Ich bin iM EINsatz: Als Maschinengewehrschützin in Litauen
Ich bin iM EINsatz: Als Maschinengewehrschützin in Litauen
- Datum:
- Ort:
- Rukla
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Hauptgefreiter Thea M., 22 Jahre alt, Panzergrenadier und im schönen Thüringen beheimatet, wo sich auch meine Kaserne befindet. Ich leiste meinen Dienst seit 2018 in der Werratal-Kaserne in Bad Salzungen.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Hier in Litauen bin ich Maschinengewehrschützin in der Panzergrenadiergruppe – sowohl „aufgesessen“ auf dem Schützenpanzer Marder als auch abgesessen. Das Maschinengewehr ist die Schwerpunktwaffe der Gruppe im infanteristischen Kampf. Hier hat jede und jeder eine wichtige Aufgabe. Als Schützin trage ich die Waffe und verschiedene Zubehörteile direkt bei mir. Der zweite Schütze unterstützt mich: Er trägt die Munition, weist mir Wege, Stellungen sowie potenzielle Ziele zu. Außerdem hat er die entscheidende Aufgabe, mich zu sichern. Aufgesessen auf dem Schützenpanzer Marder schaue ich über die Luke und sichere das Umfeld mit dem Maschinengewehr. In den letzten fünf Monaten haben wir auf verschiedenen Truppenübungsplätzen in Litauen geübt. Als Teil der multinationalen Battle Group haben wir unsere Fähigkeiten gefestigt und ausgebaut.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Herauszufinden, wo meine Grenzen liegen und wie weit ich gehen kann: Das sehe ich jeden Tag als persönliche Herausforderung an. Und genau das verspricht die Position der Schützin: Action, durch den Wald rennen, brennende Muskeln und nur der eiserne Wille, der dich am Aufgeben hindert. Einatmen, ausatmen, weiterennen: Die innere Stimme mahnt dich, weiterzumachen und einen Fuß vor den anderen zu setzen. Außerdem motiviert es mich, mit dem Zug draußen in der Natur unterwegs zu sein. Etwas ganz Besonderes sind die Momente nach einer Übung: wenn die Euphorie, es geschafft zu haben, sich durch den gesamten Zug zieht. Mein persönliches Erfolgserlebnis war, als wir uns mit einer Gruppe während einer Übung circa 35 Kilometer durch die Landschaft geschlagen haben. Ich hätte nicht von mir erwartet, diese Herausforderung mit dem Maschinengewehr und dem Zusatzgepäck zu schaffen – aber auch das habe ich gemeistert!
Das vermisse ich hier am meisten.
Besonders fehlt mir meine WG – die guten Gespräche mit meiner Mitbewohnerin auf dem Balkon. Aber auch eine Fahrt auf dem Motorrad, ein gutes Glas Whisky oder Rotwein und ein saftiger Döner fehlen mir von Zeit zu Zeit. Landschaftlich würde ich mir definitiv einige Berge wünschen, da Litauen sehr flach ist. Außerdem vermisse ich die Ruhe und Geborgenheit des eigenen Zimmers, das man ganz allein für sich hat. Es sind eben die Kleinigkeiten im Leben, die vorher alltäglich waren und nun an Bedeutung gewinnen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Langsam nähert sich das Rotationsende und es ist an der Zeit, Kisten zu packen. Material muss nachbereitet und alles erledigt werden, was sich über die Monate angesammelt hat. Sollte ich Freizeit haben, werde ich meine Bücher zu Ende lesen und wieder mehr Sport treiben.
Wenn ich zurück in Deutschland bin, werde ich zunächst einmal viel mit Freunden und der Familie unternehmen – einfach ganz in Ruhe ankommen. Danach möchte ich an meinem Motorrad basteln und den nächsten Urlaub planen.
Allen Kameraden im Einsatz wünsche ich eine gesunde und sichere Heimkehr!