Für die Aufklärung am Boden und in der Luft in Litauen
Für die Aufklärung am Boden und in der Luft in Litauen
- Datum:
- Ort:
- Rukla
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatz- und Missionsgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Stabskorporal Holger E. ist eingesetzt, um Aufklärungsergebnisse für seinen Zugführer zu erzielen. Dabei benutzt er besonderes Gerät.
Bundeswehr/PAO eFPIch bin Stabskorporal Holger E., 36 Jahre alt, verheiratet, Vater von zwei wunderbaren Kindern und diene seit 2014 als Wiedereinsteller in der 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 391. Im Jahr 2016 beteiligte sich mein Zug an der multinationalen Übung Noble Partner in Georgien sowie 2019 an der 6. Rotation der enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) der NATO in Litauen. Derzeit bin ich in der 15. Rotation in Litauen als Panzergrenadier im Delta-Zug der ersten Kampfkompanie im Zugtrupp eingesetzt.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Meine Verwendung im Zug ist vielseitig und variiert je nach Auftrag. Als Funker bin ich die Schnittstelle zwischen meinem Zugführer und dem Kompaniechef. Wenn wir vom Schützenpanzer absitzen, gebe ich die Feind- und Lagemeldungen weiter. Hauptsächlich bediene ich die Aufklärungsdrohne MIKADOMikro-Aufklärungsdrohne im Ortsbereich und den bodengebundenen Aufklärungsroboter RABE. Dabei habe ich den Auftrag, feindliche Kräfte frühzeitig aufzuklären und sie nicht mehr aus den Augen zu verlieren. Damit trage ich viel Verantwortung, weil ich dafür sorge, dass mein Zug wichtige Informationen erhält, die unser eigenes Handeln bestimmen.
Die Drohne MIKADOMikro-Aufklärungsdrohne im Ortsbereich wird für die Aufklärung aus der Luft eingesetzt. Sie liefert Bilder feindlicher Kräfte
Bundeswehr/PAO eFP
Mit dem Aufklärungsroboter RABE erhält der Soldat einen Einblick in schwierige Geländeabschnitte wie Kanalisationen oder Gebäudeinnenräume
Bundeswehr/PAO eFPDas macht meine Tätigkeit hier besonders
Unsere technischen Aufklärungsmittel sind bereits länger in Benutzung, aber trotzdem ist der Einsatzwert sehr hoch. Das, was ich aus der Luft sehe, kann kein menschliches Auge vom Boden aus sehen. Jeder aufgeklärte Feind – sei er aufgesessen oder abgesessen –, den ich meinem Zugführer melden kann, ist für mich ein Erfolg. Besonders stolz bin ich auf das Vertrauen, das mein Zugführer mir schenkt. Mit einem weiteren Kameraden, meinem Buddy, dürfen wir selbstständig und unabhängig von den anderen Grenadiergruppen unseren Auftrag mit Klein-KfzKraftfahrzeug oder zu Fuß erfüllen, was in unserer Dienstgradgruppe eher unüblich ist.
Das vermisse ich hier am meisten
Neben dem deutschen Essen vermisse ich meine Frau und meine zwei Kinder am meisten. Sie tragen wohl die Hauptlast meines Dienstes fernab der Heimat. Die Entbehrung, die ich leisten muss, leistet meine Familie genauso. Ich danke meiner Frau, dass sie mir jederzeit den Rücken freihält, damit ich mir keine Gedanken über zu Hause machen muss und mit einem freien Kopf meinen Dienst leisten kann. Dafür liebe ich diese großartige Frau.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Für meine restliche Zeit hier in Litauen wünsche ich meinen Kameradinnen und Kameraden sowie mir weiterhin, dass wir in unserem Bestreben, besser zu werden, nicht nachlassen und alle Aufgaben, die an uns gestellt werden, mit demselben Eigenanspruch bestreiten wie bisher.
Grüße nach Hause richte ich an meine Familie, Taufpaten, Stabsfeldwebel Rico S., alle Kameraden der 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 391 und meinen Pfadfinder Stamm.
*Namen zum Schutz abgekürzt.
