Für die Gesundheit

Ich bin iM EINsatz: Veterinärin bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Ich bin iM EINsatz: Veterinärin bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Eine Soldatin steht vor einem großen Zelt in einem Camp

Oberstabsveterinärin Claudia E. war im Camp Castor für die Gesundheit von Menschen und Tieren verantwortlich

Bundeswehr/Marcus Schaller

Ich bin Oberstabsveterinärin Claudia E., 31 Jahre alt und komme aus Berlin. In Deutschland bin ich als Sanitätsstabsoffizierin Veterinärin am Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz stationiert, in der dortigen Unterabteilung IV Veterinärwesen. Ich bin seit 2019 bei der Bundeswehr. Davor habe ich Veterinärmedizin in Berlin studiert und in einer Tierklinik gearbeitet. Der Wunsch, zur Bundeswehr zu gehen, entstand bereits während des Studiums. Gereizt haben mich hierbei vor allem das breite Tätigkeitsfeld, die militärische Komponente und die Auslandseinsätze.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Eine Soldatin steht in einem Kühlraum und sieht sich ein Thermometer an

Claudia E. gehörte zur Abteilung Gesundheitsschutz – hier prüft sie in einem Kühlraum in der Küche die Temperatur

Bundeswehr/Marcus Schaller

In Gao war ich für vier Monate als leitende Veterinärin eingesetzt. Ich war zuständig für alle Fragen des Gesundheitsschutzes mit veterinärmedizinischem Bezug und habe dahingehend die Kontingentführung beraten. Im Zuge turnusmäßiger Rückführung von Material habe ich außerdem die Durchführung von tierseuchenprophylaktischen Maßnahmen, sprich: Reinigung und Desinfektion, überwacht. Durch regelmäßige Inspektionen der Truppenküche habe ich sichergestellt, dass die Lebensmittelhygiene eingehalten wird. 

Weiterhin war ich für die medizinische Versorgung von Diensthunden der Feldjäger und Objektschutzkompanie sowie für den britischen Diensthund zuständig. Zusätzlich zur Tiergesundheit stellte ich sicher, dass der Tierschutz hier im Camp eingehalten wird. Neben Camp Castor war ich auch für die anderen deutschen MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Standorte in Mali und Niger zuständig sowie für die deutschen Kräfte der European Union Training Mission Mali (EUTMEuropean Union Training Mission).

Das Spannende an diesem Dienstposten ist, dass es keinen festen, wiederkehrenden Tagesablauf gibt. An einem Tag liege ich unter einem Dingo und überprüfe den Reinigungszustand vor Rückführung des Fahrzeuges – und am nächsten Tag bin ich schon auf dem Weg nach Niamey, um dort die Küche zu begehen. Als leitende Veterinärin gehörte ich zur Abteilung Gesundheitsschutz. Neben mir bestand der Bereich aus zwei weiteren Soldaten, dem leitenden Apotheker und dem Gesundheitsaufseher. Dadurch, dass unsere Teileinheit nur so klein war, war das Verhältnis sehr gemeinschaftlich.

Am spannendsten hier im Einsatz fand ich den Blick über den Tellerrand. Diesen Kontakt zu den vielen verschiedenen Einheiten und Fähigkeiten der Bundeswehr hat man im Inland selten.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Die Veterinärin untersucht einen Hund

Nicht nur Menschen müssen auf ihre Gesundheit achten: Regelmäßig werden die Hunde im Einsatz untersucht

Bundeswehr/Marcus Schaller

Nach meinem Afghanistaneinsatz hat es mich gereizt, weitere Erfahrungen in anderen Einsätzen und Ländern zu sammeln. Erwartet habe ich viel Sonne und Sand – und wurde nicht enttäuscht. Ich habe mit vielen Herausforderungen gerechnet und mich darauf gefreut, insbesondere, weil es diesen Dienstposten hier in Gao noch nicht so lange gibt. 

Einmal wurde ich sehr aufgeregt von den Kameraden vom Main Gate angefunkt. Sie hatten bei der Kontrolle eines Lastwagens von einem lokalen Zulieferer eine Ziege auf der Ladefläche entdeckt. „Das ist meine Lieblingsziege, die ich überallhin mitnehme“, so die Aussage des Besitzers. Die Ziege musste natürlich draußen bleiben, wurde durch die Wachsoldaten aber mit Wasser versorgt und konnte dem Besitzer wohlbehalten wieder mitgegeben werden. Das sind Erlebnisse, die meine Aufgabe doch sehr besonders machen.

Das vermisse ich hier am meisten

Am meisten habe ich meine Freunde und meine Familie vermisst, aber ich wusste, dass ich alle bald wieder in die Arme schließen kann und bis dahin gab es ja zum Glück Videochat. Auch das gemeinsame Schwitzen mit den Leuten aus meiner Crossfitbox fehlte mir, aber durch die Möglichkeiten vor Ort konnte ich sportlich auf jeden Fall am Ball bleiben und jetzt zu Hause hoffentlich daran anknüpfen. 

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Zurück in Deutschland freue ich mich bei einer großen Portion Sushi gemeinsame Zeit mit meiner Familie und Freunden zu verbringen. Beruflich bin ich gespannt auf die Herausforderungen, die mich an meiner neuen Dienststelle erwarten und hoffe darauf, dass es langfristig gesehen mit dem Statuswechsel zur Berufssoldatin klappt.
Auch wenn ich froh bin, erstmal wieder zu Hause zu sein, freue ich mich schon auf hoffentlich weitere Einsätze in den nächsten Jahren.

von Claudia E.

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