Ich bin iM EINsatz: Führerin der Umschlagstaffel

Ich bin iM EINsatz: Führerin der Umschlagstaffel

Datum:
Ort:
Masar-i Scharif
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Eine Soldatin und ein Soldat unterhalten sich. Im Hintergrund ein Frachtflugzeug mit geöffneter Laderampe

Hauptmann Sabrina M. koordiniert unter anderem das Entladen ankommender Frachtflugzeuge

Bundeswehr/Sabine Oelbeck

Ich bin Hauptmann Sabrina M., 32 Jahre alt und zurzeit bei der NATO-Mission Resolute Support in Masar-i Scharif im Einsatz. Sowohl hier in Afghanistan als auch in Deutschland bin ich als Umschlagstaffelführerin in der Logistik eingesetzt. Ich gehöre der 2. Kompanie des Logistikbataillons 472 aus Kümmersbruck an und bin seit 2009 bei der Bundeswehr. Nach meinem Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Universität der Bundeswehr in München war ich drei Jahre am Ausbildungszentrum Pioniere in Ingolstadt als Nachschuboffizier tätig. Mein Einsatz im 20. Kontingent von Resolute Support ist mein erster.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Eine Soldatin steht vor einer angetretenen Formation aus fünf Soldaten

Sicheres Handeln: Hauptmann Sabrina M. übt regelmäßig mit ihren Soldatinnen und Soldaten für den Fall eines Mascal

Bundeswehr/Sabine Oelbeck

Hier im Camp Marmal führe ich alle Teile der logistischen Ebene 2. Das bedeutet, dass ich mich mit meiner Staffel um die Versorgung der Truppe kümmere, hier insbesondere des Einsatzbataillons. Wir lagern und bewirtschaften jegliches Material, beispielsweise Munition und Ersatzteile, damit insbesondere die außerhalb des Feldlagers eingesetzten Truppenteile ihren Auftrag erfüllen können. Darüber hinaus sorgen wir mithilfe der Feldpost und Marketenderwaren für das persönliche Wohlbefinden der Soldatinnen und Soldaten hier im Camp.

Der Bereich Luft- und Straßenumschlag gehört ebenfalls zu meinem Verantwortungsbereich. Das bedeutet, jegliches Material, das aus Deutschland kommt oder nach Deutschland geht, wird durch die mir unterstellten Soldatinnen und Soldaten bearbeitet. Auch Material, das innerhalb Afghanistans verteilt werden muss, egal ob es nach Kabul oder Kundus geht, wird über den Bereich Luftumschlag weitergeleitet. Zusätzlich kümmere ich mich als Zolloffizier um die zollrechtliche Abwicklung des Materials. Außerdem bin ich Zugführerin des Mascal-Zuges. Wir werden alarmiert, wenn es einen Massenanfall an Verwundeten gibt. Wir transportieren und begleiten die Verwundeten dann vom Ort des Geschehens bis ins Feldlazarett, wo das Sanitätspersonal über die weitere Behandlung entscheidet.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Eine Soldatin sitzt an einem Schreibtisch mit PC und telefoniert

Die Aufgaben der Luftumschlagstaffel sind sehr vielfältig und erfordern ein hohes Maß an Koordination

Bundeswehr/Sabine Oelbeck

Mein unterstellter Bereich und meine Aufgaben sind sehr vielfältig und ich lerne täglich neue Dinge kennen. Das Material vom Ausladen aus dem Flugzeug bis zur Einlagerung und Ausgabe an die Verbraucher zu begleiten ist eine tolle Erfahrung – hier geht alles Hand in Hand. Insbesondere die Zusammenarbeit mit allen Bereichen, auch nationenübergreifend, macht mir großen Spaß. Die Kommunikation im Bereich Luftumschlag erfolgt hauptsächlich auf Englisch. Auf diesem Wege meine Sprachfertigkeiten anzuwenden und weiterzuentwickeln empfinde ich als große Chance.
Ich finde es toll, dass auch die Kampftruppen hier einen Einblick darüber erhalten, was die Logistik, die oft als selbstverständlich wahrgenommen wird, leisten muss und auch leisten kann. Ich bin sehr stolz auf mein Team und seine Bereitschaft, überall zu unterstützen, wo Hilfe benötigt wird.

Das vermisse ich hier am meisten.

Eine Frau sitzt auf einem Spinning-Rad und tritt in die Pedale

Ausgleich findet Hauptmann Sabrina M. bei regelmäßig stattfindenden Spinning-Kursen

Bundeswehr/Nikolas Gesatzky

Am meisten vermisse ich natürlich meinen Verlobten, meine Eltern und meine Freunde.
Mir fehlt außerdem die Natur, einfach rauszufahren und wandern zu gehen oder sich in die Sonne an einen See zu legen. Man hat hier einen tollen Blick auf das Marmal-Gebirge und doch kann man es nicht erkunden und die Natur genießen.
Ich bin grundsätzlich mit dem Essen hier sehr zufrieden, nur eines fehlt mir wirklich: bayerische Brezen oder Brezenstangerl und a gscheids Brot.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Porträt einer Soldatin, im Hintergrund Häuser

Noch bis Juli wird Hauptmann Sabrina M. in Afghanistan im Einsatz sein

Bundeswehr/Nikolas Gesatzky

Ich hoffe, dass sich die Sicherheitslage auch künftig nicht drastisch ändern wird.
Das Wichtigste ist für mich, dass wir alle gemeinsam gesund und munter bald den Rückflug antreten und in die Arme unserer Liebsten fallen können. Ganz liebe Grüße an das Team „H“, meinen Schatz und alle, die mich kennen. Bleibt gesund!


von Sabrina  M.

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