Ich bin iM EINsatz: Camp Gecko bleibt auf Kurs

Ich bin iM EINsatz: Camp Gecko bleibt auf Kurs

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat mit einer gelben Kordel um die rechte Schulter sitzt vor einem Container und lächelt in die Kamera

Zum Auftrag des Kompaniefeldwebels gehört auch, einfach mal mit den Soldatinnen und Soldaten am Dorfplatz zu sitzen und zu reden

Bundewehr/Siglinde Koch

Ich bin Oberstabsfeldwebel Anton S., bald 53 Jahre alt und verheiratet. Meine beiden Kinder sind ebenfalls bei der Bundeswehr und Angehörige der Gebirgsjägertruppe. Hier im Einsatz bei EUTMEuropean Union Training Mission in Mali bin ich als Kompaniefeldwebel bei der deutschen Unterstützungskompanie eingesetzt.
Zu Hause, im wunderschönen Bayern, bin ich ebenfalls Kompaniefeldwebel, dort bei der Gebirgsjägerbrigade 23. Aktuell befinde ich mich in meinem achten Auslandseinsatz. Bereits zum dritten Mal bin ich nunmehr hier bei EUTMEuropean Union Training Mission in Mali. Auch in den vergangenen Einsätzen wurde ich als Kompaniefeldwebel eingesetzt. Meine Einsätze habe ich in Bosnien, im Kosovo, in Afghanistan sowie in Mali geleistet.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat fährt ein gepanzertes Fahrzeug und winkt aus dem Fenster Kindern zu, die am Straßenrand stehen

Oberstabsfeldwebel Anton S. fährt oft selbst zum Flughafen und freut sich, wenn ihm die kleinen Kinder zuwinken

Bundeswehr/Siglinde Koch

Die Herausforderung als Kompaniefeldwebel ist für mich, aus der heterogenen Truppe eine leistungsstarke Gemeinschaft zu bilden. Diese Aufgabe meistere ich durch viel Erfahrung, Routine und Ruhe. Ich bilde hier im Einsatz ein Ein-Mann-Team ab, aber mit der Unterstützung der einzelnen Abteilungen kann ein solcher Job im Einsatz sehr gut gelingen und auch viel Spaß machen.
Durch das ständige Kommen und Gehen der Soldatinnen und Soldaten fahre ich fast jede Woche die 70 Kilometer von Koulikoro nach Bamako, um die lieb gewonnenen Kameradinnen und Kameraden zum Heimatflieger zu bringen sowie die neuen Soldatinnen und Soldaten für ihren kommenden Einsatz in Empfang zu nehmen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Drei Soldaten stehen sich gegenüber und reden miteinander, ein Soldat hält einen Umschlag in der Hand

Fast jeden Donnerstag fährt Oberstabsfeldwebel Anton S. persönlich zum Flughafen, um die Soldatinnen und Soldaten zu begrüßen

Bundeswehr/Siglinde Koch

Da ich sehr gern mit Menschen zusammenarbeite, ist so ein Einsatz etwas ganz Besonderes. In Deutschland bin ich nämlich eher an den Schreibtisch gebunden. Eine deutsche Unterstützungskompanie ist eine vielfältige Truppe, die verschiedenen Abteilungen und angehängten deutschen Bereiche gehören mit zu meinem Aufgabengebiet. Als Kompaniefeldwebel will ich immer für jede Soldatin und jeden Soldaten da sein. Hier im Einsatz ist insbesondere die internationale Zusammenarbeit ein „besonderes Zuckerl“ für mich.
Große Freude habe ich auch an den Fahrten zum Flughafen nach Bamako. Die malische Bevölkerung, meist sind es die kleinen Kinder, winken uns deutschen Soldatinnen und Soldaten zu. Das zeigt für mich eine sehr große Wertschätzung der malischen Bevölkerung.

Das vermisse ich hier am meisten.

Eine Soldatin und ein Soldat sitzen auf dem Dach eines gepanzerten Fahrzeugs

Ein tolles Team: Anton S. freut sich, dass seine Tochter in Mali im gleichen Kontingent ist

Bundeswehr/Siglinde Koch

Ich habe hier im Einsatz das große Glück, meine Tochter im gleichen Kontingent zu haben. Somit ist ein Teil meiner Familie in meiner Nähe und dadurch ist natürlich meine Frau auch beruhigt, weil sie weiß, dass wir zwei einander haben und aufeinander achtgeben.  
Für mich wird dies wahrscheinlich der letzte Einsatz gewesen sein, denn in knapp zwei Jahren geht meine Dienstzeit zu Ende. Weitere Einsätze sind bis zum Ausscheiden nicht mehr vorgesehen. Meine Frau und meine Freunde hoffen alle, mich nicht mehr in den Einsatz verabschieden zu müssen. Nach meinem Ausscheiden aus der Bundeswehr möchte ich mich stärker in meinem Verein engagieren.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat beim Reinigen eines Waffeleisens: Er steht an einer Theke, im Hintergrund eine Kaffeemaschine

Auch beim Kirchenkaffee ist Oberstabsfeldwebel Anton S. dabei und unterstützt beim Waffelbacken

Bundeswehr/Siglinde Koch

Mein Plan und Wunsch ist es, gesund an Leib und Seele aus diesem Einsatz nach Hause zu kommen. Gerade nach so vielen Einsätzen in den verschiedenen Einsatzländern hat man schon die ein oder andere Erinnerung im Hinterkopf, die einen bewegt.
Ich grüße meine Frau zu Hause, die nach all den Ehejahren immer noch an meiner Seite steht. Sie hält mir zu Hause den Rücken frei, sodass ich sorgenfrei nach Hause zurückkehren kann.


von Anton  S.

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