Ich bin iM EINsatz: Drohnenabwehr im Camp Castor

Ich bin iM EINsatz: Drohnenabwehr im Camp Castor

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Das Porträt eines Soldaten in der Wüste, er hält eine Drohnensteuerung in der Hand, im Hintergrund Container

Hauptfeldwebel Norman K. ist bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Mali für die Drohnenabwehr im Camp Castor zuständig

Bundeswehr/Johann Flaum

Ich bin Hauptfeldwebel Norman K., 31 Jahre jung und komme aus Schacht-Audorf in Schleswig-Holstein. Ich bin seit Juli 2009 bei der Bundeswehr. Meine Stammeinheit in Deutschland ist die Stabs- und Versorgungsstaffel der Flugabwehrraketengruppe 61 aus Todendorf. Dort bin ich Feldwebel der Luftwaffensicherungstruppe und bilde unsere Soldatinnen und Soldaten im Schießen und beim Sport aus. Darüber hinaus bin ich für die Ausbildungs- und Lehrgangsplanung zuständig und erstelle Befehle für verschiedene Ausbildungsvorhaben. Der Einsatz in Mali ist der erste von hoffentlich vielen weiteren.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Drei Soldaten, der Soldat im Vordergrund trägt einen Störsender auf der Schulter

Für die Sicherheit im Camp Castor: Die richtige Handhabung des Störsenders ist essenziell

Bundeswehr/Johann Flaum

Im Camp Castor bin ich der erste Ansprechpartner, wenn es um die Abwehr von Drohnen geht. Ich betreue beziehungsweise administriere ein System, das – sobald eine Drohnensignatur erkannt wird – einen Alarm ausgibt. Sobald das passiert, bin ich derjenige, der die Drohne stört. Dafür nutzen wir einen auf der Schulter aufgelegten Störsender, der per Knopfdruck Störsignale aussendet, um die Drohne am Weiterfliegen zu hindern. Unterstützt werde ich dabei von einem Oberstabsgefreiten, der als mein Kraftfahrer, Funker und Bediener des Störsenders fungiert.

Das Warten des Störsenders sowie die dazugehörige Ausbildung des Deutschen Einsatzkontingents MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali gehören ebenfalls zu meinen Aufgaben hier in Gao. Ich bin sogar mit eigenen Drohnen ausgestattet, um mein System regelmäßig auf Funktionalität prüfen zu können. Gleichzeitig simuliere ich mit ihnen einen feindlichen Aufklärungsversuch und kann auf diese Weise die Kamerasysteme kalibrieren.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat stellt einen Störsender ein, im Hintergrund ein Fahrzeug der UN und mehrere Container

Der Störsender sieht fast aus wie ein Gewehr: Damit alles funktioniert, stellt ihn der Drohnenspezialist richtig ein

Bundeswehr/Johann Flaum

Die Drohnenabwehr nimmt in der Bundeswehr einen immer größeren Stellenwert ein, weshalb ich mich in meinem Aufgabengebiet sinnvoll einbringen kann. Das freut mich ungemein. Stolz macht mich außerdem, dass mein System dazu beiträgt, die Soldatinnen und Soldaten im Camp Castor zu schützen. Das Fliegen einer Drohne ist schon eine tolle Tätigkeit und macht mir sehr viel Spaß. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass ich mit den Kameradinnen und Kameraden aus meinem Stammverband, der Flugabwehrraketengruppe 61, in den Einsatz gehen konnte.

Das vermisse ich hier am meisten.

Hier im Einsatz mangelt es uns an fast nichts. Verpflegung in der Kantine, Wäsche waschen lassen bei der Wäscherei, Freizeitmöglichkeiten wie Sport, Videospiele und das vorhandene Internet: All das lässt eigentlich kaum Wünsche offen. Langeweile oder der oft zitierte Lagerkoller kamen bei mir persönlich deswegen nicht auf. Trotzdem kann ich es nicht erwarten, meine Familie wieder in den Arm zu nehmen. Insbesondere meine Verlobte und mein Sohn, der gerade vier Jahre alt geworden ist, fehlen mir sehr.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich wünsche allen im Einsatz befindlichen Kameradinnen und Kameraden eine sichere Zeit und eine gesunde Rückkehr nach Hause. Ich freue mich besonders darauf, nach meiner Heimkehr erst mal zeitweise die Beine hochzulegen, mit meinem Sohn zu spielen und einfach mal nur Familienvater zu sein.
Grüße gehen raus an meine gesamte Familie, an meine Stammeinheit und an meine Jungs vom VfB Kiel III.

von Norman K.

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