Ich bin iM EINsatz: Feldwebel für Operative Kommunikation
Ich bin iM EINsatz: Feldwebel für Operative Kommunikation
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin im Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Hauptfeldwebel Patrick E., gebürtiger Bonner und 31 Jahre alt. Wohnhaft bin ich derzeit in Niederkassel. Der Wunsch, Soldat zu werden, bestand bereits seit Jugendtagen. Da die Bundeswehr seit Jahrzehnten in unserer Familie weitläufig verankert ist, war es nur eine Frage der Zeit, wann auch ich Soldat werde. Seit Anfang 2012 bin ich bei der Bundeswehr. Die VN-Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali ist mein erster Auslandseinsatz.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Hier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali besetze ich den Dienstposten des Feldwebels für Operative Kommunikation (OpKom-Feldwebel). Als Teil des Spezialberater-Stabes ist der Auftrag unseres Teams, das Informationsumfeld zu analysieren und zu bewerten. Das bedeutet, dass wir jedwede Art von Information, die durch Multiplikatoren vor Ort transportiert wird, analysieren und die möglichen Auswirkungen auf die Lage im Einsatzgebiet und das Einsatzkontingent bewerten. Bei den Multiplikatoren handelt es sich dabei beispielsweise um die lokalen Radiostationen.
Wir leisten damit einen Beitrag zum Frühwarnsystem für etwaige Krisen im Einsatzland. Wichtig ist für das Einsatzkontingent auch die eigene Wahrnehmung innerhalb der Bevölkerung. Eine frühzeitige Einbindung in die Prozesse der Operationsplanung hilft, die Kontingentführung diesbezüglich zu beraten.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Die Fähigkeit der Operativen Kommunikation im 18. Kontingent wird durch einen Stabsoffizier und einen Feldwebel abgebildet. Unsere militärische Heimat ist das Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr am Standort Mayen in Rheinland-Pfalz. Als Team, das rund um die Uhr aufeinander achtet, agieren wir professionell aufeinander abgestimmt. Der enge Schulterschluss mit dem Interkulturellen Einsatzberater und seinem Team sowie der vielseitige und direkte Kontakt mit Multiplikatoren im Raum festigen das Verständnis für die Wahrnehmung und Weitergabe von Informationen in Mali. Besonders hervorzuheben sind die vielen prägenden Momente in der Kommunikation mit der Lokalbevölkerung.
Das vermisse ich hier am meisten.
Ich vermisse meine Familie, insbesondere natürlich meine Freundin, und alle anderen Menschen, die mir nahestehen. Ich freue mich auf mein eigenes Bett sowie darauf, so lange duschen zu können, wie ich möchte. Zudem würde ich gerne einfach mal die Füße hochlegen und nichts tun. Genauso freue ich mich darauf, mal wieder Zeit für mich allein zu haben. Es wäre schön, mit meiner Konsole oder am Computer zu daddeln, während meine beiden Katzen Eazy und Lina sich auf mich legen und vor sich hinschlummern – hier im Einsatz gibt es kaum private Rückzugsorte. Im Wohncontainer, im Büro und auf unseren Operationen bin ich ständig von anderen umgeben
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich freue mich auf die fünfwöchige Amerikareise, die meine Freundin für Mitte 2022 mit mir geplant hat. Das wird hoffentlich ein schöner Ausgleich zum Dienst sein. Ich möchte hiermit ganz viel Liebe an meine Freundin, meine Eltern, meine Freunde und an meine frechen Katzen senden. Ich freue mich sehr darauf, euch alle wiederzusehen und in den Arm zu nehmen. An meine besten Kollegen Mêrxas, Torben und Sebastian möchte ich meinen Dank für die mentale Unterstützung aussprechen. Besondere Grüße auch an die einzigartigen Kameradinnen und Kameraden aus meiner Einheit. Allen Kameradinnen und Kameraden, die auch nach meiner Zeit weiter im Einsatzland verbleiben, wünsche ich viel Soldatenglück. Passt gegenseitig aufeinander auf und kommt heil zurück in die Heimat.