Ich bin iM EINsatz: Als Kraftfahrer in Mali
Ich bin iM EINsatz: Als Kraftfahrer in Mali
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 2 MIN
Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin der Oberstabsgefreite Robert E. und 23 Jahre jung. Zuhause in Thüringen bin ich Kraftfahrer beim Aufklärungsbataillon 13 in Gotha. Seit 2013 bin ich bei der Bundeswehr und das ist mein erster Einsatz.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Hier in Mali bin ich als Kraftfahrer tätig. Je nach Situation bin ich mit meinem Trupp entweder mit einem geschützten Toyota Land Cruiser oder einem gepanzerten Eagle unterwegs. Ich kümmere mich um den technischen Zustand der beiden Fahrzeuge sowie der Waffenanlage beim Eagle. Kleinere Instandsetzungen erledige ich selbst, erst bei größeren Beschädigungen geht es mit den Autos in die Werkstatt. Immer wenn wir draußen aus den Fahrzeugen aussteigen, bin ich zusätzlich für die Sicherung meiner Kameraden zuständig.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Bisher bin ich in meiner Zeit hier in Mali ungefähr 15.000 Kilometer gefahren. Ich hatte also sehr viel Gelegenheit, die Besonderheiten des malischen Straßenverkehrs kennenzulernen. Dieser unterscheidet sich grundsätzlich von dem in Deutschland. Verkehrsregeln gibt es so gut wie keine, trotzdem funktioniert es meistens erstaunlich gut. Bei den schlechten Straßen und den klimatischen Bedingungen ist der Verschleiß an den Fahrzeugen natürlich enorm hoch. Alleine an meinen Fahrzeugen sind in den vergangenen sechs Monaten zehn Reifen kaputtgegangen. Außerdem hat mich hier besonders die entspannte Lebenseinstellung der Menschen beeindruckt. Trotz der schwierigen Umstände, mit denen die Leute zurechtkommen müssen, sind sie stets höflich und freundlich.
Das vermisse ich hier am meisten.
Ich bin nun seit sechs Monaten hier in Mali, da fehlen einem die Familie und Freunde natürlich sehr. Ich freue mich aber auch wieder über „normale“ Temperaturen in Deutschland, dauerhaft über 40 Grad sind wirklich schweißtreibend. Das erste, was ich Zuhause machen werde, ist die gute Deutsche Küche zu genießen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Erstmal möchte ich einfach wieder Zuhause ankommen. Später werde ich für zwei Wochen nach Florida fliegen, darauf freue ich mich schon sehr. Ich grüße meine Familie und meine Freunde, genauso wie meine Kameraden, die gerade im Kosovo-Einsatz sind.