Ich bin iM EINsatz: Ein Marinesoldat in der jordanischen Wüste
Ich bin iM EINsatz: Ein Marinesoldat in der jordanischen Wüste
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 2 MIN
Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Stabsgefreiter Janis T., 24 Jahre alt, und komme aus dem ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrzug der Marine in Nordholz. Dies ist mein zweiter Einsatz. Ich bin 2014 in die Bundeswehr eingetreten und seit 2015 ausgebildeter Marinesicherungssoldat. In meiner Verwendung bin ich für die Sicherung, zu Land und zu See von Militärischen Sicherheitsbereichen zuständig.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Ich bin Teil der Force Protection – der Schutztruppe des deutschen Einsatzkontingents Counter Daesh/Capacity Building Iraq in Jordanien und dort als Sicherungssoldat im Wachzug eingesetzt. Wir arbeiten im Schichtbetrieb und haben verschiedene Aufgaben, bei denen das Durchsuchen von Fahrzeugen und Personen nach Waffen, Handys und gefährlichen Gegenständen ebenso dazu zählt wie das Kontrollieren der Bereiche, in denen deutsche Soldaten auf der Air Base arbeiten. Sowohl in der Tag, als auch in der Nachtschicht arbeiten wir hier eng mit unseren Koalitionspartnern zusammen.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Es ist mein Job, die Kameraden zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sie ihren Aufgaben in einem sicheren Umfeld nachkommen können. Das alleine ist schon besonders, denn hier in Jordanien liegt die Sicherheit von fast 300 Soldaten in unseren Händen. Die Force Protection ist sieben Tage die Woche und rund um die Uhr im Dienst. Bei der Erfüllung unseres Auftrags müssen wir oft die unterschiedlichsten Sprachbarrieren überwinden. Gleichzeitig können wir es uns nicht leisten, gerade bei den Durchsuchungen vor der Einfahrt auf die Air Base, nachlässig zu werden. Auch an langen Tagen unter der heißen Wüstensonne gilt es, die Konzentration hoch zu halten.
Das vermisse ich hier am meisten.
Am meisten fehlen mir hier meine Familie, meine Frau und mein Kind. Ebenso vermisse ich das Eishockeyspielen und die Treffen mit meinen Freunden. Im Einsatz lerne ich immer mehr meine Privatsphäre zu schätzen, die ich in Deutschland doch eher als selbstverständlich wahrnehme.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Da ich schon lange überlege in welche Richtung ich mich weiter orientieren möchte, habe ich mich hier im Einsatz dazu entschlossen, meine bisherige Dienstzeit zu verlängern und wenn möglich als Diensthundeführer eingesetzt zu werden. Ich wünsche mir persönlich, dass es meinen Kameraden hier und daheim an nichts fehlt und dass die Kameraden aus den Einsatzländern wohlbehalten zu ihren Familien zurückkehren. Ich grüße meine Kameraden aus Nordholz, meine Familie, meine Freunde und mein Team des REV Bremerhaven.