Ich bin iM EINsatz: Und unterstütze den fliegenden Computer von Al-Asrak

Ich bin iM EINsatz: Und unterstütze den fliegenden Computer von Al-Asrak

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

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Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht vor dem Transportflugzeug A400M

Hauptfeldwebel Martin B. vor dem A400M

Bundeswehr / Thomas Finkeldey

Ich bin Martin B., 30 Jahre alt, Hauptfeldwebel und seit 2011 Soldat. Seit meinem Eintritt in die Bundeswehr bin ich in der Informationstechnik eingesetzt, die meiste Zeit davon beim Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf. Die einzige Ausnahme war auch gleichzeitig eines der Highlights meiner bisherigen Karriere - eine Auslandsverwendung in Decimomannu, das ist im Süden der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien. Der Einsatz im Deutschen Einsatzkontingent Counter Daesh ist mein erster. Ohne den A400M im Einsatz wird die Verbindung zum Ground Support System (GSS A400M), dem zentralen Server für alle relevanten Waffensystemdaten, nicht benötigt.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Martin B. sitzt an einem Laptop und überprüft das Netzwerk

Martin B. überprüft die Netzstabilität

Bundeswehr / Thomas Finkeldey

Im Jahr 2014 hat sich meine Verwendung als Informationstechniker grundlegend verändert. Der A400M hat in meinem Verband die in die Jahre gekommene C160 Transall abgelöst. Mit dem modernsten militärischen Transportflugzeug kamen auch spezielle Computersysteme. In der Luftfahrt muss für jedes Flugzeug eine lückenlose Lebenslaufbeschreibung stets und ständig gepflegt werden, der sogenannte urkundliche Nachweis. Bei der C 160 waren ganze Räume mit diesen Papierakten gefüllt. Das wird beim A400M nicht mehr auf Papier gemacht, sondern digital abgelegt. Die wichtigen Daten rund um das Flugzeug sind auf Servern redundant gespeichert. Zum Beispiel Beschreibungen für Inspektionen, technische Dokumentation oder auch Vorschriften und Besonderheiten für Flugplätze. Die Daten werden für den „elektronischen Pilotenkoffer“ - ein Tablet Computer für die A400M Besatzung - bereitgestellt. Und genau hier beginnt meine Aufgabe. Ich ermögliche den weltweiten Zugriff auf diese waffensystemspezifischen Datenbanken. Dazu verbinde ich den jeweiligen Einsatzort des A400M mit dem ITInformationstechnik-Netzwerk der Bundeswehr - wenn nötig auch über eine Satellitenverbindung. Die Sicherheit der Daten ist hierbei natürlich weiterhin garantiert genauso wie der Schutz gegen unberechtigten Zugriff.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Martin B. steht rechts im Bild und Bespricht Einzelheiten mit einem anderen Soldaten

Hauptfeldwebel B. bespricht Details der Satellitenübertragung

Bundeswehr / Robin Göttsche

Bis jetzt haben wir das Flugzeug immer aus Wunstorf heraus eingesetzt. Hier in Al-Asrak betreiben wir den A400M als Tanker das allererste Mal im Einsatz weit weg von zu Hause. Als ich nach dem Aufbau die Server in Deutschland „angepingt“ habe und alles sofort funktioniert hat, war ich richtig stolz. Der Pioniergeist des Teams im Einsatz ist riesig. Der erste Einsatz ist immer was Besonderes. Jeder hilft jedem und alle unterstützen sich gegenseitig – wenn nötig, rund um die Uhr. Besonders über das Vertrauen meiner Vorgesetzten habe ich mich gefreut. Sie haben mich genau das machen und organisieren lassen, was notwendig war, um die Anbindung an die Heimatbasis zu realisieren.

Das vermisse ich hier am meisten.

Martin B. steht vor einem großen Tower mit Servern und verkabelt das Netzwerk

Martin B. richtet das Netzwerk ein

Bundeswehr / Robin Göttsche

Ich vermisse das gemäßigte Wetter in der Heimat, ausschlafen am Wochenende und meine gemütliche Couch im Wohnzimmer. Das alles werde ich nach meiner Rückkehr ausgiebig genießen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Die technische Verbindung an den Heimatstandort steht. Jetzt gilt es, die Erfahrungen und organisatorischen Prozesse festzuhalten. Für meinen Verband hat quasi ein neues Zeitalter begonnen. Ich möchte meine Erfahrungen dokumentieren und damit eine Anleitung erstellen, die alles Wichtige für kommende Missionen und Einsätze beinhaltet. In den kommenden Wochen werde ich noch zusätzliche Alternativen der Anbindung entwickeln und testen.

von Martin B.

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