Gemeinsam stark

Wir sind iM EINsatz: Die Sanitätsversorgung des Verbandes

Wir sind iM EINsatz: Die Sanitätsversorgung des Verbandes

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Wir, das sind Stabsfeldwebel Sebastian G., 42 Jahre, und Hauptfeldwebel Thomas L., 40 Jahre alt. Unsere dienstliche Heimat liegt in Koblenz und in Weißenfels. Zusammengenommen können wir auf eine Dienstzeit von mehr als 40 Jahren zurückschauen. Wir sind beide einsatzerfahrene Soldaten mit Einsätzen auf dem Balkan, in Afghanistan und in Afrika.
Dieser Einsatz in Litauen ist für uns etwas Besonderes, da er sich gänzlich von den anderen Einsätzen der Bundeswehr unterscheidet. Alles und alle müssen ständig einsatzbereit sein, denn hier geht es nicht darum, eine Patrouille auszurüsten, sondern darum, die Sanitätsversorgung eines ganzen Verbandes im möglichen Gefecht sicherzustellen. Insbesondere nach den Entwicklungen in der Ukraine hat dies enorm an Bedeutung gewonnen.

Das sind unsere Aufgaben im Einsatz

Im Lager für Sanitätsmaterial der Sanitätskompanie packen zwei Soldaten Medikamente in einen Karton

Thomas L. bereitet mit dem Arzt die benötigten Medikamente für die beweglichen Arzttrupps (BATBeweglicher Arzttrupp) vor

Bundeswehr/Christopher Turczynski

Wir sind in Litauen bei der multinationalen Sanitätskompanie der enhanced Forward Presence Battlegroup als Schirrmeister beziehungsweise Sanitätsmaterial Feldwebel eingesetzt. Unser Auftrag ist die Erhaltung der Einsatzbereitschaft unserer Radpanzer und Rettungsfahrzeuge sowie ihres medizinischen Geräts, der Waffen und Funkgeräte. Zu unserem Tagesgeschäft gehört, dass wir Schäden abstellen, Prüfungen sowie Fristenintervalle mit anschließender Funktionsprüfung planen und durchführen. Jeden Tag sind unsere Teams bei Übungsvorhaben zur Realversorgung abgestellt, da muss alles passen! Hinzu kommt die Versorgung und Lagerung von Sanitätsmaterial für den Ernstfall. Für diesen Zweck halten wir eine größere Anzahl an Kühl- und Lagercontainern vor. 

Unsere Medical Company (MedCoy) setzt sich aus den multinationalen Besatzungen der Rettungstrupps zusammen. Dazu gehören die Kraftfahrer und Kommandanten sowie die Notfall-/Einsatzsanitäter und Ärzte. Alle gemeinsam haben den dauerhaften Auftrag, die Role 1 sowie die mobile notfallmedizinische Erstversorgung und Stabilisierung der Verwundeten im Feld sicherzustellen. Weiterhin betreibt die MedCoy im Übungsbetrieb jeweils einen Sanitätsbereich in Rukla und Pabradė, also in den Standorten mit der größten Anzahl an Übungstruppen. 
Die enge Zusammenarbeit mit der Unterstützungskompanie, im Internationalen auch CSS Coy genannt, ist für unsere tägliche Arbeit besonders wichtig und funktioniert reibungslos.

Das macht unsere Tätigkeit hier besonders

Zwei Soldaten führen Wartungsarbeiten an einer Patiententrage durch. Einer sprüht etwas Silikon an die Gleitschiene der Trage

Der Schirrmeister wird im Einsatz „Motor-Sergeant“ genannt. Mit anzupacken, das ist für Sebastian G. selbstverständlich.

Bundeswehr/Christopher Turczynski

Unseren Auftrag erfüllen wir gemeinsam mit tschechischen und niederländischen Kameradinnen und Kameraden. Wir verständigen uns auf Englisch, was reibungslos funktioniert. Die Kameradschaft ist super und wir lernen viel voneinander. Kurze Wege zwischen unseren Panzer- und Fahrzeugbesatzungen, der Unterstützungskompanie, dem Stab sowie die permanente Anwesenheit aller Ansprechpartner hier im Einsatz erleichtern und beschleunigen viele Vorgänge. An die direkte Zusammenarbeit mit Kommandobehörden in der Heimat mussten wir uns allerdings erst noch etwas gewöhnen. Dabei hilft der Blick über den Tellerrand: Von den bürokratischen Abläufen in der Logistik und Instandsetzung unserer niederländischen Kameraden können wir sicher das ein oder andere lernen.
Gemeinsam sind wir alle sehr stolz darauf, gerade in dieser Zeit als NATO-Soldatinnen und -Soldaten in der Battlegroup Litauen unseren Beitrag zu leisten.

Das vermissen wir hier am meisten

Ein Soldat sitzt an seinem Schreibtisch und blickt zu einem weiteren Soldaten auf

Die Aufgaben eines Schirrmeisters im Einsatz sind vielseitig. Auch Administration und Organisation gehören dazu.

Bundeswehr/Christopher Turczynski

Unsere Familien, die geregelten Dienstzeiten und ein kaltes Bier mit Freunden nach einem anstrengenden Tag vermissen wir am meisten. Ansonsten sind wir hier bestens versorgt. Für eine gelungene Abwechslung auf dem Speiseplan sorgt das Team vom Moral-Welfare-Recreation-Zelt, von uns auch liebevoll „Schnitzelzelt“ genannt. Dort gibt es neben leckeren Pizzen, Cronuts und Salat auch noch das beste Jägerschnitzel mit Pommes zwischen Vilnius und Berlin.

Das sind unsere Pläne, meine Wünsche und Grüße

Wir wünschen unseren Familien, Freunden, Kameradinnen und Kameraden sowie der gesamten Heimat Frieden und Gottes Segen.

von Thomas L. und Sebastian G.

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