Ich bin iM EINsatz

Pioniergruppenführer bei der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup der NATO in Litauen

Pioniergruppenführer bei der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup der NATO in Litauen

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatz- und Missionsgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht im Gefechtsanzug vor einem Transportpanzer vom Typ Fuchs

Als Kommandant auf dem Transportpanzer Fuchs führt Oberfeldwebel Sven H. den Kraftfahrer und die abgesessene Pioniergruppe im Einsatz

Bundeswehr/PAO eFP

Ich bin Oberfeldwebel Sven H., 26 Jahre jung und bin Gruppenführer in einem Panzerpionierzug in der 4. Kompanie des Panzerpionierbataillons 4 in Bogen in Bayern. Ich bin seit 2019 bei der Bundeswehr und mache hier in Litauen meine erste Auslandserfahrung.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

In der multinationalen enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) Battlegroup der NATO in Litauen bin ich wie im Heimatverband als Gruppenführer des verstärkten Panzerpionierzuges eingesetzt. Der Transportpanzer Fuchs ist unser Hauptfortbewegungsmittel. Als Kommandant auf meinem Fahrzeug führe ich den Kraftfahrer und meine abgesessene Pioniergruppe im Sperreinsatz. 

Wir legen Panzerabwehrrichtminen, Bausperren - zum Beispiel Stacheldraht - Baumsperren und Sprengsperren an. Diese Sperren dienen dazu, die Bewegung feindlicher Kräfte einzuschränken und sie zu lenken. Wir gewinnen für die Kampftruppe Zeit, da wir den Feind von seiner geplanten Route abbringen. Dadurch, dass wir grundsätzlich bei Nacht Sperren anlegen, müssen wir vor allem auf die Licht- und Geräuschdisziplin achten, um nicht vom Feind aufgeklärt zu werden. Durch die Nutzung eines Nachtsichtgeräts wird unsere Sicht zwar verbessert, aber die räumliche Wahrnehmung ist anders als bei Tageslicht. 

Nicht nur das Anlegen von Sperren, sondern auch das Öffnen von Sperren sowie die unmittelbare Unterstützung der Kampftruppe im Kampfeinsatz gehören zu unseren Aufgaben.
 

Meine Soldaten bringen verschiedene Fähigkeiten mit. Diese gehen vom Sprenghelfer über den Funker bis hin zum Kampfmittelaufklärer. Das macht das Arbeiten für mich sehr interessant, da ich die verschiedenen Spezialisierungen im Verbund einsetzen kann. Außerdem kann ich hier an der Ausbildung anderer Truppenteile teilnehmen oder diese an unseren Sperrmitteln, zum Beispiel beim Anlegen einer Sicherungsminensperre, weiterbilden.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Zwei Soldaten besprechen sich und stehen sich dabei gegenüber

Der Gruppenführer weist seine Soldaten in die geplante Lage der Sperren ein. Anschließend können die Sperren angelegt werden.

Bundeswehr/PAO eFP

Während der verschiedenen Übungsvorhaben hier in Litauen können wir neue Erfahrungen – zum Beispiel im Orts- und Häuserkampf – sammeln und multinational üben. Aber nicht nur im Übungsbetrieb macht mir die Arbeit im multinationalen Umfeld Spaß. 

Als Ausgleich zum Gefechtsdienst werden hier auch sportliche Aktivitäten angeboten, die durch die anderen Nationen geleitet werden. Insbesondere der persönliche Austausch mit den Kameraden der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup ist für mich interessant und wichtig, da man immer Neues dazulernen und für sich selbst umsetzen kann. Wir wachsen hier als Team zusammen und man merkt, wie sich die Abläufe immer weiter festigen. Ein besonderes Highlight war das Panzerschießen auf dem Truppenübungsplatz in Pabradė, bei dem meine Soldaten und ich als Unterstützungskräfte mit vor Ort waren und so hautnah beim scharfen Schuss des Leopard 2A7V dabei sein konnten.

Das vermisse ich hier am meisten

Meine Familie vermisse ich natürlich sehr, vor allem meine Frau und unsere zwei Kinder. Sie schafft es, Beruf, Hausausbau und Kindererziehung ohne mich zu meistern und dabei ihre gute Laune niemals zu verlieren. Ich freue mich auch sehr, meine Freunde und Kameraden der Feuerwehr nach dem Einsatz wiederzusehen und mit ihnen gemeinsam Übungsdienste zu absolvieren.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ich wünsche mir für meine Kameraden und mich noch weitere spannende Highlights hier in der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen und eine reibungslose Rückkehr zu den Familien in der Heimat. Das gesammelte Wissen aus dem Einsatz möchte ich zu Hause weiter vertiefen und bei zukünftigen Ausbildungen nutzen, um die nachfolgenden Kameradinnen und Kameraden gut weiterzubilden. 

Ich grüße meine Familie, meine Frau und Kinder, die Feuerwehr Oberreichenbach und Weigenheim und die Kameraden von der 4. Kompanie des Panzerpionierbataillons 4 in Bayern.

*Namen zum Schutz abgekürzt.

von Sven H.

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