Ich bin iM EINsatz: Fußballprofi in Afghanistan
Ich bin iM EINsatz: Fußballprofi in Afghanistan
- Datum:
- Ort:
- Masar-i Scharif
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich heiße Jasmin H., bin 31 Jahre, Hauptfeldwebel und derzeit in Dornstadt bei der Heeresinstandsetzungslogistik stationiert. Hier in Masar-i Scharif war ich schon einmal, im 8. Kontingent Resolute Support Anfang 2017. Eingesetzt bin ich als Gruppenführerin der Waffeninstandsetzung. Zur Bundeswehr bin ich durch Zufall gekommen. Ich hatte nach Abschluss der Ausbildung meinen Arbeitsplatz als Zerspanungsmechanikerin schon sicher, als mein künftiger Arbeitgeber Kurzarbeit einführte. Durch einen Kollegen erfuhr ich von der Möglichkeit einer Bewerbung bei der Bundeswehr.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Zuständig bin ich für alle gängigen Waffen sowie Lafetten im Einsatzland. Ich bearbeite den Auftragsbestand, koordiniere die Termine und treffe die Absprachen mit den verschiedenen Kompanien. Oft habe ich mit dem Sicherungszug, der sogenannten Force Protection zu tun, da kann sich die Planung schnell mal ändern, wenn dieser spontan ausrücken muss. Kurzfristige Änderungen kann ich aber meist durch andere Aufträge kompensieren. Meine Erfahrung bringt mir die nötige Flexibilität.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Ich habe einen abwechslungsreichen Job zwischen Büro und Werkstatt, Übung und Einsatz. Erfolg zu haben, heißt für mich, dass alle mir anvertrauten Männer und Frauen gesund und munter zurück nach Hause kommen. Meinen Auftrag erfülle ich bestmöglich, verstehe mich als Dienstleister. Es macht mich stolz, wenn ich Kameradinnen und Kameraden unterstütze, indem ich etwas reparieren kann. Zaubern geht aber nicht, wenn die Ersatzteile fehlen oder Vorschriften entgegenstehen. Jedem, der zu uns in die Marmal-Halle kommt, wollen wir helfen. Dann schmeckt mir der Schokopudding hinterher umso besser.
Das vermisse ich hier am meisten.
Richtig vermisse ich den Fußball. Meine Mädels aus der Bundeswehr-Fußballnationalmannschaft und vom Heimatverein, vom TSV Burgau im Landkreis Günzburg. Aber ganz klar: Der Einsatz geht vor. Und natürlich meine Familie, die vermisse ich immer, ist doch klar! Aber auch die Freunde, das Weggehen abends, Relaxen und Erzählen vom Tag.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Zuallererst grüße ich meine Mädels von der Nationalmannschaft, die sich gerade an der Sportschule in Warendorf für die Military World Games in China vorbereiten. Und auch meine Familie, meine Buddies und Freunde in Walldürn und Burgau.
Nach dem Einsatz möchte ich vor allem Fußballspielen, sehen, dass der Verein vorankommt. Und meinen Nachfolgern hier alles geordnet überlassen.