Ich bin iM EINsatz: Die Einsatzwehrverwaltung bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Ich bin iM EINsatz: Die Einsatzwehrverwaltung bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Datum:
Ort:
Limassol
Lesedauer:
3 MIN

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Dieser Artikel ist vor mehreren Tagen entstanden. Wegen der aktuellen COVID-19Coronavirus Disease 2019 Lage, wurden Art und Umfang der Aufträge in den einzelnen Kontingenten und Missionen gegebenenfalls bereits angepasst.

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Eine Soldatin sitzt an ihrem Schreibtisch

Ohne Schreibtischarbeit kommt man bei der Verwaltung nicht aus

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Ich bin Oberleutnant Julia G. und 31 Jahre alt. In Deutschland bin ich beim Standortservice Mainz die Beauftragte für den Haushalt und gehöre zum Bundeswehrdienstleistungszentrum Idar-Oberstein. Im Jahr 2008 habe ich in Mainz eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Bundeswehr begonnen. Innerhalb der dreijährigen Ausbildung habe ich festgestellt, dass mir das gesamte Aufgabenspektrum der Bundeswehrverwaltung viel Spaß macht und ich mich darin weiterentwickeln möchte.

So habe ich mich für den gehobenen, nichttechnischen Verwaltungsdienst beworben und im Oktober das dazugehörige Studium an der Fachhochschule des Bundes in Mannheim begonnen. Nach meinem Abschluss als Diplom-Verwaltungswirtin war ich in verschiedenen Verwendungen in Köln, bevor ich wieder zurück nach Mainz gegangen bin.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Eine Soldatin und ein Soldat stehen vor einem Kühlcontainer

Stimmt die Qualität? Bei einem Außentermin kann man das Material vor Ort in Augenschein nehmen

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Auf Zypern gehöre ich zur Einsatzwehrverwaltungsstelle des deutschen Einsatzkontingentes UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon und bin dort für die gesamte Beschaffung von Material und Dienstleistungen zuständig, die vor Ort benötigt werden. Sollte das benötigte Material auf Zypern vorhanden sein, kaufe ich es direkt hier ein – ansonsten in Deutschland. Darüber hinaus bin ich für die Ausschreibung und den Vertragsabschluss von Dienstleistungen zuständig, die durch ortsansässige Firmen erbracht werden. Hierzu gehören beispielsweise die Leistungen von Reinigung und Wäscherei. Außerdem kümmere ich mich um das Anmieten von Containern und Generatoren für unser Camp. Ich achte darauf, dass die Verträge eingehalten werden, und bin für diese Firmen bei allen Fragen die richtige Ansprechpartnerin.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Eine Gruppe von Zivilisten und Soldaten ist in ein Gespräch vertieft

Gute Zusammenarbeit vor Ort: Regelmäßig werden im Camp Gespräche mit Ortskräften und lokalen Dienstleistern geführt

Bundeswehr/PAO UNIFIL

An meiner Tätigkeit hier im Auslandseinsatz liebe ich die Abwechslung und den Kontakt mit den zyprischen Firmen. Ich arbeite nicht nur im Camp Castle am Schreibtisch, sondern bin auch viel außerhalb unterwegs. Es gibt fast keinen Tag, an dem es nicht die eine oder andere Herausforderung gibt, die ich meistern muss. Mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr habe ich mich als Angehörige der Verwaltung schon vor Langem beschäftigt.

Jetzt habe ich die Chance genutzt, auf Zypern den Dienstposten der Beschafferin bei der Einsatzwehrverwaltung zu besetzen. Im Einsatz kommt noch einmal eine neue spannende Facette meines Jobs in der Verwaltung zum Vorschein: Hier habe ich zahlreiche Termine in der Stadt und bin auch außerhalb des Camps viel unterwegs, während ich in Deutschland meistens vom Büro aus arbeite.

Das vermisse ich hier am meisten.

Eine Soldatin nimmt eine Materiallieferung an Abflussrohen entgegen, im Hintergrund eine deutsche Korvette

Nicht sehr aufregend, aber unentbehrlich: Manchmal müssen so einfache Dinge wie Abflussrohre beschafft werden

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Natürlich fehlen mir meine Familie und Freunde. Aber dadurch, dass wir hier sieben Tage in der Woche arbeiten und in unserer kleinen Gemeinschaft auch nach Dienst ausreichend Abwechslung haben, vergeht die Zeit wie im Flug. Ein klein wenig lebt man hier auch in einer eigenen Welt und ich habe das große Glück, bei meinen Kameradinnen und Kameraden sehr gut aufgehoben zu sein. Trotzdem: Wenn die Entwicklungen rund um das Corona-Virus es wieder zulassen, wird es nach meiner Rückkehr nach Deutschland eine große Willkommensparty geben!

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich wünsche mir für das Kontingent sowie meine Freunde und Familienangehörigen zu Hause, dass wir alle gesund bleiben.

Ansonsten habe ich hier viele tolle Menschen kennengelernt und hoffe, dass man sich nach dem Einsatz nicht ganz aus den Augen verliert. Vielleicht gibt es ja auch ein Wiedersehen hier vor Ort und ich bekomme die Möglichkeit für einen zweiten Auslandseinsatz bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon.

von Julia  G.

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