Ich bin iM EINsatz: Der Ausbilder im Nordirak

Ich bin iM EINsatz: Der Ausbilder im Nordirak

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
3 MIN

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Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Portraitbild von Fabio L. im Hintergrund fährt ein Lastkraftwagen auf einer unbefestigten Straße

Fabio L. und sein Team bilden im östlich von Erbil gelegenen Bnaslawa Training Center kurdische Soldatinnen und Soldaten aus

Bundeswehr/Steffen Claus

Ich bin Leutnant Fabio L., 26 Jahre alt und seit Mitte Juli im Irak im Einsatz. Hier in Erbil bin ich Führer eines der deutschen Mobile Training Teams. Ich bin seit 2015 bei der Bundeswehr und bin in Deutschland Zugführer in der 3. Kompanie des Panzerbataillons 203 in Augustdorf. Der Einsatz im Irak ist mein erster Auslandseinsatz.


Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ausbilder und Lehrgangsteilnehmer hocken im Kreis und besprechen die Ausbildung

Nachbesprechungen mit den Lehrgangsteilnehmern: Hier wird auf Möglichkeiten und Fehler direkt eingegangen

Bundeswehr/Steffen Claus

Ich bin hier in Erbil der Führer eines Mobile Training Teams. Neben mir besteht dieses aus vier Ausbildungsfeldwebeln. Unser Team bilden im östlich von Erbil gelegenen Bnaslawa Training Center Soldatinnen und Soldaten in zwei unterschiedlichen Lehrgängen aus: Zum einen im „Advanced Instructor Course“, einem Lehrgang der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Ausbilderinnen und Ausbildern für Lehrgänge im Training Center befähigt. Zum anderen im „Master Instructor Course“, in dem die Unterrichte durch kurdische Ausbilderinnen und Ausbilder durchgeführt werden. Der deutsche Ausbilder agiert hier als Mentor und bildet die kurdischen Ausbilder durch Feedback zu ihren Unterrichten weiter. Die praktischen Inhalte unserer Ausbildung sind vergleichbar mit der infanteristischen Grundlagenausbildung in Deutschland. Darüber hinaus vermitteln wir auch theoretische Inhalte im Bereich der Planung und Durchführung von Ausbildungen.

Ein Ausbildungstag beginnt für uns während der Sommerzeit um vier Uhr morgens mit dem beladen der Fahrzeuge und dem anschließenden Marsch zum Bnaslawa Training Center. Ab sechs Uhr startet die Ausbildung vor Ort. Die Ausbildung findet wechselweise in Unterrichtsräumen aber größtenteils auf dem Übungsplatz statt. Da die kurdischen Lehrgangsteilnehmer zu großen Teilen über wenige bis keine Englischkenntnisse verfügen, findet unsere Ausbildung immer in Zusammenarbeit mit Sprachmittlern statt. Nach der Rückkehr ins Camp bereiten wir unsere Ausrüstung nach und planen die Ausbildung für den nächsten Tag. Neben dem Training bei Tag, führen wir einmal pro Woche auch ein Training bei Dunkelheit durch, um die praktischen Inhalte unserer Ausbildung auch bei eingeschränkter Sicht zu vermitteln.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Fabio L. steht Arm in Arm neben einem kurdischen Kameraden

Im Einsatz arbeitet Fabio L. kameradschaftlich mit den Ausbildern im Bnaslawa Training Center zusammen

Bundeswehr/Steffen Claus

Die große Vielseitigkeit und der enge Kontakt zu den Menschen vor Ort macht meine Tätigkeit hier besonders.

Insgesamt ist es ein besonderes Gefühl, aber auch eine große Verantwortung zu wissen, dass wir mit unserer Arbeit als Ausbilderinnen und Ausbilder maßgeblich am Erfolg des Einsatzes der Bundeswehr im Irak beteiligt sind.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ich bin gerne im Einsatz und sehe das als festen Bestandteil meines Berufes. Nur im Einsatz kann ich tatsächlich meinen Beitrag zur Stabilisierung der Region leisten und es ist auch für mich persönlich spannend, mich mit einer fremden Kultur auseinander zu setzen. Auf der anderen Seite vermisse ich natürlich meine Familie und Freunde, aber auch das heimische Essen fehlt mir nach ein paar Monaten.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Fabio L. steht vor einem Feld und blickt in die Ferne

Im Einsatz leistet Leutnant Fabio L. zur Stabilisierung der Region

Bundeswehr/Steffen Claus

Ich hoffe, dass wir hier weiterhin gute Ausbildungsergebnisse erzielen und unsere Lehrgangsteilnehmer weiterhin motiviert mitarbeiten.

Langfristig wünsche ich mir, dass unsere Ausbildung in Bnaslawa zur Stabilität vor Ort beiträgt und in Zukunft das Bnaslawa Training Center selbstständig in hoher Qualität Ausbildungen durchführt.

Für mein Team hoffe ich, dass wir unseren Einsatz mit der Mobile Training Unit weiterhin mit viel Erfolg absolvieren und dass wir alle im Januar wieder gesund in der Heimat ankommen. Abschließend möchte ich meine Familie und Freunde sowie alle Kameradinnen und Kameraden grüßen, die mich kennen. Ich wünsche Euch allen das Beste und freue mich, euch bald wieder zu sehen.

von Fabio L.

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