Startgeräte der Patriotstaffel

Ich bin iM EINsatz: Tactical Control Assistant bei eVAenhanced Vigilance Activities

Ich bin iM EINsatz: Tactical Control Assistant bei eVAenhanced Vigilance Activities

Datum:
Ort:
Sliac
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat lehnt an einem Lkw, im Hintergrund ein weiterer Lkw

Jannik T. trägt große Verantwortung: In letzter Konsequenz führt er einen Befehl zum Schuss aus

Bundeswehr/Christian Schneider

Ich bin Oberfeldwebel Jannik T., 26 Jahre alt und komme aus Schleswig-Holstein. Ich bin in der Nähe von Pinneberg geboren und in Heide aufgewachsen. An beiden Orten ist die Bundeswehr seit vielen Jahren zu Hause, sodass ich mit der Truppe gewissermaßen „groß geworden“ bin. Das hat meinen Entschluss, mich im Jahr 2016 bei der Bundeswehr zu verpflichten, auf jeden Fall mit beeinflusst. Hinzu kamen die vielen Erzählungen meines Stiefvaters, der als Soldat der Flugabwehrraketentruppe an den Waffensystemen Hawk und später PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target eingesetzt war.
Meine dienstliche Heimat ist Husum, wo ich als Tactical Control Assistant (TCA) eingesetzt bin. Hier in meinem ersten Einsatz bei eVAenhanced Vigilance Activities führe ich dieselbe Tätigkeit durch wie zu Hause und bin auch mit derselben Truppe in einer Schicht.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

In meiner Funktion sitze ich während meiner Schicht in der Engagement Control Station (ECSEngagement Control Station). Wesentliche Aufgabe ist es, die Startgeräte unserer Staffel anzusteuern und die ständige Verbindung zum übergeordneten Gefechtsstand der Gruppe zu halten. Von dort bekommen wir stetig Informationen über die Luftlage. Sollte die Situation eintreten, dass ein Flugziel nicht als freundlich und bekannt eingestuft wird, führe ich eine Freund-Feind-Kennung durch. Über kryptierte Systeme frage ich das Ziel nach Flugdaten ab. Handelt es sich tatsächlich um ein feindliches Objekt, melde ich das an den Gefechtsstand. Ich bin auch derjenige, der in letzter Konsequenz einen Befehl zum Schuss ausführt.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Die Besonderheit meiner Tätigkeit im Einsatz ist tatsächlich die, dass ich im Ernstfall den Lenkflugkörper des Startgerätes auslöse. Einem solchen Vorgang gehen unglaublich viele Meldungen, Luftbilder und Überprüfungen voraus. Doch wenn am Ende der Abschussbefehl erteilt wird, ist es mein Finger, der den Knopf drücken muss. Das ist sicherlich keine einfache Aufgabe, aber dafür wurde ich ausgebildet. Außerdem habe ich mich auf Kreta beim Training des scharfen Schusses dieser Situation bereits gestellt. Gerade deshalb ist es hier für mich im Einsatz wichtig, mit meiner Crew als funktionierendes Team ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu haben.

Das vermisse ich hier am meisten

Vier Männer in Zivilkleidung sitzen unter einem Zeltdach und spielen Karten

Oberfeldwebel Jannik T. verbringt die schichtfreie Zeit gern mit seinen Kameraden

Bundeswehr/Christian Schneider

Am meisten fehlt mir der Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden, besonders zu meiner Freundin, die ich nach dem Einsatz in Kanada besuchen möchte. Wir werden uns für drei Wochen ein Wohnmobil mieten und das Land erkunden. Ansonsten vermisse ich eigentlich nichts. Die Betreuungsangebote hier in der Slowakei sind abwechslungsreich und gut. Wenn die Zeit es zulässt, finden auch Spieleabende und gemeinsamer Sport statt. Das stärkt die Kameradschaft, die ohnehin intensiver als in Deutschland ist. Schließlich verbringen wir Tag und Nacht miteinander. Da dies mein erster Einsatz ist, wusste ich nicht genau, wie stressig die Zeit mit wenig Privatsphäre wird, aber meine Kameradinnen und Kameraden kennen mich als zuverlässigen Ruhepol.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Natürlich möchte ich erstmal den Urlaub genießen: Einfach mal das machen, worauf ich gerade Lust habe, und aufstehen, wann ich es möchte. Bis es soweit ist, grüße ich meine Freundin in der Ferne. Wenn Kanada genauso aussieht wie die Berglandschaft in der Slowakei, wird das ein toller Trip.
Ich freue mich aber auch schon auf den Dienst zu Hause. Wir haben hier nicht alle Soldatinnen und Soldaten unserer Staffel aus Husum mit dabei. Deswegen bin ich gespannt, wie es den Daheimgebliebenen in der Zwischenzeit ergangen ist. Ich freue mich, sie alle wiederzusehen und noch viele gemeinsame Unternehmungen mit ihnen zu machen! Mein Ziel ist es, Berufssoldat zu werden und der Flugabwehrraketentruppe noch lange erhalten zu bleiben.

von Jannik T.

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