Für die Sicherheit im Camp

Ich bin im Einsatz: Als Gruppenführer der Force Protection

Ich bin im Einsatz: Als Gruppenführer der Force Protection

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat mit Helm und Weste steht vor einer Schießbahn.

Stabsunteroffizier Michael S. verbringt die meiste Zeit im Jordanien-Einsatz draußen: entweder auf der Schießbahn oder bei den Sicherungselementen im Camp Sonic

Bundeswehr/Lara Weyland

Ich bin Stabsunteroffizier Michael S., 32 Jahre und eingesetzt als Einsatzführungs-Unteroffizier in Holzdorf/Schönewalde. Mein Auftrag ist die militärische Luftraumüberwachung. Das beinhaltet das Führen und Koordinieren militärischer Luftfahrzeuge im deutschen Luftraum sowie die Zusammenarbeit und Kommunikation mit anderen NATO-Standorten.

Seit 2014 bin ich bei der Bundeswehr – aber nicht immer als Einsatzführungs-Unteroffizier. Anfangen habe ich als Material-Versorger für die Truppe in Beelitz bei Berlin. Hier in Jordanien bin ich in der Camp-Sicherung eingesetzt. Auch wieder etwas Anderes, als das, was ich im Inland mache. Dies ist mein erster Einsatz.   

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Ein Soldat mit Helm, Weste und Gewehr G36 steht vor einem Gebäude und gestikuliert mit den Händen.

Als Gruppenführer bildet Michael S. regelmäßig Soldatinnen und Soldaten aus

Bundeswehr/Lara Weyland

Bei der Force Protection bin ich als Wach- und Sicherungssoldat tätig und als Gruppenführer eingesetzt. Demzufolge habe ich einen erweiterten Aufgabenbereich. Meine Aufgabe als Gruppenführer ist die Koordinierung der Gruppe, also das Einteilen von Personal und den jeweiligen Aufgaben. Darüber hinaus, unterstütze ich unsere Zugführung bei Ausbildungen im Bereich Post Attack Reconnaissance und der Waffenschießausbildung.

Im Schwerpunkt setzen wir den Sicherungsbefehl des Kontingents im Camp Sonic um. Dazu betreiben wir hier ein Maingate, welches der Haupteingang des Camps ist, zwei Checkpoints und eine Passwechselstelle im Bereich des mobilen Gefechtsstands.

Wir haben ein Schichtsystem, also eine Früh-, Spät- und Nachtschicht. Meine Gruppe, bestehend aus neun Soldatinnen und Soldaten, ist mittlerweile ein eingespieltes Team, das sich bei den einzelnen Aufgaben und Aufträgen gegenseitig unterstützt. Der Zusammenhalt dieser Gruppe ist für mich das oberste Gebot, da die Wechselschichten für alle Kameradinnen und Kameraden eine sehr hohe körperliche und psychische Belastung darstellen.

Die gute Kameradschaft hilft uns, die Moral und Leistungsfähigkeit jederzeit aufrechtzuerhalten. Meine Gruppe ist sportlich sehr aktiv, sodass wir jeden Tag vor oder nach unserer Schicht gemeinschaftlich zum Kraft- und Ausdauersport ins Fitnessstudio gehen. In unserer Ruhephase bestreiten wir gerne mal das ein oder andere Kicker- und Billardmatch. Aber auch gemeinschaftliche Filmabende stehen bei uns hoch im Kurs.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Ein Soldat mit Helm, Weste und Waffe erklärt Soldatinnen und Soldaten das weitere Vorgehen, in dem er am Boden Zeichen aufmalt.

Regelmäßig übt der Stabsunteroffizier mit neu in den Einsatz eingeflogenen Personal die Grundlagen der Camp-Sicherung

Bundeswehr/Lara Weyland

Ich habe mich für diesen Einsatz freiwillig gemeldet. Ich bin der Meinung, dass alle Soldatinnen und Soldaten einmal diese Erfahrung machen sollten. Für mich ist es bisher eine sehr positive Zeit. Das liegt wahrscheinlich auch an den vielseitigen Menschen mit denen ich hier täglich meinen Dienst verrichte. Höhepunkte für mich waren gemeinsame Schießtage im internationalen Verbund und die Schnittstellen zu anderen internationalen Kräften. Auch die Ausbildungen, wie beispielsweise infanteristischer Objektschutz, haben mir Freude bereitet.  

Das vermisse ich hier am meisten

Fünf Soldaten und eine Soldatin sitzen gemeinsam im Fahrzeug und lächeln in die Kamera.

„Der Zusammenhalt meiner Gruppe ist für mich das oberste Gebot“ sagt Gruppenführer Michael S. Er habe außergewöhnlich enge Kameradschaft im Einsatz erlebt.

Privat

Am meisten vermisse ich natürlich meine Frau, meinen Stiefsohn, Familie, Freunde und meine Vierbeiner. Einfach mal Dienstschluss und Freizeit haben, danach sehne ich mich ebenfalls. Auch fehlt mir die Farbe Grün: die triste und karge Landschaft, geprägt von Hitze und Sandstürmen, bietet eben keine Abwechslung für das Auge.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Für die restliche Zeit hier im Einsatz wünsche ich mir, dass alle Kameradinnen und Kameraden gesund nach Hause kommen. Nach dem Einsatz werde ich in erster Linie Zeit mit meinen Liebsten verbringen. Ich freue mich auch auf das Einsatznachbereitungsseminar. Langfristig gesehen, ist mein Ziel Berufssoldat zu werden.

Liebe Grüße an meine Kameraden der Charlie-Crew, euer Einsatzpaket war Weltklasse. Danke dafür!
Kameradschaftliche Grüße an Oberstabsgefreiter Felix G., Stabsunteroffizier Patrick W., Christian W. und Stabsunteroffizier Tobias K.

von Michael  S.

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