Ich bin iM EINsatz: Als Ausbilder für die libanesische Marine
Ich bin iM EINsatz: Als Ausbilder für die libanesische Marine
- Datum:
- Ort:
- Jounieh
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Leutnant zur See Björn S. und 27 Jahre alt. 2011 bin ich zur Bundeswehr als Bootsmannanwärter gekommen. Nachdem ich die Bootsmannlehrgänge und die Zivile Aus- und Weiterbildung absolviert habe, entschied ich mich für die Laufbahn der Offiziere. Jetzt gehöre ich der Einsatzflottille 1 an. Ich arbeite in der A4-Abteilung, die für die logistische und technische Unterstützung der gesamten Einsatzflottille 1 zuständig ist. UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon ist für mich der erste Einsatz.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Hier bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon in Jounieh, bin ich im Bereich der Ausbildungsunterstützung für die libanesische Marine eingesetzt. Ich bilde beispielsweise das Personal für die libanesischen Küstenradarstationen aus. Es gibt zwei Arten der Ausbildung: Zum einen bilden wir die libanesischen Soldatinnen und Soldaten selbst aus und zum anderen beobachten wir die Ausbildung als sogenannter Supervisor. Hierbei geben wir am Ende des Trainings dem libanesischen Ausbilder ein Feedback. Zu meinen Aufgaben gehört ebenfalls die Planung und Organisation der Ausbildung der libanesischen Marine. Das hört sich erst einmal einfach an, jedoch braucht so etwas viel Vorbereitungszeit. Denn solche Trainings müssen sorgfältig geplant und koordiniert werden. Daher freue ich mich umso mehr, wenn ein Ausbildungsabschnitt erfolgreich abgeschlossen werden kann und wir den libanesischen Marinesoldatinnen und Soldaten danach ein Zertifikat überreichen können.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Ich habe mich für diesen Einsatz freiwillig gemeldet und mich sehr gefreut, als ich das Einplanungsschreiben bekommen habe. Da ich nächstes Jahr schon mein Dienstzeitende habe, wollte ich die Erfahrungen auf jeden Fall sammeln. Denn für mich gehört der Auslandseinsatz zum Soldat sein dazu. Ich habe einen sehr großen Verantwortungsbereich und muss vieles über meine Vorausbildung hinaus leisten. Dadurch habe ich keinen starren Tagesablauf und muss sehr spontan und flexibel sein. Das wiederum, macht meinen Dienstposten bei UNIFL auch aus. Am besten gefällt mir, dass ich die Erfolge meiner Arbeit direkt sehen kann. Die Libanesen schätzen die deutsche Unterstützung sehr und freuen sich über jede durchgeführte Ausbildung.
Das vermisse ich hier am meisten.
Natürlich vermisse ich meine Verlobte, Freunde und Familie. Ich freue mich jedes Mal, auf ein Telefonat mit ihnen. Die Stimmen zu hören und sich vom Tag erzählen zu können, gibt mir das Gefühl von Heimat.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich wünsche mir, dass ich hier weiterhin noch einiges bewegen und neue Ausbildungsabschnitte durchführen kann. Nach meinem Einsatz freue ich mich schon auf den anschließenden Urlaub mit meiner Verlobten und auf die Karnevalszeit. Nach meiner Bundeswehrzeit habe ich geplant, entweder zur Landespolizei oder zur Berufsfeuerwehr zu wechseln. Grüßen möchte ich meine Verlobte, Freunde und die Gemeindefeuerwehr Ruhner Berge. Ich freu mich schon jetzt euch alle wiederzusehen. Ich bin sehr froh euch alle zu haben, denn ohne euren Rückhalt und eure Unterstützung wäre das alles hier nicht möglich!