Ich bin iM EINsatz: Der Instandsetzungsunteroffizier
Ich bin iM EINsatz: Der Instandsetzungsunteroffizier
- Datum:
- Ort:
- Pabrade
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Stabsunteroffizier Dennis U. Seit 2018 bin ich Soldat der Bundeswehr und gehöre der 2. Kompanie des Versorgungsbataillons 141 aus Munster an. Als Unteroffizier und ausgebildeter KfzKraftfahrzeug-Mechatroniker arbeite ich beim Instandsetzungszug und bin hauptsächlich für Fahrzeuge und Waffensysteme der Artillerietruppe verantwortlich. In Litauen kümmere ich mich als Soldat der enhanced Forward Presence Battlegroup schwerpunktmäßig um die Panzerhaubitzen 2000 der Artilleriebatterie. Dies ist meine erste Auslandsverwendung für die Bundeswehr.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Meine Aufgabe ist es, technische Fehler an der Fahrzeugwanne der Panzerhaubitze 2000 zu lokalisieren und diese wieder instand zu setzen. Unser Instandsetzungstrupp besteht insgesamt aus vier Soldaten. Wir verstehen uns alle sehr gut. Absprachen laufen nicht nur strikt nach Dienstgraden, sondern wir unterstützen uns bei der Lösung unserer Aufgaben alle gleichermaßen intensiv und alle bringen ihr Wissen gewinnbringend ein. Diese gute Teamarbeit zeichnet uns in der Instandsetzungstruppe aus! Der positive Umgang miteinander und die tägliche Arbeit an den Fahrzeugen machen mir sehr viel Spaß.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Durch unsere Art der Zusammenarbeit im Team und unser Zusammengehörigkeitsgefühl erreichen wir große Erfolge. Das motiviert mich täglich ungemein. Dafür lohnt es sich, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen, auch wenn es manchmal anstrengend ist, so weit von zu Hause entfernt und von der eigenen Familie getrennt zu sein. Aber auch wenn mal etwas nicht sofort klappt, lassen wir den Kopf nicht hängen. Eine knifflige Situation spornt uns eher an. Zum Beispiel konnten wir erst vor ein paar Tagen mit einigem Aufwand einen komplizierten Fehler der Bordelektronik eines Fahrzeuges erkennen und reparieren.
Das vermisse ich hier am meisten
Eine Frage, die mich sehr zum Nachdenken bringt! Meine kleine Familie fehlt mir sehr. Leider sind meine Frau und mein kleiner Sohn kurz vor unserer Alarmierung auch noch an Corona erkrankt. Auch meine Eltern hatten sich zum Zeitpunkt unserer Alarmierung angesteckt. Unsere Verlegung nach Litauen aufgrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine erfolgte so schnell, dass wir uns nicht richtig voneinander verabschieden konnten. Zum Glück können wir uns durch die Möglichkeiten der Videotelefonie regelmäßig sehen und sprechen. Natürlich freue ich mich darauf, sie nach unserem Einsatz wiederzusehen und vor allem meine Frau und meinen Sohn wieder in die Arme zu schließen.
Ebenso freue ich mich auf meine Kameradinnen und Kameraden in Munster und die Männer von meinem Fußballverein.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Ich wünsche mir für die restlichen Wochen unseres Einsatzes, dass alles glattgeht und keine größeren Komplikationen an unseren Panzerhaubitzen 2000 entstehen, die uns zu einem längeren Aufenthalt zwingen würden. Natürlich wünsche ich mir zusätzlich, dass ein Übergreifen des Krieges in der Ukraine auf andere Länder verhindert wird.
Grüße schicke ich an meine liebe Familie in Deutschland sowie an alle Freunde und Bekannten. Ich vermisse euch alle sehr und wir sehen uns bald wieder!