Ich bin iM EINsatz

Als dezentraler Beschaffer in Mali

Als dezentraler Beschaffer in Mali

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor

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Ein Soldat sitzt vor mehreren Sandsäcken, im Hintergrund die Wüste.

Verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz aus über 20 Auslandsverwendungen: Hauptmann André H. vor den Ausläufern der Sahara

Bundeswehr/Björn Kapfer

Knapp 2.000 Einsatztage und mehr als 20 Auslandsverwendungen habe ich hinter mir. Ich war unter anderem im Irak und in Afghanistan, habe meinen Beitrag in Jordanien und der Türkei geleistet. Dies ist nur ein Ausschnitt aus meinen Auslandserfahrungen, in denen ich die unterschiedlichsten Verwendungen hatte. In Kundus habe ich mich um Schadensbearbeitung gekümmert. Was sich zunächst nach Kratzern und Beulen in Fahrzeugen der Bundeswehr anhört, umfasst viel mehr. Wenn durch ein Feuergefecht ein Feld in Flammen stand, habe ich zum Beispiel dafür gesorgt, dass die lokale Bevölkerung entschädigt wurde. Und natürlich gehörten auch die Schäden am Bundeswehreigentum zu meinem Aufgabenfeld. In Masar-i Sharif war ich unter anderem Vertragsoffizier. Mit meinen 52 Jahren habe ich also schon allerhand erlebt. In Deutschland gehöre ich dem BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr an und bin am Bundeswehrdienstleistungszentrum in Homberg (Efze) tätig. Hier spiele ich aber nur eine Gastrolle, denn der Schwerpunkt meines Dienstpostens liegt in den Auslandseinsätzen.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

In den letzten Monaten durfte ich meinen Dienst in Mali tun. Hier war ich der dezentrale Beschaffer in der Einsatzwehrverwaltung. Sollte es der Truppe an etwas mangeln, was über den Warenkatalog der Bundeswehr hinausgeht oder einfach schneller oder kostengünstiger im Einsatzland zu beschaffen ist – dann komme ich ins Spiel. Die Soldatinnen und Soldaten prüfen über ihre Versorgungsoffiziere, ob das benötigte Material vorhanden ist oder von Deutschland aus geliefert werden kann. Sollte das nicht der Fall sein, kommen sie zu mir. Ich überprüfe dann, ob ich das Material organisieren kann. Dabei kann ich entscheiden, ob ich die Waren aus lokalen Geschäften im Einsatz beziehen will oder ob ich das Gesuchte aus Deutschland einfliegen lasse. Hierbei muss stets die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden. Bis jetzt konnte ich aber jedem helfen oder zumindest eine Alternative aufzeigen. Dabei schöpfe ich oft aus den Erfahrungen meiner vorhergehenden Einsätze.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Neben der Tätigkeit als Beschaffer für allerlei Waren wurde ich damit beauftragt, die Rückverlegeorganisation zu beraten. In ein weiteres Themenfeld einzutauchen und gemeinsam mit den Kameraden die logistischen Herausforderungen des strukturierten Abzuges der deutschen Kräfte anzugehen, bereitet mir viel Freude, und ich kann mein Wissen gut einbringen.

Das vermisse ich hier am meisten

Ohne Frage steht meine Familie an erster Stelle. Durch meinen Beruf und die damit verbundene Abwesenheit von zu Hause müssen meine Lieben schon eine Menge mitmachen und halten mir immer den Rücken frei. 
Direkt danach folgt Kälte: Ich bin leidenschaftlicher Rodler und Vize-DDR-Juniorenmeister im Rennrodeln. Noch heute begeistert mich der Sport – und wenn ich nicht als Kampfrichter am Rand sitze, dann schwinge ich mich gerne selbst in den Eiskanal.

Ein Mann sitzt an einer Rodelbahn.

Hauptmann André H. als Richter an der Rodelbahn

privat

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Erst einmal möchte in Ruhe zu Hause ankommen. Mich ganz auf meine Lieben konzentrieren und dann den feinen Sahara-Staub loswerden. Danach schauen wir mal, wo es mich als nächstes hin verschlägt.

von Andre H.

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