Ich bin iM EINsatz

Panzergrenadierzugführer im herbstlichen Litauen

Panzergrenadierzugführer im herbstlichen Litauen

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatz-/Missionsgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat gibt in einem Wald Kommandos mit Handzeichen.

Als Zugführer gibt Viktor N. den Befehl, dem Gegner nachzusetzen, um das Gelände zurückzugewinnen

Bundeswehr/PAO eFP

Mein Name ist Hauptfeldwebel Viktor N. Ich bin 35 Jahre alt und führe die Soldatinnen und Soldaten eines Panzergrenadierzuges des Panzergrenadierbataillons 391 in Bad Salzungen. 
Ursprünglich komme ich aus Bayern, bin verheiratet und habe zwei wunderbare Kinder. Meinen Dienst verrichte ich glücklicherweise heimatnah am Standort Bad Salzungen in der 3. Kompanie.
Ich bin seit dem 01.01.2007 bei der Bundeswehr, war bereits in Afghanistan sowie während der 5. Rotation in Litauen im Einsatz. Derzeit befinde ich mich in meinem dritten Auslandseinsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Zwei Soldaten sitzen auf einem Schützenpanzer, der auf einem Waldweg fährt.

Panzergrenadiere sind Spezialisten für den auf- und abgesessenen Kampf der Infanterie. Zusammen mit ihren Schützenpanzern vom Typ Marder ergeben sie ein unschlagbares Team.

Bundeswehr/PAO eFP

Hier in Litauen führe ich den Delta-Zug der 1. Kompanie der Battlegroup. Der Panzergrenadierzug hat eine Gesamtstärke von 38 Soldatinnen und Soldaten. Meine Aufgabe besteht darin, die Soldatinnen und Soldaten weiter auszubilden, zu führen und zu erziehen. Nur so kann ich den Zug auf jedes mögliche Szenario bestmöglich vorbereiten.

Abhängig von der Auftragslage beginnt mein Tag mit der Teileinheitsführerbesprechung. Hierbei werden alle wichtigen Punkte für den Tag durch meinen Kompaniechef angesprochen und an die jeweiligen Züge verteilt. Nach der Besprechung folgt die Befehlsausgabe. Ich gebe die Aufträge an meine Soldatinnen und Soldaten weiter und stelle deren Umsetzung sicher. Die Befehlsausgabe kann sowohl in der Kaserne als auch auf dem Übungsplatz erfolgen.

Daran schließt sich meistens die Ausbildung an. Das ist zum Beispiel der Gefechtsdienst auf dem nahegelegenen Übungsplatz. Hier trainieren wir unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten als Team. Typische Ausbildungsthemen sind dabei das Vorgehen als Panzervernichtungstrupp, als Schützentrupp in der Sicherung oder verschiedene Arten des Feuerüberfalls im auf- und abgesessenen Kampf zu eröffnen. 

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Ein Soldat spricht mit weiteren Soldaten.

Hauptfeldwebel Viktor N. weist seine Soldaten in das nächste Übungsszenario ein

Bundeswehr/PAO eFP

Die Besonderheit an einem Auslandseinsatz ist die multinationale Zusammenarbeit. Ich habe bereits in meinen vorherigen Einsätzen erleben dürfen, dass alle gern miteinander zusammenarbeiten und sich gegenseitig ergänzen. Diese Erfahrungen wurden in Litauen erneut bestätigt. Die verschiedenen Fähigkeiten und Erfahrungen sind es, die uns letztendlich gemeinsam stark machen. Wir können voneinander profitieren, indem wir uns untereinander austauschen und immer wieder zusammen trainieren.

Als Panzergrenadiere sind wir die Spezialisten für den auf- und abgesessenen Kampf mit unserem Schützenpanzer Marder. Unsere Fähigkeit, in kürzester Zeit das Gefechtsfahrzeug verlassen zu können, damit wir den Kampf unter Überwachung durch die aufgesessenen Kräfte fortsetzen, bringen wir auch hier in Litauen professionell ein. Damit stärken wir die Einsatzfähigkeit unseres Einsatzverbandes.

Gerade in Zusammenarbeit mit unseren multinationalen Partnern ist bei der Koordination der verschiedenen Kampfweisen ein sehr hohes Maß an Konzentration vonnöten. Dies fordert nicht nur von allen NATO-Partnern eine hohe Leistungs- und Einsatzbereitschaft sowie einen sicheren Umgang mit den Standardverfahren. Es kommt vor allem auf den Eigenanspruch eines jeden Einzelnen an, die ausgebildeten Fähigkeiten jederzeit abzurufen. Alle sollten den Anspruch haben, immer besser zu werden. Nur so können wir als Team gemeinsam wachsen und uns gegenseitig unterstützen.

Das vermisse ich hier am meisten

Ich vermisse hier im Einsatz am meisten meine geliebte Familie. Sie geben mir immer Halt und Kraft, um alle Herausforderungen durchzustehen. Ich bin sehr stolz darauf, dass sie mich auch fernab der Heimat unterstützen. Denn sie tragen auch einen Teil der Last unseres Auslandseinsatzes mit. Ich freue mich sehr darauf, sie bald wieder in meine Arme zu schließen und die Ruhe zu Hause genießen zu können. 

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Zwei getarnte Soldaten im Wald hinter Bäumen.

Die Panzergrenadiere kämpfen sich nach dem Durchbruch durch die gegnerische Sicherung in die Tiefe des Raumes vor, um so die Voraussetzung für den weiteren Angriff zu schaffen

Bundeswehr/PAO eFP

Ich weiß, dass mich meine Familie grenzenlos unterstützt und ich bin ihnen dafür sehr dankbar. Ich habe mir von Anfang an vorgenommen, dass ich jeden Tag so nutzen werde, als wären wir vor dem Einsatz in der Vorausbildung und Vorbereitung. Ich bleibe hierbei meinem Motto treu, dass Stillstand einen Rückschritt bedeutet und jeder an sich selbst stets den Anspruch haben sollte, sich zu optimieren und besser zu werden! Dies werde ich am Heimatstandort genauso fortsetzen.

von Viktor N.

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