Ich bin iM EINsatz: Schon vor dem ersten Spatenstich

Ich bin iM EINsatz: Schon vor dem ersten Spatenstich

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Sascha N. steht vor seiner Bürotür und hält seine Hand auf der klinke

Sascha N. ist als Baukoordinator ein Teil des Teams der Einsatzwehrverwaltung

Bundeswehr / PIZ EinsFüKdo

Mein Name ist Hauptbootsmann Sascha N., ich bin 37 Jahre alt, verheiratet, habe ein Kind und wohne im schönsten Bundesland, Schleswig-Holstein. In meinem Heimatstandort Kiel bin ich im Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, kurz BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, als Infrastruktur-Feldwebel eingesetzt. Dort kümmere ich mich um viele Belange in den Liegenschaften der Bundeswehr. Im Grunde bin ich für meine Kasernen ein kleines, militärisches Bauamt. Hier ist es egal, ob es sich um ein Gebäude wie eine Sporthalle oder um einen ganzen Hafenbereich handelt. Wenn in meiner Liegenschaft gebaut werden muss, bin ich mit dabei. Vor meiner Zeit beim BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr bin ich einige Jahre für die Marine zur See gefahren. Nach einem Mittelmeereinsatz und einem Einsatz im Niger ist Jordanien mein dritter Auslandseinsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Sascha N. sitzt an einem Schreibtsich. Die Hand liegt auf der Computermaus. Sein Blick fällt konzentriert auf den Monitor

Bei der Projektplanung geht es nicht ohne Computer

Bundeswehr / Szczodrowska

Hier auf der Al-Asrak Airbase bin ich der Leiter Baukoordinierung und für den gesamten infrastrukturellen Bereich innerhalb unseres deutschen Camps verantwortlich. Das heißt ich berate unseren Kommandeur in allen Fragen und Belangen zu unserer Infrastruktur, erstelle die dafür notwendigen Bauunterlagen und hole Angebote von Unternehmen ein. Wenn dann ein Bauprojekt beginnt, nehme ich praktisch die Funktion des Bauherrn ein. In meinem Einsatz-Alltag bin ich fast täglich als Baubegleiter vor Ort und beaufsichtige und koordiniere die Bauabläufe. Hier im Einsatz bin ich Teil des Teams der Einsatzwehrverwaltung. Das ermöglicht schnelle Lösungen durch kurze Wege. Denn bei der Einsatzwehrverwaltung laufen alle Fäden in Sachen Finanzen, Sprachendienst, Qualitätsmanagement und Infrastruktur zusammen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Der Bauukoordinator steht neben einem Facharbeiter auf der Baustelle. Mit dem Finger deutet er auf etwas

Details werden mit dem Facharbeiter der Baufirma direkt vor Ort besprochen

Bundeswehr / Szczodrowska

Das Besondere an diesem Einsatz ist die Vielfalt, die meine Arbeit mit sich bringt. Die Möglichkeit, eigenständig Projekte voranzutreiben und mit anderen Nationen zusammenzuarbeiten macht meine Arbeit sehr abwechslungsreich und spannend. Besonders das Zwischenmenschliche hat hier einen sehr hohen Stellenwert. Aber an die Sonne hier musste ich mich erst gewöhnen. Nach der ersten Baustellenbesichtigung schmückte gleich ein kräftiger Sonnenbrand meine Küstenhaut. Wer konnte denn schon ahnen, dass in Jordanien die Sonne scheint? Aber es macht einfach viel Spaß, jeden Tag anzupacken und mit meinen Kameraden der anderen Nationen die Dinge voranzutreiben. Alle ziehen hier an einem Strang und bisher kamen wir immer mit sehr guten Ergebnissen an unser Ziel.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ich vermisse meine Ehefrau und meine Tochter, aber natürlich auch den Rest meiner Familie! Viereinhalb Monate im Einsatzland zeigen einem immer wieder, wie wichtig der familiäre Rückhalt ist. Ich muss einfach Danke sagen – ohne das Verständnis und die Unterstützung meiner Familie, meiner Freunde und Kameraden wäre mein Einsatz nicht so einfach. Und auch wenn ich nur ein zugezogenes Küstenkind bin – mir fehlt das Wasser, der Salz- und Fischgeruch des Meeres, sogar das norddeutsche Wetter ein wenig.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Sascha N. steht auf einer Baustelle. Im Hintergrund sind mehrere Bauarbeiter mit Warnwesten unterwegs

Die Baustelle immer im Blick: Hauptbootsmann N. ist der Baukoordinator

Bundeswehr / Szczodrowska

Nun bin ich im letzten Viertel meines Einsatzes angekommen und freue mich ganz langsam schon auf meine Rückkehr nach Hause. Ich hoffe, dass meine restliche Zeit weiterhin so angenehm zu Ende geht, wie sie begonnen hat. Ich wünsche all meinen Kameraden hier im Deutschen Einsatzkontingent Counter Daesh / Capacity Building Iraq  und allen anderen Kameraden im Einsatz alles erdenklich Gute für ihre Zukunft.

von Sascha  N.

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema