Ich bin iM EINsatz: Der Herr der Sirenen

Ich bin iM EINsatz: Der Herr der Sirenen

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN

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Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Hauptmann Hendrik M. kniet vor seinem Wappen Einsatzzug Mantis

Hauptmann Hendrik M. vor dem Zugwappen

Bundeswehr / Christoph Liesmann


Ich bin Hauptmann Hendrik M., Fachdienstoffizier und Leiter der Schießtaktischen Prüf- und Auswertegruppe der Flugabwehrraketengruppe 21 in Sanitz. Ich bin 44 Jahre alt und ursprünglich am Flugabwehrraketensystem PATRIOT eingesetzt. Als zusätzliche Verwendung habe ich mich am Waffensystem MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System ausbilden lassen, um hier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali die Kameraden zu unterstützen. Das ist mein erster Einsatz.



Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Hauptmann Hendrik M. sitzt an seinem Schreibtisch und arbeitet am Computer

Hendrik an seinem „MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System“-Arbeitsplatz

Bundeswehr / Christoph Liesmann

Als Kampfführungsoffizier MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System, im Fachjargon „BRAVO“ genannt, bin ich für die Aufklärung des Luftraumes zuständig. Zu meinen Aufgaben gehört die Auswertung der Luftfahrzeugbewegungen und der Abgleich der vorhandenen Flugpläne mit dem Gefechtsstand. Im Falle eines Angriffs mit Mörser oder Raketen ist es meine Aufgabe, nach Bestätigung durch die optischen Systeme den zentralen Sirenen-Alarm für das Camp durch das Betätigen des „Alarmknopfes“ auszulösen. Damit alarmiere ich alle Angehörigen im Camp Castor und im benachbarten UNUnited Nations-Supercamp. Durch die hohen Temperaturen und den feinkörnigen Sand muss das System regelmäßig gewartet werden. Nur so bleibt das Flugabwehrsystems MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System hier in Gao immer einsatzbereit.


Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat kniet am Boden und bedient das Aufklärungssystem

Durch die Funkbedieneinheit kann er direkt am Aufklärungssystem Verbindung zur „MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System“-Kabine aufnehmen, um Wartungen bei ausgeschaltetem Gerät durchführen zu können

Bundeswehr / Christoph Liesmann


Das Besondere an meiner Tätigkeit ist die „24 Stunden, sieben Tage die Woche“-Einsatzbereitschaft, welche den Wechselschichtdienst voraussetzt. Durch das anspruchsvolle Klima oder auch die Regenzeit kommt es zu bedingten Wetterphänomenen. Hier ist die volle Konzentration und Reaktionsfähigkeit jedes Bedieners gefordert.




Das vermisse ich hier am meisten.

Hauptmann Hendrik M. macht ein Selfie

Bei der Wartung bleibt ein kurzer Moment für ein Selfie durch das Objektiv der „MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System“ Kamera

Bundeswehr / Christoph Liesmann

Am meisten vermisse ich unsere frische Luft in Deutschland, da uns täglich der Staub und oftmals die Brandgerüche hier in Gao verfolgen. Dafür wird man natürlich mit reichlich Sonnenstunden entschädigt. Das Weihnachtsfest im Einsatz verbracht zu haben, war ebenso eine neue und ganz besondere Erfahrung für mich.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat steigt Treppen hinauf

Nachdem das System heruntergefahren ist, kann Hauptmann M. zur Prüfung der Sensoreneinheit hinaufsteigen

Bundeswehr / Christoph Liesmann


Ich hoffe natürlich sehr, dass es nie zu einer scharfen Alarmierung kommen wird und die gesamte MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Mission bei der Stabilisierung dieser geplagten Konfliktregion langfristig erfolgreich ist. Für mich persönlich ist der Einsatz fast zu Ende, die letzten Tage möchte ich gern unversehrt und ohne Sandsturm verbringen können. Ich sende viele Grüße an meine Partnerin, meine Familie, Freunde und natürlich an alle „PATRIOTEN“ an meinem Heimatstandort.


von Hendrik  M.

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