Ich bin iM EINsatz: Richtmeister für große Zelte in Jordanien
Ich bin iM EINsatz: Richtmeister für große Zelte in Jordanien
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten deutsche Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr weltweit täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Dominik S., 27 Jahre alt und Hauptfeldwebel in der 5. Staffel des Objektschutzregimentes der Luftwaffe „Friesland“ in Schortens. Hier arbeite ich als Feldlagerinstandsetzungsfeldwebel im Technikzug. Sollte die Bundeswehr also an irgendeinem Ort der Welt längere Zeit bleiben, stellen wir vom Zelt mit Heizung bis hin zum Toiletten- und Duschcontainer alles bereit. Geboren bin ich in der Nähe von Osnabrück, im wunderschönen Niedersachsen, wo ich auch immer noch wohne. Als Spezialist für den Feldlagerbetrieb bin ich sehr häufig im Einsatz. Allerdings immer nur für wenige Wochen. In Jordanien bin ich jetzt zum fünften Mal.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Diesmal ist es meine Aufgabe, ein sogenanntes Tornado-Zelt aufzubauen, um die Zwischenlagerung von großen Materialmengen zu ermöglichen. Alleine lässt sich das 22 x 16 Meter große Zelt gar nicht aufbauen, weswegen ich ein vierköpfiges Team mitgebracht habe. Bevor das Zelt allerdings aufgestellt werden kann, muss der Platz genau vermessen werden und die genauen Positionen der einzelnen Stützpfeiler markiert werden. Fehler darf ich mir hier nicht erlauben, da eine Korrektur mit viel Aufwand verbunden wäre. Im Anschluss muss das Gestänge zusammengebaut und aufgerichtet werden. Dafür haben wir einen jordanischen Kranfahrer vor Ort, der uns nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten eine große Hilfe war. Bei knapp neun Meter Maximalhöhe ist jede technische Unterstützung sehr willkommen.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Die größten Herausforderungen sind die Hitze und der eigentlich angenehme Wind. Da es hier tagsüber über 40 Grad warm werden kann, habe ich die Arbeitszeiten auf den frühen Vormittag und den späten Abend gelegt. Die durchaus erfrischende Brise wird beim Einziehen der Zeltplanen schnell zu einem größeren Problem. Insbesondere bei der riesigen Giebelplane hätten wir uns beinahe den Segelschein für Großsegler verdient. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir es unter diesen Umständen geschafft haben, das Zelt vernünftig aufzustellen.
Das vermisse ich hier am meisten.
Bei den wenigen Wochen, die ich durchgehend im Einsatz verbringe, möchte ich hier nicht groß rumjammern. Aber natürlich vermisse ich in erster Linie meine Familie und meine Freunde. Da ich begeisterter Handballer bin, freue ich mich schon sehr darauf, in Deutschland wieder spielen zu können. Ich finde, dass ein Auslandseinsatz mich schnell merken lässt, was für einen Luxus ich daheim habe: Ich kann hingehen und –fahren wo ich will, und falls ich meine Ruhe brauche finde ich sie in meiner Wohnung. Hier in Jordanien habe ich tolle Menschen um mich herum, aber mit der Privatsphäre wird es da schon manchmal schwierig.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich freue mich sehr, bald wieder nach Deutschland zurückzukehren. Ich bin gerne bereit, wieder nach Jordanien zu kommen, hätte aber auch nichts dagegen, zukünftig mal ein anderes Einsatzgebiet der Bundeswehr kennen zu lernen.
Ich grüße besonders meine Familie und meine Freunde, und natürlich die gesamte Teileinheit „Mechanik“ und alle Kameraden der 5. Staffel des Objektschutzregimentes der Luftwaffe in Schortens.