Ich bin iM EINsatz: Zum Schutz des Camps Castor

Ich bin iM EINsatz: Zum Schutz des Camps Castor

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein deutscher und ein niederländischer Soldat sitzen vor Computern und mehreren Bildschirmen

Die Bedien- und Feuerleitzentrale (BFZBedien- und Feuerleitzentrale): Hier fließen die Informationen von MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System zusammen und werden direkt ausgewertet

Bundeswehr/Meike Reetz

Ich bin Oberleutnant Kevin B., 29 Jahre alt und seit 2012 bei der Bundeswehr. In Deutschland bin ich Kampfführungsoffizier des Waffensystems MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System. Das Flugabwehrsystem ist ein modulares Schutzsystem für den Nahbereich gegen Bedrohungen aus der Luft aber auch gegen Artilleriegeschosse und ähnliches. Meine dienstliche Heimat ist die Flugabwehrraketengruppe 61 in Schleswig-Holstein. Der Einsatz bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali ist für mich der erste.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Zwei Soldaten spiegeln sich in einer Linse, im Hintergrund Container und Zelte eines Camps in der Wüste

Das „Auge“ von MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System nimmt alle Bewegungen in der Luft wahr, eine Sirene warnt vor möglichen Bedrohungen aus der Luft

Bundeswehr/Meike Reetz

Der Einsatzzug MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System gehört zur Objektschutzkompanie des deutschen Einsatzkontingentes. Hier nehme ich drei Funktionen wahr: Gefechtsstandoffizier in der Operationszentrale, Kampfführungsoffizier in der Bedien- und Feuerleitzentrale (BFZBedien- und Feuerleitzentrale) sowie stellvertretender Zugführer. Als Gefechtsstandoffizier stelle ich im Falle eines Angriffs durch indirektes Feuer, beispielsweise mit Mörser oder Raketen, wahrscheinliche Koordinaten der Abschussstelle und des Einschlagortes zur Verfügung. Diese Daten unterstützen dann dabei, ein Gesamtlagebild zu erstellen. Dieser Dienstposten ist daher als Schnittstelle zwischen dem Waffensystem MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System und der operativen Führung der Kräfte zu sehen. Wenn ich in der BFZBedien- und Feuerleitzentrale eingesetzt bin, arbeite ich mit meinem Kampfführungsfeldwebel zusammen. In der BFZBedien- und Feuerleitzentrale leisten alle eingesetzten Soldatinnen und Soldaten ihren Beitrag zum Schutz des Camps Castor, indem sie 24/7 den Luftraum überwachen und bei indirektem Feuer alle im Camp befindlichen Personen alarmieren.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein deutscher und ein niederländischer Soldat reinigen die Sensoreinheit

Eine regelmäßige Wartung der MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System-Sensoreinheiten ist bei den vorherrschenden Temperaturen und dem Sand unerlässlich

Bundeswehr/Meike Reetz

Vor allem der Austausch mit Soldatinnen und Soldaten aus anderen Bereichen und Nationen hier im Einsatzland ist eine enorme Bereicherung. Mir gefällt es, dass ich die Möglichkeit habe, Verfahren und Abläufe mit zu optimieren und der Führung beratend zur Seite stehen kann. Besonders freut mich die erfolgreiche Integration zweier niederländischer Kameraden in den MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System-Zug im Rahmen des binationalen Projektes Apollo. Dieses trägt positiv zum alltäglichen Schichtdienst bei und hält die Motivation hoch. Der seit mehr als zwei Jahren ununterbrochene Einsatz des Systems  und die damit einhergehende Auftragserfüllung, die gerade durch den unermüdlichen Einsatz unserer Instandsetzung sichergestellt wird, machen mich als Soldat des Zuges stolz.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein deutscher Soldat sitzt vor mehreren Bildschirmen

Oberleutnant Kevin B. arbeitet als Schnittstelle zwischen dem System MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System und der operativen Führung

Bundeswehr/ Meike Reetz

Im Camp Castor ist für alles gesorgt und es mangelt mir an nichts. Was die Freizeit angeht, sind die Sport- und Betreuungsmöglichkeiten vielseitig, auch das Essen schmeckt und die Verbindung nach Hause steht zum Glück. Dennoch fehlt mir manches. Ich freue mich zum Beispiel darauf, wieder Zeit mit meiner Frau, meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Aber auch die frische Meeresbrise der Ostsee am Heimatstandort sowie ein eiskaltes Kölsch fehlen dann doch hin und wieder.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich wünsche allen im Einsatz befindlichen Kameradinnen und Kameraden eine sichere Zeit und eine unversehrte Rückkehr in die Heimat. Sobald sich die Situation um COVID-19Coronavirus Disease 2019 beruhigt hat, freue ich mich besonders darauf, wieder mit meiner Frau die Welt zu bereisen. Ich möchte noch Grüße an meine Familie, meine Freunde, an die Flugabwehrraketengruppe 61 und an das DGLC im niederländischen Vredepeel senden.

von Kevin B.

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