Ich bin iM EINsatz: Vom Pflaster bis zum Gegengift
Ich bin iM EINsatz: Vom Pflaster bis zum Gegengift
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Obermaat Nicole G. Ich komme aus dem schönen Oldenburg in Niedersachsen und bin 30 Jahre jung. Zuhause arbeite ich in Wilhelmshaven an der Nordseeküste ebenfalls in einer Apotheke. Der Einsatz bei EUTMEuropean Union Training Mission in Mali ist für mich meine erste dienstliche Verwendung außerhalb Deutschlands.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
In der Apotheke bin ich für alle anfallenden Arbeiten am gesamten Arzneimittelsortiment zuständig. Dazu zählen neben Medikamenten, handelsüblichen Sonnenschutzmitteln und Pflastern auch Impfstoffe oder Gegengifte bei Schlangenbissen. Ich hole die Waren nach Eingang ab und transportiere sie mit einem ferngesteuerten Gabelstapler zur Apotheke. Hier werden die pharmazeutischen Produkte eingelagert. Dabei ist zu beachten, dass einige Medikamente speziell gekühlt werden müssen. Später stelle ich die Medikamente und Medizinprodukte für den entsprechenden Empfänger zusammen und liefere diese auch aus.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Zuhause kümmere ich mich um Anforderungen und die Bestellung der Ware, habe also einen reinen Bürojob. Hier in Mali ist der Aufgabenbereich ganz anders. Vom Wareneingang über das Zusammenstellen von Medikamenten bis zur Auslieferung arbeite ich alles händisch ab. Die praktische Arbeit und der Umgang mit Soldaten aller Nationen ist anders als Zuhause, macht mir aber viel Spaß. Außergewöhnlich ist auch der „Crayler“ – das ist ein ferngesteuerter Gabelstapler. Diesen haben wir Zuhause nicht. Hier werden immer große Augen gemacht, wenn ich mit dem „Crayler“ Ware transportiere.
Das vermisse ich hier am meisten.
Natürlich fehlt mir meine Familie und meine zwei Katzen. Und beim Essen: Vermisse ich ganz klar – „Futtern wie bei Muttern“ die gute deutsche Küche.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Die letzten acht Wochen hier in Mali sollen am besten genauso sein wie die Zeit bisher. Die Arbeit macht trotz aller Umstände Spaß. Zuhause freue ich mich auf meinen Urlaub und sicher werde ich noch spontan verreisen.