Ich bin iM EINsatz: Die Erstversorgung über den Wolken

Ich bin iM EINsatz: Die Erstversorgung über den Wolken

Datum:
Ort:
Niamey
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht mit verschränkten Armen vor einem Transportflugzeug und lächelt in die Kamera

Oberstabsfeldwebel Alexander K. hat bereits viele Erfahrungen gesammelt, er befindet sich in seinem neunten Einsatz

Bundeswehr/Hermann Asmus

Ich bin Oberstabsfeldwebel Alexander K. und bin seit 1993 bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst tätig. Gebürtig komme ich aus Breitenbrunn, das in der wunderschönen Oberpfalz liegt. Dort wohne ich zusammen mit meiner Ehefrau und meinen beiden Kindern. Meine Heimatdienststelle ist die Sanitätsakademie der Bundeswehr in München.
Dies ist bereits mein neunter Einsatz und am Ende werde ich über 600 Tage in Krisengebieten meinen Dienst geleistet haben. Wir sind mit unseren Flugzeugen für den qualifizierten Patiententransport der Bundeswehrangehörigen da. Wir sorgen dafür, dass die Soldatinnen und Soldaten bei Bedarf schnellstmöglich aus den Einsatzgebieten zurück nach Deutschland zur weiteren Versorgung gebracht werden können.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Zwei Soldaten und eine Soldatin stehen an einer Trage, auf der ein Patient liegt. Daneben hängen viele medizinische Geräte.

Den Überblick behalten: Oberstabsfeldwebel Alexander K. trägt die Verantwortung für die medizinische Besatzung an Bord

Bundeswehr/Hermann Asmus

Ich sorge dafür, dass alle relevanten Arbeitsabläufe reibungslos funktionieren. Zu der medizinischen Besatzung gehören: das Anästhesie-Team, der Medizintechniker sowie alle Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter. Ich behalte dabei immer den Überblick, damit es beispielsweise nicht zu materiellen Engpässen oder zeitkritischen Verzögerungen kommt.
Meine Arbeit beginnt bereits vor dem Start des Luftfahrzeugs. Sobald es eine Alarmierung gibt, treffe ich alle vorbereitenden Maßnahmen, damit die medizinische Besatzung so schnell wie möglich einsatzbereit ist. Dazu zählen zum Beispiel die Einweisungen in die Transportabläufe. Ein ständiges Üben der Abläufe ist sehr wichtig, weshalb wir regelmäßig Beladeübungen und Trainingsflüge durchführen. Nichts wird dem Zufall überlassen. Nach einer Übung oder einem „scharfen“ Einsatz sorge ich zusammen mit meiner Crew dafür, dass alles für den nächsten Flug vorbereitet ist.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Zwei Soldaten und eine Soldatin sitzen auf der Laderampe eines Flugzeuges

Zusammen mit seinen Kameradinnen und Kameraden meistert Oberstabsfeldwebel Alexander K. jeden medizinischen Einsatz

Bundeswehr/Hermann Asmus

Das Besondere an meiner Tätigkeit ist ganz klar der außergewöhnliche Arbeitsplatz: Im „Rettungsflieger“ der Transall C-160 ist alles auf kleinstem Raum organisiert. Im Luftfahrzeug finden insgesamt zwei schwerverletzte und sieben weitere mittlere bis leichtverletzte Kameradinnen und Kameraden Platz. Zusammen mit einer zwölfköpfigen medizinischen Besatzung kommen wir überall dorthin, wo man uns braucht. Weil wir auch in Gebieten mit einer erhöhten Gefährdungslage landen, ist unser Luftfahrzeug besonders geschützt. Die größte Herausforderung ist für mich die Ungewissheit, nicht zu wissen, wohin genau wir das nächste Mal fliegen und wie viele Patienten unsere Hilfe benötigen werden. Ein starker Zusammenhalt ist daher extrem wichtig, wir müssen uns blind aufeinander verlassen können. Diese Kameradschaft ist es, die mich jeden Tag für meine anspruchsvollen Aufgaben motiviert. Ich befinde mich in einer 24/7-Rufbereitschaft und muss daher immer einsatzbereit sein. Hinzu kommen die Umwelteinflüsse vor Ort, die Luft ist immer staubig und mit Schadstoffen belastet. Das belastet den Körper sehr.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat steht an der Seite eines Transportflugzeuges

Oberstabsfeldwebel Alexander K. freut sich bereits darauf, im heimischen Wald in der Oberpfalz wieder Sport zu treiben

Bundeswehr/Hermann Asmus

Ich bin ein sehr heimatverbundener Mensch und vermisse es daher sehr, zusammen mit meinen Liebsten die wunderschöne Natur meines oberpfälzischen Heimatortes Breitenbrunn zu genießen. Einfach mal wieder einen ganz normalen Alltag zu haben, das ist es, wonach ich mich momentan am meisten sehne. Auch wenn wir hier vor Ort gute Möglichkeiten haben, Sport zu treiben, geht doch nichts über einen ausgiebigen Lauf im heimischen Wald. 

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich möchte wohlbehalten und gesund aus meinem Einsatz zurückkehren. Schön wäre es, den Kontakt mit den neu gewonnenen Kameradinnen und Kameraden auch über den Einsatz hinaus zu halten. Ich wünsche allen Soldatinnen und Soldaten, dass sie ihre Einsätze, wo auch immer auf der Welt, gesund überstehen und sicher in die Heimat zurückkehren.


von Alexander  K.

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema