Ich bin iM EINsatz: Feldjäger bei Counter Daesh
Ich bin iM EINsatz: Feldjäger bei Counter Daesh
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was sind ihre speziellen Aufgaben? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Hauptfeldwebel Jeton „Tony“ K. und 33 Jahre alt. Zu Hause in Deutschland diene ich in der 6. Kompanie des Feldjägerregimentes 3 in Bruchsal in der Nähe von Karlsruhe in Baden-Württemberg. Zu meinen vielfältigen Aufgaben als Feldjäger gehören zum Beispiel Fahrzeug- und Personenkontrollen im militärischen Verkehrsdienst. Darüber hinaus bin ich als Ausbilder in waffenlosen Kampf- und Einsatztechniken tätig. Ich plane die entsprechenden Ausbildungsabschnitte und bilde Soldatinnen und Soldaten darin aus.
Der Einsatz in Jordanien bei der Mission Counter Daesh ist mein dritter Einsatz. Insofern bringe ich einiges an Erfahrung mit. Hier in Al-Asrak bin ich neben meinen allgemeinen Aufgaben als Feldjäger auch der Gruppenführer für Luftsicherheitsaufgaben.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Im Camp Sonic bin ich mit meinem Team für die sicherheitstechnische Abfertigung von Flugpassagieren und Gepäck des Einsatzkontingentes verantwortlich. Das bedeutet, dass wir mithilfe der Gepäckröntgenanlage die Gepäckstücke der Passagiere vor dem Mitflug auf Luftsicherheit kontrollieren und die Passagierabfertigung unterstützen. Ebenso kontrollieren wir mithilfe der Röntgenanlage ausgehende Feldpost. Bei spezifischen Luftsicherheitsfragen berate ich darüber hinaus den Kontingentführer. Zusammen mit meinem Team bin ich bei besonders zu schützenden örtlichen Bereichen des Luftsicherheitsbereiches für die entsprechenden Zugangskontrollen verantwortlich.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Etwas Besonderes ist es für mich in diesem Einsatz, dass ich mit Feldjägerkameraden aus Bruchsal hier vor Ort bin. Wir kennen uns durch viele gemeinsame Einsätze sowohl im In- als auch im Ausland sehr gut. Das ist im täglichen Dienst vorteilhaft, da wir ein eingespieltes Team sind und uns vollkommen aufeinander verlassen können.
Es ist für mich eine Herzensangelegenheit, mein Wissen in waffenlosen Kampf- und Einsatztechniken weiterzugeben. Aus diesem Grund trainiere ich auch im Einsatz Soldatinnen und Soldaten aus verschiedenen Teilstreitkräften in den entsprechenden Grundtechniken. Wichtig ist dabei immer, verhältnismäßiges Handeln und den zweckmäßigen Einsatz der Techniken in den unterschiedlichen Situationen zu vermitteln. Auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie ist derzeit zum Glück eine angepasste Inübunghaltung möglich.
Das vermisse ich hier am meisten.
Am meisten vermisse ich meine Lebensgefährtin, unsere gemeinsamen Kinder und darüber hinaus natürlich die gesamte Familie. Ich gebe zu, mir fehlen auch die wunderbaren Kochkünste meiner Lebensgefährtin. Nicht, dass die Verpflegung hier nicht ansprechend wäre, aber etwas liebevoll Zubereitetes im Kreis der Familie zu essen ist durch nichts zu ersetzen. Nicht vergessen möchte ich meine in Bruchsal befindlichen Kameradinnen und Kameraden sowie meinen Freundeskreis, der mir ebenfalls fehlt. Dennoch weiß ich, dass es die Daheimgebliebenen oft viel schwerer haben. Uns geht es hier gut. Ich finde, es fehlt hier an nichts, wir haben sehr gute Bedingungen und eine top Infrastruktur. Ich habe rund um die Uhr meine Aufgaben als Feldjäger. Dazu zählt auch ein umfangreiches Sportprogramm, denn gerade als Feldjäger müssen wir in bester körperlicher Verfassung sein.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Aus Sicht unseres Einsatzes – aber auch für alle Kameradinnen und Kameraden in anderen Einsatzgebieten – wünsche ich mir, dass alle gesund und munter nach Hause zurückkehren. Ich freue mich auf die Rückkehr zu meiner Familie und auch zum Feldjägerregiment 3 nach Bruchsal. Natürlich grüße ich auch alle Soldatinnen und Soldaten, insbesondere diejenigen, die gerade im Einsatz sind.