Ich bin iM EINsatz

Zugführer eines Pionierzuges

Zugführer eines Pionierzuges

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatz- und Missionsgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Offizier steht im Wald und weist seinen Gruppenführer ein

Pionierzugführer in Litauen: Hauptmann Martin H. erhöht mit seinem Zug die Handlungsfähigkeit der Kampfkompanien

Bundeswehr/PAO eFP

Mein Name ist Hauptmann Martin H. Ich bin 34 Jahre alt und führe die Soldatinnen und Soldaten eines Panzerpionierzuges des Panzerpionierbataillons 4 in Bogen. Ich komme aus der Oberpfalz in Bayern und bin verheiratet. Meinen Dienstantritt hatte ich 2013 in Hammelburg. Während meiner Zeit bei der Bundeswehr war ich bereits in Mali im Einsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Hier in der enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) Battlegroup der NATO in Litauen führe ich den verstärkten Panzerpionierzug der ersten Kampfkompanie. Meine 43 Soldatinnen und Soldaten stellen unter meiner Führung die Pionierunterstützung für die erste Kampfkompanie sicher. Dazu plane ich zuginterne Übungen, um die Handlungssicherheit meiner Soldatinnen und Soldaten zu erhalten und weiter zu erhöhen. 

Unser Kernauftrag als Pionierzug umfasst das Erhöhen der Überlebensfähigkeit der Kampftruppe durch beispielsweise Stellungsbau im Gefecht, das Hemmen feindlicher Bewegungen durch das Anlegen von Sperren oder das Fördern eigener Bewegungen durch das Überwinden von Gewässern. Dazu haben meine Soldatinnen und Soldaten verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung. Je nach Auftragslage nutzen meine Pioniere den Transportpanzer Fuchs, den Pionierpanzer Dachs, den Brückenlegepanzer Leguan oder das Minenverlegesystem 85. Außerdem können weitere Pioniermaschinen wie Walzen- und Radlader genutzt werden, um Straßenarbeiten durchzuführen. 

Als Zugführer ist es auch meine Aufgabe, rund um die Uhr für meine Soldaten da zu sein, sich ihrer Probleme und Nöte während der Zeit hier in Litauen anzunehmen. Aber am Ende bleibe ich immer noch militärischer Führer meines Zuges und kann auch mal durchgreifen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Zwei Soldaten knien vor dem Transportpanzer Fuchs auf dem Boden und schauen auf die Karte

Mithilfe einer Karte des Übungsgeländes weist Martin H. seine Soldaten in das Gelände ein

Bunndeswehr/PAO eFP

Was die Tätigkeit besonders macht ist, dass wir hier als verstärkter Panzerpionierzug mit deutlich mehr Personal im Zug arbeiten können. Dadurch können wir ein breiteres Fähigkeitsspektrum abdecken als in einem originären Panzerpionierzug. Zudem sind wir einer Kampfkompanie unterstellt, die wir aktiv unterstützen. 

Jeder Tag ist anders, wir werden sehr in unserem fachlichen Bereich gefordert – und das auch auf multinationaler Ebene. Während der Übungen der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup konnten wir beispielsweise gemeinsam mit niederländischen Kameraden eine Sprengübung durchführen oder den norwegischen Soldatinnen und Soldaten mit Pionierunterstützung zur Seite stehen. Während der Übung „Eager Leopard I“ erfüllten wir unseren Kernauftrag „Hemmen und Kanalisieren feindlicher Bewegung“ durch das Anlegen von Sperren. So leisteten wir unseren Beitrag dazu und setzten die Absichten unseres Kompaniechefs um. 

Es macht mich stolz, meine motivierten Frauen und Männer zu führen, und ich bin froh, mit meinem Zug die Erfahrung hier in Litauen zu machen.

Das vermisse ich hier am meisten

Am meisten vermisse ich meine schwangere Frau und meine Familie. Für mich vergeht die Zeit hier sehr schnell, da ich jeden Tag eingebunden bin. Meine Frau hingegen steht zu Hause jeden Tag vor neuen Herausforderungen, die sie zwar mithilfe der Familie, aber eben ohne mich lösen muss. Das tägliche Telefonat schafft da leider nur bedingt Abhilfe und manchmal würde man sich einfach gern in den Armen halten. Ich bin sehr dankbar dafür, dass sie zu Hause die Stellung hält, und bin ebenso sehr stolz auf sie, dass sie den Alltag ohne mich wie selbstverständlich meistert. Mir ist aber auch bewusst, dass das auf Dauer kräftezehrend ist und ich viel nachzuholen haben werde.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Für die Zeit hier im Einsatz wünsche ich mir, dass mein Zug und ich noch eine ereignisreiche und spannende Zeit erleben und dass wir weiterhin so kameradschaftlich neben- und hintereinander stehen, wie wir es tun. 
 

Mein absoluter Schwerpunkt ist, dass meine Soldatinnen und Soldaten nach der Zeit hier in Litauen vor allem gesund wieder zu ihren Familien zurückkehren können. Ich persönlich freue mich sehr auf meine Rückkehr in die Heimat, allen voran auf meine Frau, mein dann geborenes Kind, meinen Bruder, meine Familie ganz allgemein und natürlich auch auf meinen Heimatverband, das Panzerpionierbataillon 4.
 

Grüße in die Heimat, „Anker – wirf!“ 

*Namen zum Schutz abgekürzt.

von Martin H.

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