Ich bin iM EINsatz: Das Multitalent bei KFORKosovo Force

Ich bin iM EINsatz: Das Multitalent bei KFORKosovo Force

Datum:
Ort:
Pristina
Lesedauer:
3 MIN

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Multinationale Erkundung: Deutsche Oberfeldwebel vor kroatischem Hubschrauber.

Multinationale Erkundung: Deutsche Oberfeldwebel vor kroatischem Hubschrauber

Bundeswehr/PAO KFOR

Ich bin Oberfeldwebel Verena W., 34 Jahre und Stabsdienstfeldwebel in der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim. Mein Diensteintritt in die Bundeswehr war im Januar 2015. Dies ist mein erster Einsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Hier im KFORKosovo Force-Einsatz bin ich Stabsdienstfeldwebel und Kraftfahrerin im multinationalen Hauptquartier, im Vorzimmer des Assistant Chief of Staff J5. Mein Chef ist damit nicht nur einer der wichtigsten Planer für die Zukunft des KFORKosovo Force – Einsatzes und Berater des Chef des Stabes, einem amerikanischen General. „Nebenbei“ ist er auch der Kontingentführer des deutschen Einsatzkontingents. Dies alles sind Umstände, die meine internationalen Aufgaben sehr vielfältig und fordernd, gleichzeitig aber auch sehr erfüllend und spannend gestalten. Insgesamt bereitet mir das alles viel Freude.

Meine Hauptaufgaben sind die klassischen Vorzimmertätigkeiten, wie beispielsweise das Vorbereiten der Dienstreisen und auch das Organisieren von Besuchen, sowie die ständige Korrespondenz wöchentlicher und monatlich geforderter Meldungen zu den verschiedenen Abteilungen des KFORKosovo Force Hauptquartiers.

Des Weiteren übernehme ich die Organisation und Begleitung der Dienstfahrten des Kontingentführers des deutschen Einsatzkontingents KFORKosovo Force und den Abteilungsangehörigen, zur Botschaft oder zu anderen Camps.

Darüber hinaus bewirtschafte ich das gesamte Mobiliar und Büroverbrauchsmaterial der Planungsabteilung. Jegliche ITInformationstechnik-Angelegenheiten, der Intranetauftritt und die regelmäßige Überprüfung und Einhaltung sämtlicher sicherheitsrelevanter Regularien unserer Abteilung, liegen mit in meinem Verantwortungsbereich.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Eine Soldatin spricht mit einem anderen Soldaten in einem Büro

Gutes Englisch als Weltsprache: Deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Hauptquartier bei KFORKosovo Force

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Meine Tätigkeit erfordert ein hohes Maß an Kommunikation – hauptsächlich in Englisch – hin und wieder ein gewisses, diplomatisches Geschick und grundsätzlich Flexibilität bei der Arbeit mit den verschiedenen, hier vertretenen Nationen. Bei alldem kommt mir meine Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin und die Erfahrung, die ich vor meinem Eintritt in die Bundeswehr vor vier Jahren in meinem alten Job gesammelt habe, enorm zu Gute.  Die multinationale Zusammenarbeit, der kulturelle Austausch und die mir entgegengebrachte gelebte Kameradschaft unterscheiden meinen Arbeitsalltag hier allerdings maßgeblich von meinem alten Arbeitsumfeld. Letztlich ist es genau das, was mir in meinem tagtäglichen Dienst viel Freude und Erfüllung bereitet.

Aber auch die gemeinsam durchgeführten Aus- und Weiterbildungen mit den Kameradinnen und Kameraden unseres nationalen Unterstützungselementes tragen dazu bei. Die Bergmärsche beispielsweise waren sehr anstrengend, aber die beeindruckende Aussicht über die wunderschöne Landschaft entschädigte für alles. Ein besonderes Highlight in meinem Einsatz war der, im Rahmen einer Erkundung durchgeführte, Hubschrauberflug über den Kosovo.

Das vermisse ich hier am meisten.

Meine nationalen aber auch internationalen Kameradinnen und Kameraden haben, unabhängig vom Dienstgrad, immer ein offenes Ohr für mich, egal ob in dienstlichen oder persönlichen Belangen. Aber auch wenn meine Abteilung wie eine kleine Familie für mich ist, vermisse ich natürlich mein Zuhause. Besonders vermisse ich meinen Verlobten, meine Familie, meine Freunde und die Kameradinnen und Kameraden meiner Stammeinheit.

Aber ebenso fehlen mir tatsächlich so banale Sachen wie das eigene Bett, das eigene Bad in dem ich meine Sachen einfach mal stehen lassen oder einfach nur barfuß über den Boden tapsen kann.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Meine Pläne nach meinem Einsatz sind recht simpel: Ein Wiedersehen mit meiner Familie und meinen Liebsten. Im Anschluss ein langer Urlaub und wieder zurück in den Dienstalltag der 10. Panzerdivision. Ebenso freue ich mich schon besonders auf meine Hochzeit und alles was danach noch kommen mag.

Allen Kameradinnen und Kameraden im Einsatz wünsche ich alles erdenklich Gute, viel Soldatenglück, vor allem Gesundheit, dass die Zeit für Euch schnell verfliegt und ihr bald wieder – unversehrt – bei euren Liebsten zu Hause sein könnt.

Meinen Kameradinnen und Kameraden der 10. Panzerdivision sende ich herzliche Grüße: Ihr seid die Besten! Eure lieben Nachrichten, die Telefonate und die üppigen Pakete haben mir immer ein riesiges Grinsen ins Gesicht gezaubert. Vielen Dank dafür!

Meiner Familie sende ich auf diesem Wege ebenfalls die besten Grüße: Vielen Dank für euren Rückhalt, euer Verständnis, die immer lieben Worte und reichlichen Verpflegungspakete, Omas selbstgebackene Plätzchen und Lebkuchen zur Weihnachtszeit waren das Highlight im NATO-Stab. Ich freue mich schon darauf endlich wieder bei Euch zu sein!

von Verena W.

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