Ich bin iM EINsatz: Der Hüter des Camp Sonic

Ich bin iM EINsatz: Der Hüter des Camp Sonic

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten deutsche Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr weltweit täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht mit verschränkten Armen vor einem Zaun mit Stacheldraht

Türsteher in Jordanien – Oberstabsgefreiter Tjorven R. ist Teil des Force-Protection-Teams im deutschen Einsatzkontingent Counter Daesh

Bundeswehr/PAO Counter Daesh

Ich bin Oberstabsgefreiter Tjorven R., 24 Jahre und komme aus einem der schönsten Dörfer in Niedersachsen. Die Bundeswehruniform trage ich seit 2013. Daheim arbeite ich als Militärkraftfahrer im Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf. Dort bin ich verantwortlich für die Reinigung des Flugvorfeldes, sowie der Start- und Landebahn. In Jordanien bin ich bereits das zweite Mal.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat leuchtet mit einer Taschenlampe auf ein Vorhängeschloss an einem Tor

Zu den Aufgaben von Tjorven R. zählt auch die Verschlusskontrolle von sensiblen Bereichen im Camp

Bundeswehr/PAO Counter Daesh

Hier im Einsatz schütze ich zusammen mit meinen Kameraden das Deutsche Feldlager Camp Sonic. Dabei sind für uns vor allem zwei Schwerpunkte wichtig: Zum einen die Kontrolle von Personen und Fahrzeugen und zum anderen die Überwachung des Flugplatzes. Da der Eingang zum Lager rund um die Uhr geöffnet ist, sind wir in Gruppen eingeteilt und arbeiten im Schichtdienst. Zu unseren Aufgaben gehört nicht nur an der Schranke zu stehen, sondern unsere eigenen Bereiche abzufahren und zu prüfen, ob beispielsweise das Materiallager verschlossen ist oder bei den Flugzeugen alles in Ordnung ist. Nach meinem Dienst verausgabe ich mich gerne beim Freeletics, um mich körperlich fit zu halten.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat macht mit einem Sportgerät auf dem Boden einer Sportanlage Übungen

Um körperlich fit zu bleiben, steht wann immer möglich, Sport auf dem Programm

Bundeswehr/PAO Counter Daesh

Die Bewachung des Feldlagers kann manchmal ziemlich eintönig sein. Umso wichtiger ist es für mich jeden Tag bei dem hier vorherrschenden Wüstenklima hochkonzentriert und einsatzbereit zu sein. Insbesondere die Tierwelt hält einige Überraschungen bereit: Ich habe mich ein bisschen erschrocken, als ich zum ersten Mal einer Kamelspinne begegnet bin. Die hocken hier zwischen den Sandsäcken und lauern auf Beute. Kamelspinnen können größer werden als eine ausgewachsene Männerhand. Ein besonderes Highlight ist für mich die Zusammenarbeit mit den Soldaten anderer Nationen am Haupttor, das von allen Nutzern des Flugplatzes betrieben wird. Da wir alle bei den Streitkräften arbeiten finden wir schnell gemeinsame Themen, über die wir uns austauschen. Dabei kann ich mein Englisch verbessern und gute Kontakte zu ausländischen Soldaten knüpfen.

Das vermisse ich hier am meisten.

In Deutschland freue ich mich am meisten darauf, wieder frei entscheiden zu dürfen, was ich mache. Sei es mit Freunden ins Kino zu gehen, gemütlich Cocktails zu trinken, zum Klettern in die Boulderhalle fahren oder einfach nur auf der Couch zu liegen, um Serien zu schauen und zu entspannen. Am meisten vermisse ich allerdings, dass ich einfach mal wieder alleine im Bad sein kann.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Meine Pläne nach dem Einsatz sind relativ simpel. Ich bin vor kurzem in eine neue Wohnung umgezogen und will diese erstmal neu einrichten. Und ein bisschen Urlaub möchte ich mir nach der langen Zeit in Jordanien auch gönnen. Im Anschluss wartet ein neuer spannender Berufsabschnitt auf mich, die Laufbahn der Feldwebel. Grüße gehen an meine Eltern, die mich bei all meinen Vorhaben immer unterstützt haben und meinen großen Bruder. Danke, dass ihr mir den Rücken stärkt! Ich wünsche allen Kameraden viel Glück sowie ein sicheres und unbeschadetes Heimkommen. Genießt immer die Zeit mit euren Liebsten aber auch mit den Kameraden die Ihr im Einsatzland kennenlernen dürft.

von Tjorven R.

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