Ich bin iM EINsatz

Logistik – Die Versorgung der Truppe im Irak

Logistik – Die Versorgung der Truppe im Irak

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht vor einem Flugzeug

Auf dem Flugfeld wird Hauptmann Konstantin W. von anderen Soldatinnen und Soldaten in Empfang genommen

Bundeswehr/PAO CBI

Mein Name ist Konstantin W.*, ich bin Hauptmann und im Einsatz 35 Jahre alt geworden. Ich bin verheiratet und habe einen dreijährigen Sohn. 2014 bin ich als Wiedereinsteller zur Bundeswehr zurückgekommen und mittlerweile Offizier im Truppendienst der Nachschubtruppe. In Deutschland diene ich in Delmenhorst in der 1. Kompanie des Logistikbataillons 163. Da ich nicht in Delmenhorst wohne, sehe ich meine Frau und meinen Sohn leider nur am Wochenende. Diese Zeit genieße ich dafür umso mehr und kann vom Dienstalltag vollständig abschalten.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Als Leiter der Einsatzzentrale Logistik bin ich Angehöriger des National Support Elements (NSENational Support Element). Die Einsatzzentrale Logistik ist für die Eigenversorgung der Soldaten und Soldatinnen des Kontingents zuständig.

Hier in Erbil arbeite ich vorwiegend innerhalb der Airbase. Zu meinem Aufgabenbereich zählt die Folgeversorgung mit Straßen- und Luftfahrzeugen. Dazu gehören vor allem die Planung, Koordinierung und Zollabfertigung für die zweiwöchentlichen Lieferungen mit dem Transportflugzeug A400M . Innerhalb dieser zwei Wochen fallen in unserer Abteilung viele Aufgaben an. Das sind z. B. die Bestellungen von Fahrzeugen über multinationale Dienstleister, die Abwicklung von Verpflegungs- und Unterkunftsleistungen für die Standorte Erbil und Bagdad, die Versorgung mit Betriebsstoff und – in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachleuten – die Gepäck- und Passagierabfertigung. In der Abstimmung mit Zulieferern bestehen oft Sprachbarrieren, weshalb die Unterstützung der Sprachmittler für die Erfüllung unseres Auftrags sehr wichtig ist.

Unterstützt werde ich von einem Feldwebel mit dem Schwerpunkt Zollabfertigung und Gefahrgut. Ein weiterer Feldwebel unterstützt mich mit der Hauptverantwortung für den Luftumschlag. Bei Bedarf helfen uns weitere Soldatinnen und Soldaten des Kontingents.

Konstantin reinigt ein Gewehr. Um ihn herum arbeiten weitere Soldaten.

Hauptmann Konstantin W. beim Reinigen einer Waffe. Wie alle seine Kameradinnen und Kameraden, nimmt der Hauptmann auch an allgemeinen Aufgaben teil.

Bundeswehr/PAO CBI

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Die Aufgaben unserer Abteilung erfordern aktuelle Daten und engen Kontakt nach Deutschland, da dort eingeleitete Prozesse mit unserer Planung eng verwoben sind und somit sauber abgesprochen werden müssen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Bereich Eigenversorgung der Kräfte in Erbil ist dabei wichtig, denn hier laufen alle logistischen Prozesse ineinander. Vertrauen und Kameradschaft stehen hierbei täglich weit oben auf der Tagesordnung. Auch wenn sich die Abläufe alle zwei Wochen wiederholen, tritt keine Routine ein. Jedes Mal passiert etwas, das nicht geplant war.

Das vermisse ich hier am meisten

Die Trennung von Zuhause, insbesondere von Frau und Kind, war über die besinnliche Zeit des Jahres eine besondere Herausforderung. Glühwein, Kekse backen und gemeinsame Ausflüge auf den Weihnachtsmarkt mit Familie und Freunden mussten auf das Folgejahr vertagt werden. Auch meinen Geburtstag habe ich nicht im Kreis meiner Liebsten feiern können, jedoch wurde dieser Tag hier vor Ort durch meine Kameraden und Kameradinnen würdig gestaltet. Mir wurde ein kleines Geschenk überreicht und ein kleines Ständchen wurde auch gesungen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

In der restlichen Zeit möchte ich weiterhin gemeinsam mit meinen Kameraden und Kameradinnen die verbleibenden Flüge, für die ich verantwortlich bin, sauber über die Bühne bringen. Bisher hatten wir neben den „gewöhnlichen“ Flügen auch besonderen Besuch, unter anderem von einer parlamentarischen Staatssekretärin aus dem Verteidigungsministerium – und zu Weihnachten sogar vom Bundesminister der Verteidigung selbst.

Wenn ich zurückkehre, werde ich leider nur eine kurze Zeit zu Hause verbringen und bald schon einen Lehrgang für eine Folgeverwendung besuchen. Danach freue ich mich auf das Wiedersehen mit meinen Kameraden und Kameradinnen auf einem Einsatznachbereitungsseminar im Mai.

*Name zum Schutz gekürzt

von Konstantin W.

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