Ich bin iM EINsatz: Für die mobile Überwachungstechnik zuständig

Ich bin iM EINsatz: Für die mobile Überwachungstechnik zuständig

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
4 MIN

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat mit einem Phasenprüfer in der Hand schließt einige Kabel an eine Platine einer Alarmanlage an

Handwerkliches Geschick darf bei dieser Arbeit nicht fehlen

Bundeswehr/René Kuhn

Moin, mein Name ist Maximilian S. und ich bin 30 Jahre alt. Meinen Dienst verrichte ich in Deutschland im Landeskommando Hamburg. Dort bin ich in der Abteilung Protokoll Küste eingesetzt. Wir betreuen Schiffsbesuche internationaler Einheiten, stimmen nach erfolgter Anfrage den Besuch mit den Botschaften des jeweiligen Landes und der Schiffsbesatzung ab. Aber auch die Organisation und Planung von Veranstaltungen des Landeskommandos übernehmen wir.
Dies ist mein dritter Einsatz und der zweite hier in Erbil. Mein erster Einsatz war 2018 auf der Fregatte „Sachsen“ im Mittelmeer bei Operation Sophia und Sea Guardian.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Zwei Soldaten mit Sicherungsgurten stehen sich an einer Kamera gegenüber und bauen sie auf

Hauptbootsmann Maximilian S. ist für die Kameras sowie die Alarmanlagen in Erbil verantwortlich

Bundeswehr/René Kuhn

Als Systemadministrator der mobilen Überwachungstechnik bin ich im Camp in Erbil eingesetzt. Zu meinen täglichen Aufgaben gehören die Wartung und Instandhaltung der Kameras. Ich installiere diese aber auch neu oder baue sie um. Aufgrund der Größe des Camps sind wir Systemadministratoren nur temporär für zwei bis sechs Wochen vor Ort. Da ich bereits im Juni und Juli hier war, kenne ich noch viele Kameradinnen und Kameraden des Kontingents.
Derzeit läuft die Planung für eine Neugestaltung des Camps. Hierzu wurden bereits im Vorfeld erste Planungen getroffen und diese gilt es nun vor Ort umzusetzen. Absprachen mit den Verantwortlichen sowie ein reibungsloser Ablauf beim Verbauen des Materials und Installieren der Kameras hat höchste Priorität. Für die neuen Kamerapositionen werden Kabel bis zu einem Kilometer Länge gezogen und in neuen Schächten verlegt. Nachdem die Kameras Strom bekommen haben und ein Bild liefern, beginnt die Feinjustierung vor Ort und am Computer. Bei fest verbauten, nicht steuerbaren Kameras stelle ich die Position vor Ort ein, so dass der Bediener alle relevanten Objekte einsehen kann.
Bei den Schwenk-Neige-Zoom Kameras werden Bewegungsabläufe über den Computer programmiert, so dass auch hier alles Relevante beobachtet werden kann.
Darüber hinaus werden alle Bediener der Anlage vom Systemadministrator eingewiesen. Im Anschluss können die Soldatinnen und Soldaten des Camps die Anlage selbstständig nutzen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Konzentriert bringt Maximilian S. die Alarmanlagen in verschiedenen Büros an

Maximilian S. bringt die Alarmanlagen in verschiedenen Büros an

Bundeswehr/René Kuhn

Die Ausführung meines Dienstpostens macht mir besonders Spaß, da ich hier im Camp für das Material selbst verantwortlich bin und eine verantwortungsvolle Aufgabe habe. Jeder Tag im Camp ist anders und vielfältig. Da die ein oder andere Anlage manchmal mehr Zeit zur Bearbeitung benötigt, muss ich in der Planung meiner Zeit flexibel sein.
Zu sehen, dass alle Kameras reibungslos funktionieren und somit zur Sicherheit im Camp beitragen, gibt mir ein gutes Gefühl. Eine weitere Aufgabe hier im Einsatz ist die Installation und Wartung der Einbruchmeldeanlagen. Diese Alarmanlagen sind in diversen sicherheitsempfindlichen Räumen angebracht und lösen bei unbefugtem Zutritt sofort aus.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ich freue mich auf meine Verlobte, meine Familie, sowie auf meine Freunde, die in letzter Zeit einfach zu kurz kamen. Auch wenn ich dieses Jahr nur temporär im Einsatz bin, ist nach dem Einsatz noch viel zu erledigen und nachzubereiten. Das gilt auch, wenn ich im Dezember nach Deutschland zurückkehre. Kurz danach beginnt schon die Vorbereitung für meinen nächsten Einsatz. 2022 soll es für sieben Monate nach Mali gehen. Umso wichtiger ist es für mich, die freie Zeit mit der Familie zu verbringen, um hier Kraft und Energie für die nächsten anstrengenden Monate im Einsatz zu sammeln. Da ich diesmal nur sechs Wochen am Stück im Einsatz bin, vermisse ich nicht viel. Dank des Internets hier im Camp, das rund um die Uhr funktioniert, ist ein Kontakt mit meiner Verlobten glücklicherweise jederzeit möglich.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Meinen Einsatz hier im Irak möchte ich auch wieder erfolgreich beenden und die Kameras mit gutem Gewissen an das neue Kontingent übergeben. Allen verbleibenden Kameradinnen und Kameraden im Irak wünsche ich eine gute Weihnachtszeit, auch wenn sie dieses Jahr nicht bei ihren Familien sein können.
Nach meinem Einsatz freue ich mich besonders auf die Weihnachtszeit mit meiner Familie und Freunden. Ein Kurztrip in den Schnee ist ebenfalls geplant. Bei einem guten Steak und einem Glas Rotwein werde ich dann auch die letzten Wochen und das Erlebte Revue passieren lassen. Natürlich möchte ich die Soldatinnen und Soldaten aus dem Landeskommando Hamburg grüßen.

von Maximilian  S.

Mehr zum Thema