Ich bin iM EINsatz: Als Einsatzoffizier im Nationalen Unterstützungselement
Ich bin iM EINsatz: Als Einsatzoffizier im Nationalen Unterstützungselement
- Datum:
- Ort:
- Pristina
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Hauptmann Lukas E., 29 Jahre alt, verheiratet und komme aus Hamburg. Ich bin 2012 in die Bundeswehr eingetreten und nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre zum ITInformationstechnik-Offizier ausgebildet worden. Zuletzt war ich als Fernmeldezugführer in der 1. Kompanie des Aufklärungslehrbataillons 3 in Lüneburg eingesetzt. Derzeit bin ich in meinem ersten Auslandseinsatz der Bundeswehr als S3 und Einsatzoffizier im Nationalen Unterstützungselement (National Support Element, kurz: NSE) eingesetzt.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Als Einsatzoffizier bin ich für die Planung, Organisation und Durchführung von Aus-, Fort- und Weiterbildung aller im deutschen Einsatzkontingent eingesetzten Soldatinnen und Soldaten verantwortlich. Hierzu gehören unter anderem politische Bildung, Waffen- und Schießweiterbildungen sowie Sportausbildung. Hierbei bewegen wir uns auch im multinationalen Umfeld und stimmen uns in Besprechungen und Vorhaben mit unseren internationalen Partnern ab.
Ebenso gehören Planung, Durchführung und Nachbereitung von militärischen und politischen Besuchen zu meinen Aufgaben. Dazu zählen zum Beispiel Besuche des Bundeskanzlers, der Wehrbeauftragten des deutschen Bundestages, von Vertretern des Verteidigungsausschusses oder des stellvertretenden Generalinspekteurs der Bundeswehr. Hierbei stimme ich mich mit verschiedenen zivilen und militärischen Ansprechpartnern ab und setze vorangegangene theoretische Planungen in die Praxis um. Darüber hinaus bin ich für den Erfahrungsbericht und das Einsatztagebuch verantwortlich.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Die multinationale Zusammenarbeit bei Aus- und Weiterbildungen macht mir hier im Einsatz besonders Spaß und vermittelt einen zusätzlichen Eindruck der Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Planung und Durchführung von Aufträgen.
Eine besondere Verbindung habe ich mit der Schießweiterbildung, mit den dänischen Kameraden. Hier hat sich über den Kontingentzeitraum eine enge Kameradschaft und Freundschaft entwickelt, die auch über den Einsatz hinaus besteht. Auch mit anderen Nationen, darunter die USA, Ungarn, Lettland und Österreich, haben wir besondere Verbindungen geknüpft.
Meine persönliche Motivation erfahre ich täglich durch das Miteinander mit meinen Kameradinnen und Kameraden des 62. Deutschen Einsatzkontingents KFORKosovo Force. Die Professionalität und die Zusammenarbeit innerhalb des Kontingents, über alle Dienstgrade hinweg, erfüllen mich mit Freude und Stolz über das zusammen Erreichte.
Das vermisse ich hier am meisten
Die Kameradschaft und der Zusammenhalt helfen mir hier im Einsatz etwas darüber hinweg, dass ich meine Familie und Freunde vermisse. Die Kommunikation nach Hause über Telefon und Videotelefonie besteht täglich und zweimal die Woche kommt die Feldpost mit Paketen und Briefen aus der Heimat. Die Rahmenbedingungen wie Verpflegung, Unterbringung und die Sportmöglichkeiten sind hervorragend. Natürlich vermisse ich dennoch meine Familie und Freunde, meine Community in der CrossFit Box und meine Kameradinnen und Kameraden im Aufklärungslehrbataillon 3 in Lüneburg.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Meine Pläne für die Zukunft sind, an weiteren Einsätzen teilzunehmen und weitere Erfahrungen zu sammeln. Mein erster Einsatz, besonders die Arbeit im multinationalen Umfeld, hat mich bereichert und mir neue Perspektiven gezeigt. Nach dem Einsatz werde ich in eine neue Einheit versetzt und bin gespannt auf die neuen Herausforderungen.
Nach meiner Rückkehr steht erstmal eine Currywurst auf dem Speiseplan und ein Dänemark-Urlaub in den Startlöchern. Ich danke besonders meiner Frau, meiner Familie, Freunden und meinen Kameradinnen und Kameraden in der Heimat für die Unterstützung während meiner Abwesenheit und schicke euch beste Grüße aus Kosovo.