht das norddeutsche Wetter. Allerdings fehlen mir die Berge, Sprudelwasser und das Joggen an der Kieler Förde mit frischer Seeluft. Durch das ein oder andere Paket aus der Heimat lässt sich jedoch selbst mal eine langwierige Nachtschicht mit Knäckebrot, Apfelmus oder leckerem Kaffee angenehmer gestalten.




Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Rebecca hält ein Messgerät in den Händen und nimmt Einstellungen vor

Rebecca kontrolliert die genaue Ausrichtung der Sensoreinheit auf der Plattform

Bundeswehr / Patrik Bransmöller

Da ich während meines Einsatzes den Auftakt der Motorradsaison verpasse, freue ich mich schon das erste Wochenende auf zwei Rädern zu verbringen. Nach einer ausgiebigen Dusche werde ich dann den gemeinsamen Abend mit meiner Familie beim Angrillen im Garten ausklingen lassen. Allen im Einsatz befindlichen Kameradinnen und Kameraden wünsche ich eine gute und sichere Zeit hier unten und vor allem eine gesunde Rückkehr in die Heimat zu ihren Liebsten. Ein ganz lieber Gruß geht noch an meine Mädels nach Schwerin, Hamburg und Bonn. Ihr fehlt mir hier sehr und ich freu mich, euch bald wieder bei mir zu haben – fühlt euch gedrückt!

von Rebecca T.

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